Kleine Testflotte

BMW mit Brennstoffzelle: iX5 Hydrogen fährt mit Wasserstoff - doch Fans dürften enttäuscht sein

Mit dem iX5 Hydrogen bringt BMW sein erstes Brennstoffzellen-Auto auf die Straße. Doch bis zur Serienproduktion wird es noch dauern.

München - Die meisten westlichen Autohersteller, darunter Mercedes und der Volkswagen-Konzern, setzen auf die Batterie als die Antriebstechnik der Zukunft. BMW dagegen will sich nicht ganz darauf verlassen. Die Münchener haben nun mit dem SUV iX5 Hydrogen nach langer Entwicklung ein Fahrzeug auf die Straße, das zwar rein elektrisch fährt, aber nicht an die Ladesäule muss.

BMW iX5 Hydrogen: zunächst werden nur 100 Fahrzeuge gebaut

Wie der Name schon sagt, kommt bei dem BMW iX5 Hydrogen die Energie für den Elektromotor nicht aus einer Batterie, sondern aus einer Brennstoffzelle. Diese wandelt den Wasserstoff aus einem Hochdrucktank in einer chemischen Reaktion in Strom um. Das einzige dabei produzierte Abgas ist Wasserdampf.

Der BMW iX5 Hydrogen kommt zunächst nur in einer Kleinserie auf den Markt

Bisher verbauen die asiatischen Hersteller Toyota, Honda und Hyundai die Technik in Serie. Mit BMW springt nun der erste deutsche Hersteller auf diesen Zug auf, doch wohl zur Enttäuschung vieler BMW-Fans zunächst nur auf einer sehr kleinen Basis. Von dem neuen Modell sollen nur rund 100 Exemplare weltweit in einen Flottenversuch gehen und bei Endkunden zum Einsatz kommen, teilt der Hersteller mit.

  • Steckbrief BMW iX5 Hydrogen
  • Antrieb: Brennstoffzellen-Antrieb mit E-Motor
  • Elektrische Dauerleistung des Brennstoffzellensystems: 125kW/170PS
  • Maximale Leistung der Batterie (Li-Ionen Technologie): 170 kW/231 PS
  • Batteriekapazität: 10 Kilowattstunden (kWh)
  • Maximale Leistung der hochintegrierten E-Antriebseinheit: 295 kW/401PS
  • Fassungsvermögen des Wasserstofftanks: 6 kg Wasserstoff (gasförmig)
  • Beschleunigung 0-100 km/h: < 6 s
  • Höchstgeschwindigkeit: über 180 km/h
  • Verbrauch Wasserstoff gem. WLTP: 1,19 kg/100 km
  • Reichweite gem. WLTP: 504 km
  • Preis: derzeit nicht käuflich

BMW iX5 Hydrogen: in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts soll Auto in Serie produziert werden

Der iX5-Hydrogen verfügt laut BMW über die bislang stärkste Brennstoffzelle im Pkw-Einsatz. Sie leistet 125 kW/170 PS und ermöglicht zusammen mit einer Pufferbatterie eine Motorleistung von 295 kW/401 PS. Damit soll das Fahrzeug in weniger als sechs Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 beschleunigen. Bei rund 180 km/h soll Schluss sein. Vollgetankt soll die Reichweite bei über 500 Kilometer liegen. Das Tanken mit sechs Kilogramm Wasserstoff in nur drei bis vier Minuten erledigt sein.

Die kleine Testflotte ist erst der Anfang. „Wir wollen es nicht bei einer Testflotte belassen und in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts reif für eine Serienproduktion sein“, kündigte BMW-Entwicklungsvorstand Frank Weber an. Bis dahin müssten nur noch technische Feinheiten optimiert und die Kosten weiter gesenkt werden. Das Ziel von BMW ist es, eine Preis-Parität mit reinen Batterie-Fahrzeugen zu erreichen.

BMW und der Wasserstoffantrieb: potenzielle Ergänzung für reinen Batterieantrieb

Für BMW ist Wasserstoff ein wichtiger Energieträger im Fahrzeugbau, es wird als potenzielle Ergänzung zum reinen Batterieantrieb gesehen. „Wasserstoff wird als vielseitige Energiequelle eine Schlüsselrolle bei der Energiewende und damit beim Klimaschutz spielen“, so BMW-Vorstandsvorsitzender Oliver Zipse. Denn dieser sei eine der effizientesten Möglichkeiten, erneuerbare Energien zu speichern und zu transportieren. „Wasserstoff ist das fehlende Puzzleteil für emissionsfreie Mobilität, denn eine einzige Technologie wird nicht ausreichen, um klimaneutrale Mobilität weltweit zu ermöglichen.“

