Werders Top-Talent
Fabio Chiarodia feiert Bundesliga-Startelf-Premiere gegen Mönchengladbach: Das ist Werders Abwehr-Juwel
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Fabio Chiarodia steht gegen Borussia Mönchengladbach zum ersten Mal in der Startelf-Aufstellung des SV Werder Bremen - wer ist das 17-jährige Bundesliga-Ausnahmetalent?
Mönchengladbach – Er ist die große Überraschung in der Aufstellung des SV Werder Bremen im Spiel bei Borussia Mönchengladbach (hier im DeichStube-Liveticker): Fabio Chiarodia. Der 17-Jährige feiert am Freitagabend seine Startelf-Premiere in der Bundesliga und vertritt in der Bremer Abwehr Kapitän Marco Friedl (erkältet). Auch Vize-Kapitän Milos Veljkovic (muskuläre Probleme) fehlt in der Dreierkette. Dabei stellt Fabio Chiarodia einen weiteren Rekord in seiner noch ganz jungen Laufbahn auf: Im Alter von 17 Jahren, neun Monaten und zwölf Tagen löst er Nick Woltemade als Werders jüngsten Startelf-Debütanten der Bundesliga-Geschichte ab.
Aber wer ist eigentlich dieser Fabio Chiarodia? Er wurde am 5. Juni 2005 in Oldenburg geboren und begann dort auch mit dem Fußballspielen – beim VfL Oldenburg. 2014 wechselte der Verteidiger mit italienischen Wurzeln im Alter von neun Jahren in die Jugend des SV Werder Bremen. An der Weser arbeitete er sich Stück für Stück nach oben. Spätestens seitdem der 1,86 Meter große Linksfuß im November 2019 sein Debüt in der italienischen U15-Nationalmannschaft feierte, lebte der große Traum vom Profi-Fußball. Und als gerade einmal 16-Jähriger nahm dieser schon frühzeitig konkrete Formen an. Im Sommer 2021 rückte Chiarodia nach dem Bundesliga-Abstieg des SV Werder in die Bremer U19 auf, wo er auf Anhieb Stammspieler wurde. Parallel dazu trainierte er schon regelmäßig bei den damaligen Zweitliga-Profis mit. In Testspielen gegen den FC Oberneuland und Feyenoord Rotterdam durfte das Abwehr-Juwel unter Trainer Markus Anfang im Juli dann erstmals Profi-Luft schnuppern. Einen Monat später folgte sein Debüt in der italienischen U17-Nationalmannschaft, für die er insgesamt 17 Mal auflief und zwei Tore erzielte.
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Zum ersten mal in der Startelf-Aufstellung von Werder Bremen: Das ist Top-Talent Fabio Chiarodia
Schnell wurde klar: Fabio Chiarodia ist nicht irgendein Talent, sondern ein ganz spannender Spieler, der europaweit Begehrlichkeiten weckt. So buhlten zahlreiche internationale Topclubs, darunter Juventus Turin und der FC Chelsea, um den Italiener, auch Bayer 04 Leverkusen baggerte am aktuellen U19-Nationalspieler (fünf Einsätze). Zwei Vereine gaben sogar konkrete Angebote ab, doch Werder Bremen lehnte alle ab, obwohl jeder Cent in der Kasse zählt. Im Oktober 2021 verkündeten die Bremer schließlich stolz die Vertragsverlängerung Chiarodias, der danach ins Internat im Wohninvest Weserstadion zog und nach und nach in die Profi-Mannschaft integriert wurde. „Fabio zählt zu den talentiertesten Spielern Europas in seinem Jahrgang und steht bei zahlreichen internationalen Top-Vereinen im Notizbuch“, ließ sich Sportchef Frank Baumann in einer Pressemitteilung zitieren.
Tatsächlich durfte Fabio Chiarodia unter Neu-Trainer Ole Werner im Dezember 2021 sein Pflichtspiel-Debüt für die Werder-Profis beim 3:2-Auswärtssieg gegen Jahn Regensburg geben – als jüngster Werder-Spieler aller Zeiten. Inzwischen ist das Nachwuchstalent endgültig im Herrenbereich angekommen, hat seit dem Wiederaufstieg im vergangenen Sommer weitere Premieren gefeiert und Vereinsrekorde aufgestellt. Beispielsweise beim Pokal-Zweitrunden-Aus der Grün-Weißen in Paderborn (6:7 nach Elfmeterschießen) im Oktober 2022, als der Abwehrspieler mit der Rückennummer 39 im Alter von 17 Jahren, vier Monaten und 14 Tagen den Rasen betrat und damit zum jüngsten Spieler, der jemals für den SV Werder Bremen im DFB-Pokal aufgelaufen ist, avancierte. Drei Tage später feierte der angehende Abiturient dann auch sein Bundesliga-Debüt bei der 0:2-Niederlage in Freiburg.
Werder Bremens Ausnahme-Talent Fabio Chiarodia begehrt bei internationalen Top-Clubs
Wie groß Fabio Chiarodias Klasse schon ist, zeigte sich auch kurz vor Weihnachten, als er zu einem besonderen Lehrgang der „Squadra Azzura“, der italienischen A-Nationalmannschaft, reisen durfte. Zu diesem hatte kein Geringerer als Nationalcoach Roberto Mancini eingeladen, der sich von insgesamt 80 Spielern, die sich im erweiterten Dunstkreis der Auswahl bewegen, ein genaueres Bild machen wollte. Bei Werder Bremen sammelt Chiarodia in der Regionalliga Nord regelmäßig Spielpraxis - für die Bremer U23 lief er in der laufenden Saison acht Mal auf. Zuletzt durfte er beim 3:0-Sieg gegen den VfL Bochum auch seine einminütige Heimspiel-Premiere im Weserstadion feiern – eine erfolgreiche noch dazu. Für seine Entwicklung bekam der körperlich schon sehr robuste Chiarodia, dessen Vertrag eine Ausstiegsklausel enthält, anschließend viel Lob: „Er ist ein sehr talentierter Junge, klar im Kopf. Für seine 17 Jahre ist er sehr, sehr weit, und er lernt unheimlich schnell dazu“, schwärmte Werder Bremens Trainer Ole Werner und betonte: „Aber trotzdem bleibt er ein junger Spieler, der seine Schritte gehen muss.“
Gegen Borussia Mönchengladbach erhält Fabio Chiarodia nun seine nächste Feuertaufe beim SV Werder Bremen und muss beweisen, dass er unter anderem den französischen Vizeweltmeister Marcus Thuram stoppen kann – viel größer könnte der nächste Entwicklungsschritt wohl kaum sein. (mwi)