Schloss Burg steckt in der Finanzkrise

An einigen Stellen muss das Mauerwerk erneuert werden, weiß Gregor Ahlmann vom Schlossbauverein.
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An einigen Stellen muss das Mauerwerk erneuert werden, weiß Gregor Ahlmann vom Schlossbauverein.

Schloss Burg. Es ist ein Rückschlag für Schloss Burg: Für nötige Reparaturen in Höhe von 700.000 Euro fehlt plötzlich das Geld. Denn das Land hat seine Zuschüsse für kommunale Denkmäler seit Jahresbeginn komplett gestrichen. Zwar sind die Schäden am Gemäuer, für die die Summe gedacht war, noch nicht gravierend – an einigen Stellen bröckelt das Fachwerk, auf manchen Treppenstufen hat sich Unkraut breitgemacht, andere sind ganz gesperrt.

Doch nicht behoben, werden sie auf Dauer zur Kostenfalle.

„Das war immer ein wichtiger Pool, auf den wir zurückgreifen konnten“, sagt Gregor Ahlmann, wissenschaftlicher Referent im Schlossbauverein. Mit Fördermitteln des Landes seien in der Vergangenheit beispielsweise die Westfassade des Bergfrieds und ein Balkon saniert worden. Insgesamt 15 Millionen Euro sind laut Schlossbauverein in den kommenden zehn Jahren nötig, um das Schloss zu erhalten und energetisch zu sanieren. Geld, das weder die Eigentümer-Städte Remscheid, Solingen und Wuppertal noch der Verein allein aufbringen können.

Wie dramatisch der Wegfall der Landeszuschüsse für Schloss Burg ist, weiß Annette Nothnagel, stellvertretende Geschäftsführerin der Bergischen Entwicklungsagentur (Bea): „Es ging darum, einen wesentlichen Anteil der 15 Millionen Euro über diesen Förderweg zu finanzieren.“

Jetzt müssen neue Geldquellen her. Zwei kommen laut Nothnagel dafür im Moment in Frage. Als anerkanntes Denkmal von nationaler Bedeutung könnte Schloss Burg Geld vom Bund erhalten. Die Stadt habe bereits einen Antrag gestellt und eine positive Rückmeldung erhalten, sagt Stadtsprecher Lutz Peters. Damit sei das Verfahren nicht abgeschlossen. Als nächstes entscheide der Bund. „Im Moment besteht berechtigte Hoffnung, dass das realisierbar ist“, gibt sich Annette Nothnagel optimistisch. Der Haken: Das Land NRW muss bei einer Förderung einen Teil hinzuzahlen. Da das Land die Denkmalförderung jedoch gestrichen hat, sei nicht klar, wie das Verfahren ablaufe, ergänzt sie.

Weitere Möglichkeit: Schloss Burg stärker als touristischen Anziehungspunkt in den Mittelpunkt zu stellen. Dafür könnte es EU-Gelder geben. Einen Antrag haben die Städte aber noch nicht gestellt. Die Bedingungen für eine Förderung stünden noch gar nicht fest, sagt Nothnagel.

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