Alle drei waren bereits TV-Experte
Trotz Völler-Job: DFB sucht neuen Sportdirektor – drei Weltmeister von 2014 im Visier
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Neben Rudi Völler will der DFB noch einen jüngeren Sportdirektor einstellen. Drei Weltmeister von 2014 sind offenbar in der engeren Auswahl für den Job.
Frankfurt am Main – Mit personellen Umbesetzungen will die deutsche Nationalmannschaft nach der zweiten Katastrophen-WM in Folge einen Neuanfang erzwingen. Am vergangenen Donnerstag (19. Januar) kommunizierte der Deutsche Fußball-Bund die Verpflichtung von Rudi Völler, der ab Februar seinen neuen Job als Direktor der Fußball-Nationalmannschaft der Männer antritt. Neben Völler wird beim DFB nun auch ein geeigneter Sportdirektor gesucht, drei Weltmeister von 2014 sollen dafür infrage kommen.
Deutscher Fußball-Bund |
Gründungsdatum: 28. Januar 1900 |
Gründungsort: Leipzig |
Präsident: Bernd Neuendorf |
Mitglieder: 7.064.052 (Stand: 2021) |
DFB: Rudi Völler neuer Direktor – er soll von einem Sportdirektor unterstützt werden
Bis zum Ende der Europameisterschaft 2024 im eigenen Land soll Völler planmäßig als Manager der Nationalelf die Geschicke lenken, so der Plan. Sein Vorgänger Oliver Bierhoff hatte sein Amt Anfang Dezember zur Verfügung gestellt, nun will der DFB seine Aufgaben auf mehrere Schultern verteilen. Vor allem längerfristig gesehen ist Völler als alleiniger DFB-Direktor keine Lösung, wie der 62-Jährige selbst andeutete.
„Was ist in sechs, acht oder zehn Jahren?“, fragte der ehemalige DFB-Teamchef und teilte damit auch die Sorgen anderer Entscheidungsträger beim Verband. Wie der Kicker berichtet, ist man beim DFB bereits auf der Suche nach einem geeigneten Sportdirektor. Der soll neben Völler als Hauptverantwortlicher für die Nachwuchsausbildung zuständig sein.
DFB: Drei Kandidaten für Sportdirektoren-Posten – Mertesacker, Khedira und Höwedes in der Verlosung
Dem Bericht zufolge soll der DFB bei seiner Suche bereits drei Kandidaten für den Job im Visier haben. In der engeren Auswahl stehen demnach die drei Weltmeister von 2014 Per Mertesacker, Sami Khedira und Benedikt Höwedes. Alle drei Ex-Profis haben nach ihren Karrieren jeweils – neben ihren Jobs als TV-Experte – auch Aufgaben im operativen Geschäft von Vereinen oder Verbänden übernommen und können teilweise schon Erfahrung vorweisen.
Die meiste Erfahrung im Nachwuchs hat wohl der 38-jährige Mertesacker, der nach seinem Karriereende in England weiter beim FC Arsenal arbeitete und dort seit Herbst 2018 die Nachwuchsakademie leitet. Der ehemalige Innenverteidiger, der während der Weltmeisterschaft für das ZDF die Spiele analysierte, wurde bereits während des Turniers mit einem Job beim DFB in Verbindung gebracht.
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Höwedes hat die meiste Management-Erfahrung – Khedira hätte wohl einen Fürsprecher beim DFB
Ebenfalls viel Fähigkeiten auf der Managementebene konnte Benedikt Höwedes in seinem aktuellen Job sammeln. Der 44-malige Nationalspieler ist seit Sommer 2021 im Teammanagement der Nationalmannschaft tätig und steckt somit bereits in der Materie. Der langjährige Schalke-Verteidiger müsste somit wohl nicht mehr großartig in den möglichen Sportdirektor-Job eingewiesen werden.
Am wenigsten Erfahrung hat Sami Khedira, der während der WM 2022 in Katar als ARD-Experte das Publikum überzeugte. Der Schwabe, der im Vergleich zu den übrigen zwei Kandidaten auf die erfolgreichste Karriere zurückblicken kann, ist derzeit Berater des Managements bei seinem Jugendverein VfB Stuttgart. Dort debattiert er mit dem Stuttgarter Vorstandschef Alexander Wehrle über die Vorgänge beim Bundesligisten, der VfB-Boss ist zugleich Aufsichtsratschef der DFB GmbH & Co. KG sowie Mitglied der internen DFB-Strukturkommission. Damit hätte der 35-jährige Khedira, der bereits einen Master-Studienkurs der UEFA belegte, einen einflussreichen Fürsprecher.
DFB-Präsident Neuendorf will eine zeitnahe Entscheidung auf dem Sportdirektor-Posten
Wie das Fachmagazin weiter schreibt, will der DFB eine rasche Entscheidung auf dem Sportdirektoren-Posten fällen. In etwa vier Wochen steht offenbar schon das nächste Treffen der Taskforce an, bei dem das Gremium um Präsident Bernd Neuendorf über die neue Personalie entscheiden könnte.
Der 61-jährige DFB-Boss, der „insbesondere bei der Akademie und im Nachwuchsbereich Anpassungsbedarf“ sieht, wird hier wohl auf eine zeitnahe Entscheidung pochen. Auch Völler hatte in der vergangenen Woche betont, dass „ein bisschen was verändert werden“ müsse. Einer der drei potenziellen Anwärter soll die Wünsche der Verbandsführung künftig in die Tat umsetzen. (ajr)
Rubriklistenbild: © Christopher Neundorf/imago