Liverpool-Coach unter Druck

Klopp gegen Hamann: „Eier“-Aussage als nächstes Level einer brisanten Feindschaft

Jürgen Klopp steckt mit dem FC Liverpool in einer fetten Krise. Zuletzt zeigte sich der Coach daher dünnhäutig - und wurde dafür prompt von Didi Hamann angegriffen.

Liverpool/München – „You‘re getting sacked in the morning!“, stimmten die Anhänger der Wolverhampton Wanderers voller Schadenfreude an in Richtung Jürgen Klopp an. Ob Didi Hamann auf der heimischen Couch dabei mit angestimmt hat, ist dabei nicht überliefert.

Fakt ist: Der FC Liverpool befindet sich nach der 0:3 (0:2)-Niederlage am Wochenende im freien Fall. Coach Klopp steht derweil natürlich nicht zur Diskussion. Überspitzt kann man sagen: Vermutlich dürfte der deutsche Trainer an der Anfield Road noch im Amt bleiben, wenn er mit den Reds in der 4. Liga absteigen würde.

Jürgen Klopp (r.) und Didi Hamann werden keine Freunde mehr.

FC Liverpool in der Krise: Klopp steht nicht zur Diskussion – oder?

Ob sich Didi Hamann vielleicht auch genau daran stört? Denn der Zwist der beiden deutschen Liverpool-Legenden hat inzwischen das nächste Level erreicht. Der Grund für die neuste Hamann-Attacke in Richtung Klopp ist eine verweigerte Aussage des Liverpool-Trainers nach der Niederlage in Wolverhampton.

So wollte Journalist James Pearce wissen, ob die zwei Liverpool-Gegentreffer in den ersten zwölf Minuten auf ein Mentalitätsproblem seiner Mannschaft zurückzuführen wäre. Daraufhin sagte Klopp: „Es ist sehr schwierig, mit dir zu sprechen, wenn ich zu 100 Prozent ehrlich bin“ so der 55-Jährige: „Das mache ich lieber nicht. Du weißt, warum. Für all die Dinge, die du geschrieben hast. Wenn also jemand anderes diese Frage stellen möchte, werde ich antworten.“

Didi Hamann attackiert Jürgen Klopp: „Liverpool ist ein Verein, der auf Respekt basiert“

Daraufhin meldete sich Hamann in der englischen Presse zu Wort. „Ich fand es sehr seltsam und kleinlich“, kritisierte der deutsche Sky-Experte das Verhalten von Klopp und warf ihm fehlende Professionalität gegenüber dem The Athletic-Journalisten vor. „Er muss erkennen, dass James Pearce und seine Familie seit diesem Vorfall mit Hass-Nachrichten bombardiert werden, weil Klopp eine Frage nicht beantwortet hat“, so Hamann bei talkSPORT.

Anschließend redete sich der Champions-League-Sieger von 2005 in Range: „Es war absolut richtig, ihm die Frage zu stellen. Und ich denke, das Mindeste, was James verdient, ist eine Entschuldigung. Liverpool ist ein Verein, der auf Respekt basiert, und ich denke, jemand muss Klopp sagen: ‚Das ist der Liverpool Football Club, und du kannst das nicht tun‘“, wird Hamann zitiert, der zudem daran erinnert, dass es „Kampagnen gegen Mobbing“ im Fußball gibt.

Jürgen Klopp gegen Didi Hamman: „Eier“-Aussage als nächstes Level in einer brisanten Feindschaft

Grundsätzlich dürfe man einen „Liverpool-Trainer sich nicht so verhalten lassen“, doch Hamann habe „das Gefühl, dass niemand im Verein die Eier hat, um das ihm zu sagen. So wie die Dinge im Moment laufen, hilft es ihm nicht, und sie helfen sicherlich nicht dem Verein, der über allem steht.“

Es war nicht die erste Verbalfehde zwischen Klopp und Hamann. Erst im Herbst hatte der Ex-Nationalspieler erklärt, dass man auch in Liverpool „an einem gewissen Punkt über den Trainer diskutieren“ müsse. Allerdings wusste Hamann damals nicht, „wie weit wir davon entfernt sind“. Als ein Journalist den Reds-Coach auf einer Pressekonferenz dann damit konfrontierte, wollte Klopp wissen, wer diese Aussagen getätigt hatte.

