Zucker ist ein lebensnotwendiger Nährstoff

Getreide statt Softdrinks: Gesundes Leben ist aber mehr als nur „weniger Zucker“

Zucker ist ein lebensnotwendiger Nährstoff: Doch zu viel davon, ist gefährlich!
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Zucker ist ein lebensnotwendiger Nährstoff: Doch zu viel davon, ist gefährlich!

Zucker ist lebensnotwendig - zu viel davon, kann jedoch krank machen. Gesundes Leben ist aber mehr als nur „weniger Zucker“. Es beinhaltet auch mehr Bewegen und viel Trinken.

  • Prof. Christian Löser, Chefarzt der Medizinischen Klinik in Kassel klärt über Zucker auf.
  • Zucker löst viele verschiedene „Volksleiden“ aus.
  • Zu einem gesunden Lebensstil gehört nicht nur eine ausgewogene Ernährung, sondern auch genug Bewegung.

Zucker ist ein lebensnotwendiger Nährstoff. Kohlenhydrate, die aus Zuckermolekülen bestehen, sind wichtige Energielieferanten und der Treibstoff für Muskeln und Gehirn. „Vor allem unser Gehirn ist essenziell auf Zucker angewiesen“, sagt Prof. Christian Löser, Chefarzt der Medizinischen Klinik an den DRK-Kliniken Nordhessen in Kassel.

Diabetes, Übergewicht, Bluthochdruck - ein erhöhter Zuckerkonsum kann krank machen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, mindestens die Hälfte des täglichen Kalorienbedarfs über möglichst komplexe Kohlenhydrate zu decken. Doch zu viel Zucker kann auch krank machen. Die Folgen eines übermäßigen Zuckerkonsums gepaart mit zu wenig Bewegung können Übergewicht, Diabetes Typ 2 und Bluthochdruck sein – das sogenannte Metabolische Syndrom. Vor allem in den Industrienationen zählt es seit Langem zu den Volkskrankheiten, ebenso wie die Fettleber.

Getreide wie Roggen (Foto) oder Hafer enthalten langkettige Kohlenhydrate, die wichtig für den Körper sind.

Man unterscheidet kurz- und langkettige Kohlenhydrate. Sinnvoll ist laut Löser der Konsum langkettiger Kohlenhydrate, die beispielsweise in Ballaststoffen, Vollkorn-Nudeln, Gemüse, Getreide und Vollkornprodukten enthalten sind. Zu den kurzkettigen Kohlenhydraten zählen Frucht- und Traubenzucker sowie Haushaltszucker, der aus je einem Molekül Fruchtzucker (Fruktose) und Traubenzucker (Glukose) besteht.

Zucker: Übermäßiger Konsum sorgt schnell für Fettpölsterchen

Diese Zuckerarten sind in großen Mengen in vielen Süßspeisen wie Schokolade, Eis und vor allem in Softdrinks wie Cola, Limonaden, Energydrinks, aber auch in Fruchtsäften enthalten. Ein übermäßiger Konsum solcher Produkte sorgt für zu viel Fett auf den Rippen.

Eine Erhebung des EU-Statistikinstituts Eurostat hat ergeben, dass europaweit Menschen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren 1,8 Liter Softdrinks pro Tag konsumieren. „Das ist absurd – Soft- und Energydrinks wie auch Fruchtsäfte sollten nicht zum Durststillen getrunken werden“, sagt Löser. Er empfiehlt für Gesunde 2,5 bis 3 Liter Flüssigkeit pro Tag in kalorienfreier Form und erklärt, wie Zucker vom Körper verarbeitet wird: Traubenzucker wird durch das Hormon Insulin in die Muskeln transportiert und dort abgebaut und gespeichert.

Energydrinks sind voller Haushaltszucker. Macht sie das gefährlich?

Sind die Muskelspeicher voll, wandelt der Körper den Zucker in Fett um, das sich an Bauch und Hüften ablagert. Fruchtzucker wird dagegen über die Leber verstoffwechselt. Kann die Leber die Zuckermengen nicht verarbeiten, werden sie ebenfalls in Fettzellen umgewandelt – so kann eine Fettleber entstehen. „Die Leberverfettung wird zunehmend zur Volkskrankheit“, sagt der Ernährungsexperte.

Besser Ernähren, mehr Bewegen: Der lebensnotwendige Zucker befindet sich auch in Vollwertprodukten

Löser empfiehlt, den Konsum von Haushaltszucker auf ein Minimum zu reduzieren. Sein Tipp: Bei der Ernährung sollte man sich an Vollwertprodukten orientieren, beispielsweise Lebensmittel in reiner Form kaufen und zubereiten und möglichst wenig weiterverarbeitete und damit gesüßte und gesalzene Lebensmittel verwenden. „Die beste Ernährung nützt aber nichts, wenn man nicht auch körperlich aktiv ist“, sagt er.

Die WHO gibt als minimales Aktivitätsziel 150 Minuten pro Woche, also 21 Minuten pro Tag, an. Dabei ist die Zeit gemeint, die man am Tag schlicht „auf den Beinen“ ist. Das Fatale: Fast die Hälfte der Deutschen erreicht dieses Minimalziel nicht. Weltweit liegt Deutschland damit vor Saudi-Arabien und Brasilien auf dem drittletzten Platz.

Wer sein Gewicht reduzieren möchte, sollte sich laut Löser viel bewegen und insgesamt seine Kalorienaufnahme reduzieren. Bewegung und eine ausgewogene Ernährung seien zentrale Bausteine zur Vorbeugung und Therapie nicht nur von Übergewicht, sondern auch von Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Typ 2 und viele Krebsarten.

Was es noch über Zucker und zuckerarme Ernährung zu wissen gibt:

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Gegen Diabetes: Eine Frucht soll die Volkskrankheit verhindern - Sie schmeckt lecker und ist nicht nur im Sommer heiß begehrt: Eine bestimmte Frucht soll den Blutzucker derart positiv beeinflussen, dass Diabetes Typ 2 erst gar nicht entsteht.

Leben ohne Zucker: Auf diese Lebensmittel sollten Sie verzichten!

Von Mirko Konrad

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