Ein hydraulischer Abgleich sorgt dafür, dass die Heizung wieder effektiv und energiesparend arbeitet. Das Gute daran: Sie sparen sich jede Menge Heizkosten.
Ihre Heizkörper werden zum Teil nur lauwarm? Das könnte an einer schlecht eingestellten Heizungsanlage liegen. Weiter entfernt liegende Heizkörper werden dann nicht mehr so gut mit heißem Wasser versorgt. Um Abhilfe zu schaffen, können Sie zunächst versuchen, die Heizkörper zu entlüften. Wird es danach nicht besser, kann ein hydraulischer Abgleich helfen, das Problem zu beheben. Das hilft sogar, Heizkosten zu sparen.
Ein hydraulischer Abgleich sorgt dafür, dass durch alle Heizkörper die richtige Wassermenge fließt. Das Wasser sucht sich nämlich immer den Weg des geringsten Widerstands, das heißt: Das Wasser fließt lieber durch kurze und dicke Heizungsohre statt durch lange und dünne. So können weiter entfernte Räume schlechter mit Wasser versorgt werden, während ein zu hoher Wasserdruck in nahen Räumen für schlecht arbeitende Thermostatventile sorgt. Durch den hydraulischen Abgleich arbeitet die Heizung wieder effektiver. Wärmepumpenheizungen benötigen dadurch weniger Strom, bei Heizungen mit Brennwertkessel sinkt der Verbrauch an Öl bzw. Gas. In manchen Fällen kann der Verbrauch allerdings auch steigen, weil nun alle Heizkörper wieder mit Wärme versorgt werden.
Wer führt ihn durch?
Ein hydraulischer Abgleich ist jedoch nichts für Laien, er muss von einem Fachmann durchgeführt werden – etwa vom Heizungsmonteur oder Energieberater. Mieter sollten ihre Vermieter informieren, wenn die Heizkörper nicht einwandfrei funktionieren.
Je nach Aufwand und Anbieter können die Kosten für einen hydraulischen Abgleich stark variieren. Die Verbraucherzentrale rechnet für ein Einfamilienhaus mit 10 Heizkörpern allein für die Grundlagenermittlung und Einstellen der Ventile, der Pumpe und der Heizkurve mit ca. 400 Euro. Mit Mehrkosten für ein aufwändigeres Verfahren und voreinstellbaren Ventilen können Kosten von insgesamt rund 1.100 Euro und mehr entstehen. Lassen Sie sich zuvor einen Kostenvoranschlag machen. Die gute Nachricht: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert den hydraulischen Abgleich mit 15 bis 20 Prozent der förderfähigen Ausgaben.
Wie viel spare ich damit?
Langfristig kann sich ein hydraulischer Abgleich bei der Heizkostenrechnung durchaus bemerkbar machen. Die Verbraucherzentrale rechnet mit Einsparungen von bis zu 100 Euro im Jahr – bei Wärmepumpen sogar mehr. Allerdings kommt dies stark auf den Einzelfall darauf an und kann nur schwer pauschal beziffert werden. Wer Heizkosten sparen will, kann sich aber auch durch einfache Tricks behelfen, etwa die richtige Zimmertemperatur einstellen oder Möbel vor Heizkörpern entfernen.