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Der Bürgerverein sorgt sich um die Zukunft der Zoosäle
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Das historische Gebäude sei elementar für den Zoo und das Quartier.
Wuppertal. Die Mitglieder des Bürgervereins Sonnborn-Zoo-Varresbeck machen sich Sorgen um die Zukunft der Zoosäle, die seit einigen Jahren leer stehen. Sie wollen privaten Wohnungsbau, wie zuletzt aus Teilen der Politik vorgeschlagen, verhindern, und das Gebäude für eine öffentliche Nutzung erhalten. Wohnungen im oberen Teil könnten für eine wirtschaftliche Nutzung sinnvoll sein, eine Abspaltung von Eigentumswohnungen wolle man aber ausschließen.
Udo Hindrichs und Ulrike Kilp-Aaronmalate vom Vorstand haben jetzt einen offenen Brief an Oberbürgermeister Uwe Schneidewind verfasst. „Mit großer Sorge verfolgen wir nun die Vorschläge von verschiedenen Seiten im politischen Raum, angesichts zu erwartender hoher Kosten für Umbau und Restaurierung und in der bekannten Finanzenge der Stadt das herrliche denkmalgeschützte Gebäude an einen Investor abzugeben für den Bau von Eigentumswohnungen“, schreiben sie. „Dem treten wir entschieden entgegen und bitten, das Gebäude für die Bürgerschaft und für stadteigene öffentliche Zwecke zu erhalten. Zudem bietet die Bewerbung der Stadt zur Buga 2031 mit dem Zoo als Kerngebiet neue Chancen.“
Dezernent Matthias Nocke nannte zuletzt Kosten in Höhe von mindestens 60 Millionen Euro für eine Sanierung. Diese Zahlen seien nach Wissen des Bürgervereins nicht durch solide Zahlen hinterlegt, zumal ein neues Nutzungskonzept fehlt und die Kosten maßgeblich durch die zukünftige Nutzung bestimmt würden.
Deshalb bittet der Verein: „Dringend zu entwickeln ist baldmöglichst ein konkretes Konzept.“ Sie schlagen einen Arbeitskreis der Stadtspitze vor, mit dem Ziel eines Ratsbeschlusses bis Ende des Jahres. „Es bleibt eine zeitgerechte Mehrfachnutzung des großen denkmalgeschützten Gebäudes zu prüfen und – in Harmonie mit dem Grünen Zoo – zu entwickeln.“ Teil des Konzepts solle auch ein Überschlag der Kosten sein, inklusive möglichen Fördergelds.
Der Bürgerverein nennt einige Ideen, die in den vergangenen Jahren entstanden sind – darunter die Nutzung durch den Zoo mit einer gläsernen Tiermedizin und Räumen für die Zooschule. Weitere Ideen: ein Café auf der Sonnenseite, ein Probenraum für das Sinfonieorchester, Ausstellungsräume für die Sammlung des Fuhlrott-Museums und eine Nutzung durch das Stadtarchiv.
Es sei wichtig, dass die Zoosäle für die öffentliche Nutzung erhalten bleiben. „Wir messen dem historischen Eingangsgebäude zum Zoologischen Garten höchsten Denkmalwert zu sowie eine auch heute unverändert allseits begeisternde Architektur. Das Gebäude ist elementar für den Zoo und das Quartier, darüber hinaus für die ganze Stadt und aller Anstrengungen wert! Das Eingangsgebäude zum Zoo zählen wir zu den schönsten Schmuckstücken unserer Stadt und des Bergischen Landes.“ pal