Fotostrecke: Die Champions-League-Sieger seit 1992/93 - bekommen Sie noch alle zusammen?

Champions-League-Sieger der Saison 1992/93: Olympique Marseille. Der deutsche Rudi Völler konnte als einer der ersten Spieler den „neuen“ Pokal in die Höhe recken. 1992 hieß der Wettbewerb zum ersten Mal „Champions League“.
Champions-League-Sieger der Saison 1992/93: Olympique Marseille. Der deutsche Rudi Völler konnte als einer der ersten Spieler den „neuen“ Pokal in die Höhe recken. 1992 hieß der Wettbewerb zum ersten Mal „Champions League“. © imago sportfotodienst
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Champions-League-Sieger der Saison 1993/94: AC Mailand. Mit einem 4:0 gegen den FC Barcelona setzte sich das Team von Fabio Capello (mit Anzug) durch. Daniele Massaro (rechts) traf sogar doppelt. Für Paolo Maldini (links) sollte es nicht der letzte Titel gewesen sein.  © imago sportfotodienst
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Champions-League-Sieger der Saison 1994/95: Ajax Amsterdam gewinnt im Ernst-Happel-Stadion mit 1:0 gegen Vorjahressieger AC Mailand. Torschütze: Patrick Kluivert.  © imago sportfotodienst
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Champions-League-Sieger der Saison 1995/96: Juventus Turin gewinnt im Elfmeterschießen gegen Titelverteidiger Ajax Amsterdam. Hier links ist Fabrizio Ravanelli, der in der regulären Spielzeit zum 1:0 traf, später glich Jari Litmanen aus.  © imago sportfotodienst
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Champions-League-Sieger der Saison 1996/97: Borussia Dortmund. Die Dortmunder gewinnen im Olympiastadion München mit 3:1, wieder hat der Titelverteidiger das Nachsehen, in dem Fall Juventus Turin. Legendär: das Lupfer-Tor von Lars Ricken.  © imago sportfotodienst
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Champions-League-Sieger der Saison 1997/98: Wieder jubelt ein Deutscher, dieses Mal Jupp Heynckes, als Trainer von Real Madrid. Die Königlichen holen durch ein 1:0 gegen Juventus Turin ihren ersten Titel der Champions League.  © imago sportfotodienst
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Champions-League-Sieger der Saison 1998/99: Manchester United. Die schmerzhaftesten drei Minuten der Fußballgeschichte des FC Bayern. Mitten drin: Teddy Sheringham, der für Tränen auf den deutschen Wangen sorgte. 2:1 gewannen die Red Devils.  © Phil Noble via www.imago-images.de
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... und verloren gegen den Champions-League-Sieger der Saison 2000/01: FC Bayern München. Unvergessen die Stimme von Marcel Reif. „Kahn, die Bayern!“ - der Titan war im Elfmeterschießen der Held. Der erste Titel des FCB.  © imago sportfotodienst
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Champions-League-Sieger der Saison 2001/2002: Real Madrid gewinnt im Finale gegen Bayer Leverkusen. Ein Tor wie ein Gemälde erzielte Zinedine Zidane, der nicht nur als Spieler die Champions League gewann.  © imago sportfotodienst
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Champions-League-Sieger der Saison 2002/2003: AC Mailand. Hier im Bild: Andrij Shevchenko verwandelt den entscheidenden Elfmeter gegen Gianluigi Buffon. Juventus Turin abermals im Finale unterlegen. Für den AC Mailand der zweite Erfolg seit 93/94. © imago sportfotodienst
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Champions-League-Sieger der Saison 2003/04: FC Porto und die Geburtstunde von Jose Mourinho. Hier im Bild die portugiesische Legende Deco, die später mit dem FC Barcelona einige Erfolge feiern konnte. Im Finale in Gelsenkirchen besiegte Porto AS Monaco.  © imago sportfotodienst
