Gefährliche Zuckerkrankheit

Mehr Diabetes-Todesfälle in Deutschland? In Österreich stirbt „alle 50 Minuten ein Mensch an den Folgen“

In Österreich stieg die Sterblichkeit durch Diabetes innerhalb von 20 Jahren um 70 Prozent. Auch die Zahlen aus Deutschland alarmieren. Viele haben Diabetes, ohne es zu merken.

Immer mehr Menschen erkranken an Diabetes*, vor allem an Diabetes Typ 2. Dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge ist in Deutschland bei über sieben Prozent der Erwachsenen im Alter von 18 bis 79 Jahren bereits einmal ein Diabetes diagnostiziert worden – also bei rund 4,6 Millionen Menschen. Bei einem weiteren Anteil von zwei Prozent der Erwachsenen (1,3 Millionen) muss von einem noch unentdeckten Diabetes ausgegangen werden, heißt es weiter auf den Seiten des RKI. Nach der­zeitigem Kenntnisstand seien rund 90 Prozent aller Diabeteserkrankungen dem Typ-2-Diabetes zuzuordnen.

Die Folgen einer lange unerkannten oder einer nicht ärztlich überwachten Diabetes-Krankheit können fatal sein. So steigt dem RKI zufolge das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenfunktionsstörungen*, Erblindung und Fußamputationen. Damit einher geht auch eine erhöhte Mortalität bei Diabetikern, also eine verminderte Lebenserwartung durch lebensbedrohliche Folgeerkrankungen. In Österreich spricht Susanne Kaser, Präsidentin der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG) von alarmierenden Zahlen.

Übergewicht ist ein Risikofaktor, der Diabetes begünstigt.

In Deutschland sterben stündlich drei Menschen an den Folgen von Diabetes

Wir reden hier davon, dass alle 50 Minuten in Österreich ein Mensch an den Folgen der Erkrankung stirbt“, wird Kaser vom österreichischen Portal gesund24.at zitiert. Das entspricht etwa 10.000 Todesfällen durch Diabetes jährlich und einem Anstieg der Sterblichkeit um 70 Prozent verglichen mit den Todesfällen im Jahr 2000. Die Österreichische Diabetes Gesellschaft informiert, dass insgesamt rund 800.000 Menschen in Österreich an Diabetes mellitus erkrankt sind. Rund 90 Prozent der Betroffenen seien Typ-2-Diabetiker, fünf bis sieben Prozent Typ-1-Diabetiker. Und die Tendenz ist steigend: Im Jahr 2045 würden es mehr als eine Million Menschen sein, so die Hochrechnungen der ÖDG.

Die Folgeerkrankungen, die durch Diabetes ausgelöst werden, können lebensbedrohlich verlaufen. So seien die meisten Todesfälle durch Diabetes in Österreich auf einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zurückzuführen, heißt es auf facediabetes.at, einer Initiative der ÖDG. Außerdem werden jedes Jahr 300 Menschen mit Diabetes wegen ihres Nierenversagens dialysepflichtig und 200 Menschen erblinden jährlich als Folge des Diabetes mellitus.

Auch in Deutschland kommt es bei Diabetikern vermehrt zu lebensbedrohlichen Komplikationen. So ist die Mortalitätsrate von Personen mit Typ-2-Diabetes zwei- bis dreimal höher als die von Menschen ohne diese Stoffwechselerkrankung, informiert die Fachzeitschrift „Der Diabetologe“ in der dritten Ausgabe 2019. Im Vergleich zu anderen Ländern ist die Übersterblichkeit bei Typ-2-Diabetes in Deutschland erhöht, zitiert das Fachportal Springer weiter. Wie die Deutsche Diabetes Hilfe informiert, sterben in Deutschland stündlich drei Menschen an Diabetes. (jg) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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Mehr Quellen: https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Themen/Chronische_Erkrankungen/Diabetes/Diabetes_node.html

