Von-der-Heydt
Turm soll wieder zum Blickfang werden
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Der Von-der-Heydt-Turm wurde 1892 eingeweiht – Kräfte vom Sozialen Arbeitsmarkt sollen hier Stellen finden.
Von Christian Töller
Wuppertal. Den Von-der-Heydt-Turm auf der Königshöhe mithilfe von Kräften aus dem sozialen Arbeitsmarkt sanieren und dadurch zugleich den Betroffenen eine Möglichkeit geben, eine feste Stelle zu finden – auf diese Idee kam Sabine Thrien vom Jobcenter Wuppertal bei einer Führung durch den Wald, die vom Amt Forsten und Waldbewirtschaftung für Mitarbeiter des Jobcenters durchgeführt wurde. Die Idee fand Zustimmung und Unterstützung nicht nur bei Thomas Lenz, Vorstandsvorsitzender des Jobcenters Wuppertal, sondern auch bei Sebastian Rabe, Abteilungsleiter Forsten und Waldbewirtschaftung, in dessen Zuständigkeit auch der Von-der-Heydt-Turm fällt.
Die Idee führte nun zu einem Gemeinschaftsprojekt, an dem neben der Stadt und dem Jobcenter auch die Kreishandwerkerschaft Wuppertal-Solingen beteiligt ist. Gemeinsam will man versuchen, den Turm zu restaurieren. Dafür trafen sich jetzt Sabine Thrien, Thomas Lenz und Sebastian Rabe mit Marcus Koch, Obermeister der Bauinnung Solingen-Wuppertal, und Arnd Krüger, Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Solingen-Wuppertal, zu einer Besichtigung des Turms. Dabei ging es um die Frage, ob eine Sanierung überhaupt möglich ist und welche Maßnahmen dazu erforderlich wären. Mit von der Partie war auch der Wuppertaler Bundestagsabgeordnete Helge Lindh (SPD), der das Projekt dabei unterstützen will, wenn es darum geht, Fördergelder zu beantragen.
Der Bau des 1892 eingeweihten Von-der-Heydt-Turms ging auf eine Initiative des Elberfelder Verschönerungsvereins zurück und wurde unter anderem durch eine Spende von Karl von der Heydt ermöglicht. 1953 wurde der Turm saniert, 1977/78 wegen Baufälligkeit gesperrt und 2013 erneut restauriert.
Vor fünf Jahren gab es ein Gutachten zum Zustand des Turms. „Als Folge des Gutachtens wurde der Turm erst einmal gesperrt“, berichtet Sebastian Rabe. Festgestellt wurden damals unter anderem Rissbildungen und Fehlstellen in der Verfugung, zudem seien die Stahlträger an den Deckenunterseiten stark korrodiert. Die aus Sandstein gefertigten Treppen weisen demnach Durchfeuchtungen und Rissbildungen auf. Der Putz der Treppen ist stellenweise abgebrochen. Voraussichtlich im Mai soll ein weiteres Gutachten erstellt werden. „Dieses wird dann aufführen, welche Maßnahmen getroffen werden müssen“, erklärt Rabe.
Bei der Besichtigung am Dienstag zeigten sich Marcus Koch und Arnd Krüger optimistisch, was eine Sanierung des Turms betrifft. „Alles ist machbar“, erklärt Koch. „Der Umfang ist überschaubar. Viele Arbeiten können bei entsprechender Anleitung von Kräften des sozialen Arbeitsmarktes ausgeführt werden.“ Vieles sei lediglich Kosmetik. „Die tragenden Elemente müssen in Abstimmung mit den Gutachtern und Statikern sowie dem Denkmalschutz ertüchtigt werden, ohne ausgetauscht werden zu müssen“, so der Diplom-Ingenieur, der eine Bauunternehmung betreibt.
„Der Zustand des Turms ist besser als erwartet, eine Renovierung und eine Neuertüchtigung machen Sinn“, bekräftigt Arnd Krüger. Eine mögliche Sanierung des Turms durch das angedachte Projekt könne „eine Blaupause für weitere Projekte seien“.
Es gehe auch darum, Baudenkmäler „in den Blickpunkt der Stadt zu rücken“, so Krüger. Die Frage laute: „Was kann man an Baudenkmälern revitalisieren?“ Ein sanierter Von-der-Heydt-Turm könne zudem ein Blickfang für die Bundesgartenschau (Buga) sein. Wuppertal solle dieses Vorhaben „aus sich heraus verfolgen, losgelöst von der Buga, dieser aber durchaus auch dienend“.
Was die Kosten angeht, lasse sich derzeit noch nichts Konkretes sagen, so Sabine Thrien. Die Sanierung ähnlicher Türme habe in der Größenordnung von etwa 400 000 Euro gelegen. Marcus Koch verwies jedoch darauf, dass solche Projekte nicht eins zu eins vergleichbar seien. Eine konkrete Kostenermittlung wird erst nach Erstellung des Gutachtens möglich sein. „In diesem Jahr wollen wir erst einmal die Grundlagen schaffen“, betont Sabine Thrien. Danach gehe es darum, Fördermittel zu beantragen.
Dabei sei klar, dass es keine 100-prozentige Förderung geben könne. Im Rahmen der Eigenbeteiligung der Stadt sei der Einsatz von Kräften aus dem sozialen Arbeitsmarkt sinnvoll. Helge Lindh unterstützt diese Idee. „Die Kombination mit dem sozialen Arbeitsmarkt ist reizvoll.“