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Champions-League-Sieger der Saison 2004/2005: FC Liverpool. Die Briten gewinnen das bis dato verrückteste Finale und holen einen 0:3-Rückstand gegen AC Mailand auf. Im Elfmeterschießen tanzt sich Jerzy Dudek zur Vereinslegende (hier auf dem Bild über dem Pokal mit Torwarthandschuhen) © imago sportfotodienst via www.imago-images.de
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Champions-League-Sieger der Saison 2005/2006: FC Barcelona. Im Finale gegen Arsene Wengers Arsenal London gewinnen die Katalenen mit 2:1. Jens Lehmann sieht früh die Rote Karte. Die Führung durch Sol Campbell kann Barca durch Eto‘o und Belletti drehen.  © imago / Migueles Sportsfoto
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Champions-League-Sieger der Saison 2006/2007: AC Mailand. Der doppelte Pippo Inzaghi sorgt für den Erfolg gegen FC Liverpool. Die Rache nach der Blamage 2005. Dirk Kuyts Anschlusstreffer kommt in der 89. Minute zu spät.  © imago sportfotodienst
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Champions-League-Sieger der Saison 2007/08: Manchester United. Im Elfmeterschießen rutscht Chelseas John Terry aus, Michael Ballack wird mal wieder Zweiter. Den entscheidenden Elfmeter hält van der Sar gegen Anelka und die Red Devils jubeln.  © Martin Rickett / imago
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Champions-League-Sieger der Saison 2008/2009: FC Barcelona. Hier im Bild Thierry Henry, Pep Guardiola mit Haaren und ein unschuldig wirkender Lionel Messi. 2:0 gegen Titelverteidiger Manchester United.  © imago sportfotodienst via www.imago-images.de
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Champions-League-Sieger der Saison 2009/2010: Inter Mailand. Der Herr mit dem Pokal auf dem Kopf ist Javier Zanetti. Der Kapitän durfte sich den neuen Hut nach einem Sieg gegen den FC Bayern München aufsetzen. Diego Milito traf zweimal, Jose Mourinho feiert seinen zweiten CL-Titel.  © imago sportfotodienst
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Champions-League-Sieger der Saison 2010/2011: FC Barcelona. Wie schon 2009 gewinnt Barca gegen Manchester United. Dieses Mal mit 3:1. Pedro, David Villa und Lionel Messi trafen, zwischenzeitlich glich Wayne Rooney aus.  © imago sportfotodienst
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Champions-League-Sieger der Saison 2011/2012: FC Chelsea. Finale Dahoam geht schief. Der über 90 Minuten überlegene FC Bayern bekommt spät den Ausgleich und ist vom Punkt einfach schlechter. Sowohl in der Verlängerung (Arjen Robben) als auch im Elfmeterschießen (Olic, Schweinsteiger) versagen die Nerven. Doch die Trauer war nur von kurzer Zeit, denn ... © imago sportfotodienst
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... der Champions-League-Sieger 2012/2013 hieß FC Bayern München. Die Geister des vergangenen Jahres wurden ausgetrieben. Die Münchner feierten ihr Triple und Arjen Robben oder Bastian Schweinsteiger rehabilitierten sich mit dem 2:1-Triumph über Borussia Dortmund im Wembley.  © Elmar Kremser/SVEN SIMON via www.imago-images.de
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Champions-League-Sieger der Saison 2013/14: Real Madrid. Im Stadtderby gegen Atletico Madrid gewannen die Königlichen 4:1 nach Verlängerung. Das Tor zum 4:1 bedeutete Cristiano Ronaldo so viel, dass er sogar noch sein Trikot auszog.  © imago sportfotodienst via www.imago-images.de
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Champions-League-Sieger der Saison 2014/2015: FC Barcelona. Im Berliner Olympiastadion krönen sich die Katalanen ein weiteres Mal. Marc-Andre ter Stegen sorgt für die deutsche Note (vorne liegend). Beim 3:1 gegen Juventus waren Ivan Rakitic, Luis Suarez und Neymar erfolgreich, Alvaro Morata glich zwischenzeitlich aus.  © imago sportfotodienst
