Besitzer von Gas- und Ölheizungen haben bei der derzeitigen Preisentwicklung wenig zu Lachen. Viele denken über einen Wechsel nach. Aber lohnt sich das überhaupt?
Die Kosten für Heizung und Warmwasser zählen zum größten Kostenpunkt beim Energieverbrauch: Rund 83 Prozent der verbrauchten Energie im Haushalt fallen darunter. Deshalb trifft es bei den derzeit stark steigenden Energiepreisen die Besitzer von Gas- und Ölheizungen jetzt besonders hart im Portemonnaie. Viele denken deshalb notgedrungen über eine neue, kostengünstigere Heizungsanlage nach. Doch welche Alternativen gibt es? Und mit welchen Kosten müssen Hausbesitzer rechnen?
Heizungsarten: Die besten Alternativen zu Gas und Öl im Check
Um eines vorweg zu nehmen: Ein Austausch einer Heizungsanlage ist immer mit hohen Anschaffungskosten verbunden. Deshalb lohnt sich dies meist nur, wenn ohnehin ein Wechsel der alten Heizungsanlage ansteht, etwa bei Modernisierungen. Aber auch, wenn größere Reparaturarbeiten an der Anlage anstehen, kann sich ein Austausch lohnen. Ein kurzfristiger Austausch der Heizungsanlage ist ohnehin kaum möglich, da die Auftragsbücher der Handwerker vielerorts voll sind. Dieser sollte also auf lange Sicht geplant werden.
Als Alternativen zur Gasheizung oder Ölheizung bieten sich etwa folgende Möglichkeiten an:
Fernwärme: Häuser, die in der Nähe eines Fernwärmenetzes liegen, können sich oft kostengünstig daran anschließen lassen. Allerdings wird auch hier die Energie oft noch aus Erdgas und Öl gewonnen. Neben fossilen Energieträgern werden Fernwärmekraftwerke aber auch zunehmend mithilfe erneuerbaren Energien wie Holz, Biogas, Solarthermie oder auch Abwärme betrieben. Derzeit liegt der Anteil an „grüner Fernwärme“ laut des Bundesverbands für Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) noch bei rund 18 Prozent.
Holz- oder Pellets-Heizungen: Diese sind auch für die Beheizung von großen Häusern geeignet. Allerdings ist die Preisentwicklung hier kaum absehbar. Für Holz und Pellets benötigt man zudem einen Lagerraum zum Zwischenlagern, was zusätzlich kostspielig werden kann.
Wärmepumpe: Auch wenn diese Heizungsart bei der Anschaffung etwas teurer ist, lässt sich damit langfristig Geld sparen. „Die Wärmepumpe kann die beste Lösung sein, wenn die Randbedingungen des Hauses passen. Das bedeutet, wenn die Heizflächen so groß sind, dass die Vorlauftemperatur der Heizung maximal 50 Grad beträgt“, erklärt Thomas Zwingmann von der Verbraucherzentrale NRW gegenüber tagesschau.de.
Solartherme: Hiergenerieren Solarkollektoren Energie, die das Wasser erwärmen, was wiederum als Nutzwasser oder zum Heizen verwendet werden kann. Vollständig unabhängig von den steigenden Strompreisen machen sich Verbraucher damit allerdings nicht. Laut Verbraucherzentrale könne man etwa 15-20 Prozent des Energieverbrauchs durch Sonnenenergie ersetzen
Alternativen zur Öl- und Gasheizung: Kosten im Vergleich
Welche Kosten auf Verbraucher zukommen können, die über einen Wechsel ihrer Heizungsanlage nachdenken, zeigt die folgende Tabelle. Die Kosten können je nach Region und Preisentwicklung davon abweichen:
Bei der Wahl der alternativen Heizung spielen jedoch viele Gesichtspunkte eine Rolle: „Welche Möglichkeit für Sie in Frage kommt und ob es sich lohnt, hängt davon ab, wie gut Ihr Haus gedämmt ist, wie groß die Heizflächen sind und wie viele Menschen darin wohnen“, erklärt Verbraucherschützer Zwingmann.
Vor einem Heizungstausch raten Experten ohnehin erst einmal dazu, die Dämmung im Haus zu optimieren, über die oft viel Wärme verloren geht. Sonst könnte die Anlage zu groß ausfallen und die Heizung zu wenig ausgelastet werden. Kurzfristig lassen sich mit ein paar einfache Tricks die Heizkosten senken. Auch der Stromverbrauch sinkt, wenn Sie etwa beim Kochen oder Backen ein paar Regeln beachten.