Jubiläum
Bergische Uni feiert 50 Jahre dynamisches Wachstum
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Wuppertal. Das Jubiläum wird mit einem Tag der offenen Tür im Mai und einem Festakt im August begangen.
Von Andreas Boller und Stefan M. Kob
1972 zählte die Gesamthochschule Wuppertal in ihrem Gründungssemester 3473 Studierende. 50 Jahre und zwei Namensänderungen später sind es rund 23 000. Die Zahl der Mitarbeiter der Bergischen Universität Wuppertal liegt mit rund 4000 inzwischen höher als die Zahl der Studierenden im Gründungsjahr. Zum Kreis der Mitarbeiter gehören 260 Professoren und Professorinnen sowie 1200 Studentische Hilfskräfte.
Auf eine Geschichte des Wachstums kann die Bergische Universität in ihrem Jubiläumsjahr zurückblicken, das mit einem Tag der offenen Tür am 21. Mai, dem Festakt am 26. August und dem Jubiläumsball am 5. November gefeiert werden soll. Außerdem steht die gemeinsame Uni-Vortragsreihe von Solinger Tageblatt und Remscheider General-Anzeiger diesmal ganz im Zeichen des Jubiläums: In der Remscheider Klosterkirche und im Solinger Gründer- und Technologiezentrum sind wieder jeweils vier Vorträge zu spannenden Themen aus Wissenschaft und Forschung geplant. Außerdem findet vom 1. bis 26. Juni das Finale des Hochschulwettbewerbs Solar Decathlon am Mirker Bahnhof in Wuppertal statt.
„Die Bergische Universität ist wie ein Baum.“
Ursprünglich sollte das Uni-Jubiläumsjahr mit einem Festakt im Februar eröffnet werden, aber Corona machte eine neue Terminierung erforderlich. Der Festakt am 26. August in der Historischen Stadthalle wird nun mit dem Rektoratswechsel des amtierenden Rektors Prof. Lambert T. Koch verbunden, der nach 14-jähriger Amtszeit den Stab an seine Nachfolgerin Rektorin Prof. Birgitta Wolff weitergibt. Dann hoffentlich ohne große Einschränkungen durch Corona: „Ich bin sehr optimistisch, dass wir schon den Tag der offenen Tür am 21. Mai, es ist der erste seit zwölf Jahren, ohne Masken feiern werden“, sagt Lambert T. Koch bei der Vorstellung des Jubiläumsprogramms.
Am Tag der offenen Tür präsentiert sich die Uni am Campus Grifflenberg, Campus Freudenberg und Campus Haspel und gewährt dabei Einblicke in die Lehre und Forschung von aktuell neun Fakultäten, 31 Fächern und 114 Studiengängen. Lambert T. Koch erinnerte an die Anfänge als Gesamthochschule Wuppertal. „Das Modell der Gesamthochschule gibt es heute nicht mehr, aber wir versuchen weiterhin, auch Menschen den Wechsel von der Schule zur Universität zu ermöglichen, die grundsätzlich keinen leichten Zugang zur Bildung haben“, sagt Koch. Die Universität ist besonders in der Zeit des Rektorats von Lambert T. Koch rasant gewachsen: Seit 2007 verzeichnet die Bergische Universität Wachstumsraten bei den Studierendenzahlen und der Entwicklung der Drittmitteleinnahmen, die prozentual weit über dem Schnitt der Universitäten in NRW und Deutschland liegen. Grenzen des Wachstums zeichnete der Rektor in Bezug auf die Zahl der Studierenden auf. „Die Zahl soll nicht deutlich größer als 23 000 sein“, so Koch. Leichte Schwankungen nach oben und unten schließt er nicht aus, aber Ziel sei es, das Betreuungsverhältnis, also die Relation zwischen Studierenden und Professoren, zu verbessern.
Forschung soll in den nächsten Jahren weiter wachsen
Weiteres Wachstum erwartet Lambert T. Koch dagegen im Bereich der Forschung. „Es haben sich starke Forschungsschwerpunkte kristallisiert, wodurch sich die Drittmittel erhöhen werden, was mehr Personal bedeutet.“ Nach aktuellem Stand wird die Universität ab Ende 2024 einen zusätzlichen Standort in der ehemaligen Bahndirektion am Wuppertaler Döppersberg beziehen. Auf einer Fläche von 5500 Quadratmetern soll dort die komplette Bildungsforschung der einziehen.
Ist die Bergische Universität auch 50 Jahre nach ihrer Gründung, an der damals der aus Wuppertal stammende Landesvater Johannes Rau maßgeblichen Anteil hatte, noch eine regionale Hochschule? Oder ist sie angesichts von weltweit 150 Hochschulkooperationen in internationalen Maßstäben zu messen? Als Symbol für die Entwicklung beschrieb der Uni-Rektor einen Baum. Dieser sei fest in der Region verwurzelt, damit er mit einer breiten Krone national und international sichtbar sein kann. „Wir haben eine Bringschuld, zu zeigen, wie wir arbeiten“, sagte Koch mit Verweis auf den Tag der offenen Tür am 21. Mai und einer Reihe von Publikationen. So wird ein Magazin zum Jubiläum erscheinen sowie ein Buch, in dem Joachim Studberg und Gerrit Walther unter Mitarbeit von Georg Eckert Erinnerungen an die Gründungsphase zusammengefasst haben.
Hintergrund
Die damaligen Feiern zum 30-jährigen Bestehen standen im Schatten der Diskussionen über die Zukunft der Hochschule, der konzeptionelle Schwächen angelastet wurden. Die Neugliederung brachte den Durchbruch.