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Champions-League-Sieger der Saison 2015/2016: Real Madrid. Wieder Stadtderby gegen Atletico, wieder heißt der Sieger Real. Dieses Mal aber „erst“ nach dem Elfmeterschießen. Real begann, traf alles, dann schoss Juanfran an den Pfosten, ehe Cristiano Ronaldo den Deckel drauf machte.  © Kieran Mcmanus/BPI/Shutterstock via www.imago-images.de
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Champions-League-Sieger der Saison 2016/2017: Real Madrid. Im walisischen Cardiff muss Juventus Turin dran glauben. 4:1 werden die Italienier vermöbelt, wobei Mario Mandzukic für die Alte Dame ein Traumtor erzielt. Der Ausgleich nach der Ronaldo-Führung war nicht genug, es legten Casemiro, wieder Ronaldo und Asensio nach.  © Raddad Jebarah / Imago
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Champions-League-Sieger der Saison 2017/2018: Real Madrid zum dritten Mal in Folge. Im Spiel gegen Liverpool verletzt sich erst Mo Salah nach einem Foul von Sergio Ramos früh, dann hat Loris Karius Kopfschmerzen und patzt gegen Karim Benzema. Zweimal Gareth Bale (darunter ein Fallrückzieher) war dann zu viel für Klopps Liverpool, die in Person von Sadio Mané sogar den Ausgleich schossen. Doch es dauerte nicht lange, bis Liverpool jubeln konnte ... © IMAGO/Matt West/BPI/Shutterstock
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... als Champions-League-Sieger der Saison 2018/2019: FC Liverpool. Klopp bringt den Pokal nach 2005 wieder in die Stadt. Salah und Origi sorgen für das 2:0 gegen die Tottenham Hotspurs. .jpg © IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON
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Champions-League-Sieger der Saison 2019/2020: FC Bayern München. In einem leeren Stadion in Lissabon waren die Münchner unter Hansi Flick wieder erfolgreich. Kingsley Coman köpfte das entscheidende Tor gegen Paris Saint-Germain und füllte damit die Leopoldstraße in München in der warmen Augustnacht.  © Peter Schatz / Imago
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Champions-League-Sieger der Saison 2020/2021: FC Chelsea. Thomas Tuchel schlägt im Finale Pep Guardiolas Manchester City. Torschütze: Kai Havertz. Ein deutscher Erfolgsabend, bei dem auch Antonio Rüdiger und Timo Werner jubelten, aber dabei auch ihren DFB-Teamkameraden Ilkay Gündogan trösten mussten.  © Adam Davy via www.imago-images.de
FC Liverpool - Real Madrid
Champions-League-Sieger der Saison 2021/2022: Real Madrid. Wieder gewinnen die Königlichen. In einem völlig irren Spiel gegen Liverpool ist vor allem Torwart Thibeaut Courtois der Held der Madrilenen, der mehrere Großchancen hielt. Das goldene Tor des Tages schoss Vinicius Jr. Toni Kroos ist zum fünften Mal CL-Sieger.  © Frank Augstein / dpa / Picture Alliance

Klopp vs. Hamann: Erster Streit im Herbst – „Oh toll! Er ist eine fantastische Quelle“

Als der 55-Jährige dann den Namen des einstigen Nationalspielers hörte, reagierte er süffisant. „Oh toll! Er ist eine fantastische Quelle“, sagte Klopp: „Er wird überall sehr respektiert“. So habe auch ein verdienter Liverpool-Spieler „nicht das Recht zu sagen, was man will, vor allem, wenn man keine Ahnung“ habe.

In dieser Spielzeit läuft es beim FC Liverpool alles andere als rund. Im Jahr 2023 warten die Reds noch auf den ersten Sieg und liegen in der Premier League aktuell nur auf Platz 10. Der Rückstand auf die Champions-League-Startplätze beträgt bereits elf Zähler. Der Vertrag von Klopp an der Anfield Road läuft noch bis 2026. (smk)

Rubriklistenbild: © IMAGO / ULMER Pressebildagentur/Shutterstock

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