Top 10: Die zehn beliebtesten Autos der Deutschen

Ein Tesla Model Y
Platz 10 – Tesla Model Y (35.426 Neuzulassungen): Nur ein einziges reines Elektroauto hat es in Deutschland im Jahr 2022 in die Top 10 der Neuzulassungen geschafft – und das kommt aus dem Hause Tesla. Mehr als 35.000 Mal wurde das Model Y verkauft, das inzwischen auch in Deutschland gebaut wird – in der Gigafactory in Grünheide bei Berlin. © CTK Photo/Imago
Ein BMW 3er
Platz 9 – BMW 3er (36.231 Neuzulassungen): Anfang der 2000er-Jahre lag der BMW 3er in der Neuzulassungsstatistik noch regelmäßig deutlich über der 100.000er-Marke. Doch dann kamen die SUV und zahlreiche neue Modellvarianten wie zuletzt etwa der 4er, die an den Verkaufszahlen des 3ers nagten. Mit Platz 9 hat es der Münchner aber auch im Jahr 2022 noch in die Top 10 geschafft. © BMW
Ein Ford Kuga
Platz 8 – Ford Kuga (38.482 Neuzulassungen): Kaum noch ein Autobauer kann es sich heutzutage noch leisten, kein SUV im Programm zu haben – auch nicht Ford. Viele Autofahrer bevorzugen den bequemen Einstieg und die hohe Sitzposition. Mit dem Kuga fuhr Ford in der Neuzulassungsstatistik des KBA immerhin den 8. Platz ein. © Ford
Ein VW Passat
Platz 7 – VW Passat (39.261 Neuzulassungen): Lange galt der Passat als der klassische Dienstwagen. Die praktische Kombi-Form ist aber natürlich auch für Familien gut geeignet. Dennoch greifen inzwischen viele lieber zum SUV. Deshalb ist der Passat auch nicht mehr so erfolgreich, wie noch vor einigen Jahren. 2011 etwa lag der Wolfsburger mit mehr als 100.000 Neuzulassungen noch deutlich weiter vorn.  © VW
Fahraufnahme eines Mini
Platz 6 – Mini (40.142 Neuzulassungen): Nur wenige Neuauflagen von Autos sind so erfolgreich wie der Mini, dem unter der Federführung von BMW neues Leben eingehaucht wurde. Bis heute erfreuen sich die Fahrzeuge großer Beliebtheit – und es reicht für den 6. Platz bei den Neuzulassungen. Den Mini gibt es in vielen verschiedenen Varianten – doch das KBA macht bei den Modellen keine Unterscheidung. © Mini
Ein Opel Corsa
Platz 5 – Opel Corsa (50.191 Neuzulassungen): Im Kleinwagen-Segment war der Opel Corsa so etwas wie die ewige Nummer Zwei hinter dem VW Polo – doch der hat es im Jahr 2022 nicht einmal mehr in die Top 10 geschafft. Der lange Atem hat sich für den Corsa nun also ausgezahlt – mit einem stolzen 5. Platz bei den Neuzulassungen. Rund 15.000 davon entfielen auf die E-Variante des kleinen Rüsselsheimers. © Opel
Ein Fiat 500
Platz 4 – Fiat 500 (52.337 Neuzulassungen): Ein kleiner Italiener hat es in Deutschland immerhin auf den vierten Platz geschafft. Ziemlich überraschend: Denn Kleinstwagen sind eigentlich kaum noch gefragt. Seine Beliebtheit hat allerdings damit zu tun, dass es ihn auch als Elektro-Version gibt – und noch sind nur wenige Stromer in dieser Kategorie verfügbar. So sind 29.653 der 52.337 im Jahr 2022 neu zugelassenen Fiat 500 rein elektrisch unterwegs. © Fiat
Ein VW T-Roc
Platz 3 – VW T-Roc (58.942 Neuzulassungen): Die Top-3 macht Volkswagen unter sich aus. Den zweiten Platz verpasste der T-Roc dabei nur knapp: Gerade einmal 194 Exemplare verkaufte VW weniger als vom Tiguan. Im nächsten Jahr steht ein Facelift des Kompakt-SUV an – möglicherweise reicht es dann für mehr. © VW
Fahraufnahme eines VW Tiguan
Platz 2 – VW Tiguan (59.136 Neuzulassungen): SUV sind in Deutschland nach wie vor ein Verkaufsschlager – das zeigt auch der Zweitplatzierte bei den Neuzulassungen im Jahr 2022. Allerdings nähert sich die aktuelle Tiguan-Generation inzwischen ihrem Ende – schon im nächsten Jahr soll ein Nachfolger an den Start gehen.  © VW
Es handelt sich hier um einen VW Golf.
Platz 1 – VW Golf (84.282 Neuzulassungen): Nicht umsonst heißt die Kompaktklasse auch Golfklasse – der Wolfsburger ist und bleibt die Nr. 1. Allerdings scheint seine Zeit langsam abzulaufen, denn vor nicht allzu langer Zeit rangierte der Platzhirsch noch mit mehr als 200.000 Neuzulassungen auf dem ersten Rang. Kann er es im Jahr 2023 wirklich noch einmal ganz nach oben schaffen? © VW

Entwicklung der BMW Group: Absatz vollelektrischer Auto hat sich verdoppelt

Insgesamt hat die BMW Group im Jahr 2022 weltweit rund 215.000 vollelektrische Fahrzeuge absetzen, eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil vollelektrischer Fahrzeuge am Gesamtabsatzvolumen lag vergangenes Jahr bei fast neun Prozent. Dieser Anteil soll 2023 auf 15 Prozent gesteigert werden. Spätestens im Jahr 2030 möchte die BMW Group mehr als 50 Prozent ihres Absatzvolumens mit vollelektrischen Fahrzeugen erzielen.

Rubriklistenbild: © Tom Kirkpatrick/BMW

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