Wuppertal

Die Station Döppersberg ist fast fertig saniert

WSW-Chef Markus Hilkenbach (l.) und OB Uwe Schneidewind haben sich auch die neue Gastronomie angeschaut.
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WSW-Chef Markus Hilkenbach (l.) und OB Uwe Schneidewind haben sich auch die neue Gastronomie angeschaut.

Seit 2019 arbeiteten die Stadtwerke am Schwebebahn-Gebäude

Von Anne Palka

Wuppertal. Die Sparkasse ist schon ins Erdgeschoss der Schwebebahnstation Döppersberg gezogen, am Freitag, 28. April, eröffnete die Gastronomie „60 Seconds to Napoli“ und in dieser Woche soll die Zimtschnecken-Kette „Cinnamood“ folgen. Dann sind alle Flächen, die vermietet werden, in Betrieb – und die jahrelange Sanierung des Gebäudes ist fast abgeschlossen.

Diese war an vielen Stellen gar nicht so einfach, berichtet Projektleiter Andreas Klein. So mussten Arbeiten an der Konstruktion aus Stahlbeton durchgeführt werden, für die es kein gängiges Bauverfahren gibt. In Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum wurde getestet und entwickelt. Auch für die Reinigung des Messings wurde experimentiert. „Den besten Effekt, nicht zu glänzend und nicht zu matt, haben wir mit Zahnpasta und Kaffeesatz erzielt.“

Auch WSW-Chef Markus Hilkenbach und Oberbürgermeister Uwe Schneidewind haben das Ergebnis der Sanierung vor Ort betrachtet. „Das ist richtig schön geworden, ein Sprung für die Aufenthaltsqualität“, sagt Uwe Schneidewind auf der Terrasse, auf der bis zu 170 Gäste Pizza essen können – und über die die Schwebebahn direkt hinweg fährt. Die Lage sei ein Highlight für die Gastronomie und die hochwertige Gastronomie sei gut für den Standort. Markus Hilkenbach stimmt zu: „Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Station zeigt sich verjüngt und hat doch nichts von ihrem historischen Charme verloren. Ein tolles Eingangstor zur Stadt.“

Im Jahr 2019 haben die Wuppertaler Stadtwerke mit dem Umbau der Schwebebahnstation begonnen – im laufenden Betrieb, täglich werde sie von etwa 16 000 Fahrgästen genutzt. Deshalb nutzen die Arbeiter ein aufwendiges Innengerüst. Das Erscheinungsbild des Gebäudes sollte aufgewertet und in die Neugestaltung des Döppersbergs integriert werden.

Das Dach wurde neu abgedichtet und mit Schiefer eingedeckt, ein neuer Funkmast überträgt Signale an die Schwebebahnwagen. Ein Leitstand war überflüssig geworden, ihn gibt es jetzt nicht mehr. Die Fenster lassen mehr Licht durch, der Innenraum wurde gestrichen.

Die Schwebebahnstation und das Köbo-Haus sind unterschiedliche Gebäude, durch eine Wand getrennt, was von außen aber kaum sichtbar ist. „Aus Sicht des Denkmalschutzes bilden sie eine Einheit, deshalb ist die Farbgebung eng abgestimmt worden“, sagt Andreas Klein.

Sanierung hat länger gedauert und wurde teurer

Das Erdgeschoss wurde fast komplett entkernt, die alte technische Ausstattung ersetzt, unter anderem durch eine Fernwärmeheizung und LED-Beleuchtung. Auch unter der Station wurde gearbeitet: Die Fahrgäste der Schwebebahn, die zu den Aufzügen gehen, und die Gäste der Pizzeria stehen praktisch über der Wupper. Um die Leitungen unter dem Gebäude erneuern zu können, wurde in der Wupper ein 1300 Meter großes Gerüst aufgebaut.

Ursprünglich waren für die Sanierung anderthalb Jahre und 5,1 Millionen Euro geplant – daraus wurden letztlich dreieinhalb Jahre und 7,7 Millionen Euro. Die Stadtwerke nennen dafür mehrere Gründe. Bei der Entkernung sei klar geworden, dass die Bausubstanz deutlich schlechter war als vermutet. Es habe gravierende Mängel der Statik gegeben. Für verschiedene Arbeiten mussten Sonderlösungen gefunden werden. Die Corona-Pandemie habe zu krankheitsbedingten Ausfällen von Mitarbeitern und Lieferschwierigkeiten für Material geführt. Und das Hochwasser im Juli 2021 habe dafür gesorgt, dass die Arbeiten teilweise zum Erliegen kamen: Die Wassermassen haben das komplette Gerüst unter dem Gebäude zerstört.

Ein paar letzte Arbeiten sind noch nötig, berichtet Andreas Klein. Der Aufzug zur Schwebebahn in Fahrtrichtung Oberbarmen wurde ausgetauscht und soll am kommenden Samstag, 6. Mai, schon in Betrieb gehen. Danach wird auch noch der Aufzug in Fahrtrichtung Vohwinkel erneuert. Das wird noch etwa elf Wochen dauern. Weil es Probleme mit dem Dachdecker gab, musste zum Beispiel am Vorsprung an der Terrasse noch gearbeitet werden. Direkt unter der Schwebebahn. Dafür seien die Tage genutzt worden, an denen gestreikt wurde und die Bahnen nicht fuhren. „Jetzt ist das nur noch nachts möglich.“

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