Das Café Grimm plant einen Standortwechsel
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Beliebte Konditorei in Elberfeld war nach dem Juli-Hochwasser stark beschädigt
Von Daniel Diekhans
Wuppertal Beim Café Grimm stehen die Zeichen auf Veränderung. Dass das Café in der Elberfelder City Ende Februar seinen Gastraum geschlossen hat, ist da nur ein erster Schritt. Für die Konditorei, die nach der Schließung übrig geblieben ist, möchte Inhaber Jens Grimm eine „neue Produktionsstätte“ suchen.
Denn gerade die zentrale Lage am Kirchplatz, die das Café mehr als 80 Jahre lang zum beliebten Treffpunkt gemacht hat, macht dem Betreiber inzwischen Sorgen. Grund dafür ist die Juli-Flut, die von der nahegelegenen Wupper ausging. „Wir sind vom Hochwasser arg in Mitleidenschaft gezogen worden“, erklärt Grimm, der das Café in der dritten Generation führt. Weiter berichtet er davon, dass das Wasser nicht nur den Keller überflutet, sondern auch in den Gastro-Bereich eingedrungen sei. „Das sind Schäden, die man von außen vielleicht nicht gesehen hat“, so Grimm, „aber sie waren groß.“ Darum sah er sich gezwungen, das Café für knapp zwei Wochen zu schließen.
Kirche kann sich einen neuen Gastronomiebetrieb vorstellen
Wie viele andere Gastronomen war Grimm damals bereits von den Corona-Lockdowns gebeutelt. Als dann noch die Flut und ihre Folgen dazukamen, habe sein Geschäft unter erheblichen „Umsatzausfällen“ gelitten. Damit sich solch eine finanziell prekäre Situation nicht wiederholt, ist ein Standortwechsel aus seiner Sicht notwendig. Ernst nimmt er zudem die Prognosen von Wissenschaftlern, die künftig mit vermehrten Starkregenereignissen rechnen. „Ich will im Sommer nicht schon wieder vor dem Problem stehen“, sagt Grimm mit Nachdruck.
Wohin die Konditorei umziehen wird, ist noch nicht klar. Der Pächter Grimm sucht derzeit das Gespräch mit der Evangelischen Kirche Wuppertal, die Eigentümerin der Immobilie am Kirchplatz ist. „Das Café Grimm hat zum 30. Juni gekündigt, was wir zunächst einmal sehr bedauern“, sagt Verwaltungsleiter Philipp Strößer. Konkrete Pläne, wie es am Kirchplatz nach dem Weggang des Traditionscafés weitergeht, hat die Evangelische Kirche noch nicht. „Einen neuen Gastronomiebetrieb können wir uns gut vorstellen“, so Strößer. Auch eine Parzellierung der Gesamtfläche von rund 200 Quadratmetern und damit eine Vermietung in kleineren Einheiten sei durchaus denkbar. Grundsätzlich, betont Strößer, setze sich die Evangelische Kirche für einen attraktiven Kirchplatz ein.
Nach dem neuen Empfang und dem umgestalteten Eingangsbereich zum kirchlichen Verwaltungsamt soll auch die Immobilie, in der das Café Grimm über Jahrzehnte hinweg Mieter war, umfangreich saniert werden.
Für Fans der Grimm’schen Kuchen und Torten bleibt der Trost, dass die Leckereien bis zum endgültigen Umzug der Konditorei am Kirchplatz Nummer 7 gekauft werden können. Es gelten die Öffnungszeiten, die schon den Café-Besuchern vertraut sind (Dienstag bis Samstag zwischen 9 Uhr und 17.30 Uhr).