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Der FC Schalke 04 trennt sich vorzeitig von seinem Ausrüster Umbro. Marketingvorstand Alexander Jobst macht deutlich, warum der S04 unzufrieden ist.
Gelsenkirchen – Im Juni 2017 kündigte S04-Marketingvorstand Alexander Jobst (47) groß auf der Mitgliederversammlung des FC Schalke 04* einen neuen Ausrüster an. Umbro sollte Adidas ersetzen. Nach über 50-jähriger Zusammenarbeit mit dem deutschen Sportartikel-Hersteller sollte nun das englische Unternehmen die „Knappen“ ausrüsten. Der erhoffte Erfolg blieb aus, wie RUHR24.de* berichtet.
Verein | FC Schalke 04 |
Trainer | Christian Gross |
Stadion | Veltins-Arena |
Kapazität | 62.271 Zuschauer |
Ort | Gelsenkirchen |
FC Schalke 04: Drei Sponsoren verlängern ihre Verträge mit dem S04
Der FC Schalke 04 stellt derzeit alles auf den Prüfstand. Grund ist der drohende Bundesliga-Abstieg. Alexander Jobst verriet zuletzt bereits den S04-Plan mit Gazprom und neuen Sponsoren*. Mit Böklunder, Stölting und Polygonvatro verlängerten zudem drei Unternehmen ihre Verträge mit den Königsblauen trotz der sportlichen Misere.
Im Zuge der Internationalisierung auf dem Werbemarkt sollte Schalke 04 ab Juli 2018 mit Vertragsbeginn mit Umbro das neue Flagschiff des Ausrüsters aus England im Fußball werden. „In unserer Entscheidungsfindung der letzten Monate lag das Augenmerk auf drei wesentlichen strategischen Punkten: Wertschätzung, Wirtschaftlichkeit und Identität“, sagte Alexander Jobst damals über den Deal.
FC Schalke 04: Umbro löste den langjährigen Ausrüster Adidas ab
In den drei Punkten fiel die Entscheidung laut dem Marketingvorstand zugunsten von Umbro und gegen ein Angebot zur Verlängerung von Adidas aus, das den S04 seit Gründung der Bundesliga im Jahr 1963 ausrüstete.
So solle Umbro laut Medienberichten aktuell knapp 6 Millionen Euro an den S04 zahlen, bei Adidas lag der Betrag bei etwa 5,5 Millionen Euro. Wobei Alexander Jobst bereits kurz nach Abschluss des Deals sagte: „Es ist ein guter Vertrag. Aber die in der Öffentlichkeit genannten Zahlen stimmen nicht.“
Auf der Mitgliederversammlung des S04 im Juni 2017 machte Alexander Jobst klar, dass die Königsblauen beim deutschen Sportartikelhersteller keine große Rolle gespielt hätten. So waren beispielsweise Schalke-Trikots in großen Kaufhäusern kaum zu finden. Der FC Bayern München sowie internationale Topklubs hätten bei der Vermarktung von Adidas-Produkten den Vorzug bekommen.
FC Schalke 04: Umbro hat die Erwartungen des S04 nicht erfüllt
Mit Umbro wollte sich der FC Schalke 04 beim Trikotverkauf neben den Produkten des FC Bayern mit Adidas sowie Borussia Dortmund mit Puma platzieren. Doch jetzt müssen sich der S04 und Alexander Jobst eingestehen: Die Erwartungen haben sich nicht erfüllt.
„Wir haben von Umbro einen viel stärkeren Auftritt erwartet, dass sie uns besser positionieren und wir – wie angekündigt – überall tatsächlich in Warenhäusern vertreten sind“, so Alexander Jobst am Donnerstagabend (18. Februar) bei der vereinseigenen Gesprächsrunde „mitGEredet“. Daher habe sich der S04 mit Umbro auf ein vorzeitiges Vertragsende im Juni 2022 geeinigt. Eigentlich wurde der Vertrag für fünf Jahre bis Sommer 2023 geschlossen.
Dabei betonte der Marketingvorstand allerdings auch, dass der FC Schalke 04 ebenfalls nicht die Erwartungen von Umbro erfüllt habe. Die Vertragsgespräche fanden damals statt, als der S04 im Europa-League-Viertelfinale im April 2017 auf Ajax Amsterdam traf. Die Vize-Meisterschaft und die gleichzeitige Qualifikation für die Champions-League folgten. Jetzt kämpfen die „Knappen“ um den Klassenerhalt.
FC Schalke 04: Sowohl der S04 als auch Umbro sind unzufrieden mit der Partnerschaft
„Wir werden die Partnerschaft beenden und schauen dann, wer unser nächster Ausrüster wird, bei dem beide Seiten zufrieden sind. Das ist aktuell nicht der Fall, was sich nach 2017 aber alle erhofft hatten“, sagte Alexander Jobst.
Aufseiten der Fans war der Deal, weg vom langjährigen Partner Adidas und hin zu Umbro, damals durchaus kritisch gesehen worden. So empfanden viele Anhänger, im Gegensatz zu den Kleidungsstücken des deutschen Sportartikel-Herstellers, die Artikel von Umbro als „nicht modisch“. Das spiegelte sich wohl auch in den Trikotverkäufen wieder.
„Geschmack ist eine Sache. Bei sportlichem Erfolg ist die Beliebtheit und der Absatz natürlich höher. Bei Misserfolg sieht man sehr schnell Absatzänderungen“, begründete Alexander Jobst die Schwankungen bei den Trikotverkäufen.
FC Schalke 04: Der S04 beklagt zu wenige Verkaufsschlager bei den Trikots
Dennoch sei der S04 mit dem Umsatz nicht zufrieden. So hätte es zwar bei Identifikationsfiguren wie Sead Kolasinac (27) ein positives Signal im Verkauf gegeben, ansonsten habe es aber in den vergangenen Jahren nicht viele Verkaufsschlager gegeben.
Alexander Jobst machte am Donnerstagabend aber auch Hoffnung, dass es in Zukunft speziellere Schalke-Trikots gebe. Ähnlich wie das Karnevals-Trikot beim 1. FC Köln oder beim FSV Mainz, oder das neue schwarze Spezial-Trikot des BVB und Puma*.
FC Schalke 04: Alexander Jobst kündigt für die Zukunft mehr Spezial-Trikots an
So solle es in Zukunft wieder öfter Spezial-Trikots beim S04 geben. Solch eine Aktion fand nur einmal statt: Am 19. Dezember 2018 trugen die Spieler des FC Schalke 04 gegen Bayer Leverkusen das gewohnte Heimtrikot, aber mit Namen von ehemaligen und bis dato aktuellen Ruhrpott-Zechen statt dem Gazprom-Logo auf der Brust.
Alexander Jobst sagt dazu: „Der Ausrüster ist federführend für Sonder-Trikots. In Zukunft versprechen wir uns mehr solcher Aktivitäten.“ *RUHR24.de ist Teil des Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.