Verkehr
Schwebebahnen fahren bald wieder mit Tempo 60
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Wuppertaler Wahrzeichen war seit Unfall im Jahr 2017 im Schneckentempo unterwegs – Fahrplan wird angepasst.
Von Daniel Neukirchen und Katharina Rüth
Wuppertal. Die Wuppertaler Schwebebahn soll ab Montag, 17. April, wieder schneller fahren. Das teilen die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) auf Anfrage mit. Die Geschwindigkeit der Bahnen war nach einem Unfall 2017 auf Tempo 40 gedrosselt worden. Eine Bahn hatte das Gerüst berührt. In der Folge hatten die WSW jahrelang technisch nachjustiert und mussten eine neue Genehmigung für Tempo 60 einholen.
Laut WSW-Sprecher Holger Stephan bedeutet die neue Fahrgeschwindigkeit allerdings lediglich eine Zeitersparnis von zwei bis drei Minuten auf voller Strecke zwischen Vohwinkel und Oberbarmen. „Das liegt daran, dass die Bahnen nur in bestimmten Bereichen 60 fahren können, nicht auf ganzer Strecke“, so Stephan.
Zeitgleich mit der Beschleunigung der Bahnen soll nach den Osterferien der Fahrplan angepasst werden. Dann soll sich auch die Frequenz der Bahnen wieder erhöhen, so Stephan. Geplant ist eine minimale Verkürzung des Abstands von 3 Minuten 50 auf 3 Minuten 40. Weiterhin sollen 18 Bahnen im Einsatz sein. Eine merkliche Erhöhung der Frequenz sei erst mit mehr Fahrzeugen möglich, so Stephan. Das sei „ein nächster Schritt“, wobei offen sei, wann dieser gegangen werde.
Als die neuen Wagen nach Wuppertal kamen, hatten die Stadtwerke angekündigt, dass alle zwei Minuten eine Schwebebahn an den Stationen halten soll. Möglich sei das, weil die neuen Bahnen schneller beschleunigen als die alten orange-blauen. Bei dem Unfall im Jahr 2017 hatte einer der damals neuen hellblauen Schwebebahnen in der Kurve zwischen Pestalozzistraße und Westende das Gerüst leicht berührt. Obwohl das nur einen kleinen Schaden an der Bahn verursachte, wurde im Anschluss daran die weitere Auslieferung neuer Schwebebahnen gestoppt. Sie werden in Valencia in Spanien montiert. Außerdem wurde das Tempo auf maximal 40 Stundenkilometer beschränkt.
Unfall war Verkettung unglücklicher Umstände
Lange wurde nach der Ursache geforscht. Sie sei eine „Verkettung von unglücklichen Umständen und verschiedenen extremen Fahrweisen“ gewesen, sagte Holger Stephan damals. Das dürfe nicht wieder passieren. Die Stadtwerke mussten mit dem Hersteller klären, was verändert werden kann.
Im Jahr 2018 wurde das Tempo für die Schwebebahnen dann noch einmal reduziert, auf 30 Kilometer pro Stunde. Prüfern war eine leichte Veränderung an einem Bauteil aufgefallen. Es wich von der ursprünglichen Zulassung ab und musste ausgetauscht werden.