Aufgedeckt: Das sind die zehn größten Abnehm-Irrtümer

Diät-Mythos Nummer 1: Alkoholfreies Bier macht nicht dick - das stimmt allerdings nur bedingt. Zwar enthält es weniger Alkohol als normales Bier, dennoch liefert es genug Kalorien durch die enthaltenen Kohlenhydrate.
Diät-Mythos Nummer 1: Alkoholfreies Bier macht nicht dick - das stimmt allerdings nur bedingt. Zwar enthält es weniger Alkohol als normales Bier, dennoch liefert es genug Kalorien durch die enthaltenen Kohlenhydrate. © Imago
In Müsli wird Milch gegossen
Diät-Mythos Nummer 2: Wer nicht frühstückt, nimmt schneller ab - für Frühstücksmuffel gilt das vielleicht, doch Menschen mit einem niedrigen Blutzuckerspiegel sollten lieber davon Abstand nehmen. Tipp: Morgens eine Scheibe Vollkornbrot plus Eiweiß in Form von Käse oder magerem Schinken hält lange satt. Außerdem bewahrt es vor Heißhungerattacken. © Sina Schuldt/dpa
Gegrilltes Steak mit Gemüse
Diät-Mythos Nummer 3: Weißes Fleisch ist gesünder als rotes - auch das stimmt nur bedingt. Schließlich versorgen die mageren Stücke von Rind & Co. (zum Beispiel Filet) mit viel Eiweiß und wertvollen Nährstoffen. © Imago
Frau raucht Zigarette
Diät-Mythos Nummer 4: Wer raucht, nimmt ab - schließlich soll das regelmäßige Paffen den Appetit zügeln. Fest steht: Rauchen beeinflusst den Stoffwechsel, doch auf Dauer gewöhnt sich der Körper daran. © Jakub Porzycki/Imago
Frau schwimmt in Swimmingpool
Diät-Mythos Nummer 5: Mit Ausdauertraining nimmt man ab, mit Krafttraining nicht - das stimmt so nicht. Schließlich verbrauchen Muskeln auf Dauer mehr Fett. Tipp: Wer beides kombiniert, kurbelt die Fettverbrennung richtig an. © Imago
Eine Frau greift nach einem Apfel aus dem Obst- und Gemüseregal des Reformhauses Vitalia in München (Bayern).
Diät-Mythos Nummer 6: Wer viel Obst isst, wird schnell schlank - auch das ist nur bedingt richtig. Obstsorten wie Banane, Trauben oder exotische Früchte enthalten viel Fruchtzucker. Und wer zu viel davon zu sich nimmt, der bleibt auch dick. © Inga Kjer/dpa
Eine Gabel voll mit Spaghetti und Pestosoße
Diät-Mythos Nummer 7: Nudeln machen dick - das entspricht nicht der Wahrheit. Schließlich muss man differenzieren, welche Nudelsorte und welche Soße man dazu wählt. Tipp: Vollkorn lässt den Blutzuckerspiegel nicht so schnell in die Höhe schießen und sättigt schneller. © Imago
Süßstofftablette und Kaffeetasse
Diät-Mythos Nummer 8: Süßstoffe sind gesünder als Zucker - jein. Süßungsmittel wie Aspartam sollen Studien zufolge tatsächlich eher schädlich für den Körper sein. Diesem wird zwar Süße vorgetäuscht, aber es kommt keine an. Die Folge: Er schüttet Insulin aus, was wiederum auf Dauer zu Heißhungerattacken führen kann. © J. Pfeiffer/Imago
Frau fasst in Kühlschrank
Diät-Mythos Nummer 9: Wer zu spät isst, nimmt nicht ab - wichtig ist allerdings nicht, wann man die Kalorien zu sich nimmt, sondern wie viele. Allerdings tun sich viele leichter, wenn sie die meisten Kalorien früher am Tag zu sich nehmen - und abends vor dem Zubettgehen weniger essen. Das dankt Ihnen sicherlich auch Ihre Verdauung. © Imago
Frau isst Yoghurt
Diät-Mythos Nummer 10: Fünf kleine Mahlzeiten sind besser als drei große - so lautete lange die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Doch diese rät nun lieber zu drei Mahlzeiten pro Tag. Der Grund dafür: Erwachsenen (die großteils am Schreibtisch sitzen) reichen drei Mahlzeiten völlig aus. Schließlich kann der Körper so in den Stunden dazwischen in Ruhe verdauen und Fett verbrennen. © Imago

Rubriklistenbild: © Gareth Fuller/dpa

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