Hochrisiko für Schlaganfall und Herzinfarkt

„Ohrensausen und Schwindel sind mein Warnsignal“ – Blutdruck regelmäßig messen, um Schäden vorzubeugen

Bluthochdruck kann durch unspezifische Warnzeichen lange unentdeckt bleiben. Das Risiko eines Schlaganfalls und Herzinfarkts ist ohne Therapie besonders groß.

„Das Ohrensausen oder vielmehr Ohrenrauschen war besonders im Liegen stark zu spüren. Ich konnte es nicht zuordnen, dachte aber, es sei möglicherweise ein Zeichen von Überanstrengung oder Stress. Es war gerade anfangs nicht immer gleich stark ausgeprägt.“ Nadine H.* konnte die Warnzeichen – beispielsweise Harndrang, Kurzatmigkeit und Ohrensausen – ihres Körpers lange nicht zuordnen. Nur ein Zufall führte dazu, dass sie komplett unerwartet von dem Bluthochdruck überrascht wurde. Die Münchnerin suchte schließlich den Arzt auf. Im Gespräch mit 24vita.de erzählt sie, wie es zur Diagnose Bluthochdruck kam und was diese für sie bedeutete. *Name von der Redaktion geändert

Schlaganfall-Risiko durch hohen Blutdruck: Patientin berichtet von Ohrensausen als Symptom

Ohrensausen und Schwindel sind Symptome von Bluthochdruck. (Symbolbild)

Bluthochdruck ist für viele Menschen nicht präsent, geschweige denn bedrohlich. Möglicherweise auch deswegen, da die Mehrheit der Betroffenen den hohen Druck in den Gefäßen lange Zeit nicht bemerkt. Und die Menschen, die von Bluthochdruck bereits gehört haben, denken womöglich automatisch an Risikogruppen wie ältere Personen, Übergewichtige, Diabetiker, Raucher sowie diejenigen mit regelmäßigem Alkoholkonsum. Alles Faktoren, die auf Nadine H. nicht zutreffen.

Erhöhter Blutdruck – Fakten

Bluthochdruck ist Risikofaktor Nr. 1 für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind für die meisten Todesfälle verantwortlich.

Ca. 30 Millionen Deutsche haben Bluthochdruck.

Über 30 Prozent der Betroffenen wissen nichts von ihrer Erkrankung.

88 Prozent der Betroffenen, die davon wissen, lassen sich behandeln.

Dreiviertel der Patienten erreichen durch die Therapie gute Blutdruckwerte.

Quelle: Hochdruckliga

Somit kam sie zunächst nicht auf die Idee, dass die Warnzeichen ihres Körpers durch Bluthochdruck verursacht würden. „Es war dann letztlich an Weihnachten, als mein Schwager ein Blutdruckmessgerät geschenkt bekam, und alle von uns zum Spaß sozusagen ihren Blutdruck messen wollten. Ich weiß es noch genau, dass bei mir 159 zu 100 angezeigt wurde. Und meine Familie ganz besorgt war. Das war der Anstoß für mich, etwas zu unternehmen.“ Laut Medizinern ist ein Blutdruckwert um 120 zu 70 mmHg optimal – der Wert von Nadine H. war demnach viel zu hoch. Die Münchnerin suchte den Arzt auf. „Bei mir wurde dann eine Langzeitblutdruckmessung durchgeführt, für die ich über 24 Stunden ein Blutdruckmessgerät tragen musste, um die Werte über einen längeren Zeitraum und in regelmäßigen Abständen beurteilen zu können. Die Langzeitmessung bestätigte den Verdacht: Bluthochdruck.“

Schlaganfall vermeiden: Welche zehn Lebensmittel schützen können

Nüsse bremsen die Arterienverkalkung.
Nüsse bremsen die Arterienverkalkung. Sie enthalten Ballaststoffe, Magnesium, mehrfach ungesättigte Fette, Vitamin E und Antioxidantien – alles Bestandteile, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Vor allem in Mandeln, Hasel- und Erdnüssen ist reichlich Vitamin E enthalten, das die Aufnahme der schädlichen LDL-Fettpartikel im Blut verhindert und so vor Arteriosklerose schützt. (Symbolbild) © Achim Sass/Imago
Spinat ist reich an Folsäure, das vor Arterienverkalkung schützt.
Spinat ist reich an Folsäure, die vor Arterienverkalkung schützt. Es enthält viel Vitamin D und E, welche die Aufnahme des schlechten LDL-Cholesterin verhindert, wodurch weniger Ablagerungen entstehen und die Arterien nicht verengt werden. (Symbolbild) © Vitalina-Rybakova/Imago
Olivenöl senkt Blutdruck und das schädliche LDL-Cholesterin im Blut, sodass das Risiko für Arteriosklerose reduziert wird.
Laut „Deutscher Herzstifung“ senkt Olivenöl nachweislich das schädliche LDL-Cholesterin im Blut, sodass das Risiko für Ablagerungen in den Gefäßen, der Arteriosklerose, ebenfalls vermindert wird. Die Gefahr, an einer Herzkranzgefäßerkrankung zu erkranken, reduziert sich erwiesenermaßen. (Symbolbild) © Panthermedia/Imago
Zwiebel und Knoblauch wirken als natürliche Gefäßputzer, da ihre enthaltenen Öle Arteriosklerose vorbeugen.
Zwiebel und Knoblauch geben unseren Gerichten nicht nur den nötigen Pfiff, sie wirken auch als natürliche Gefäßputzer, da ihre enthaltenen Öle Arteriosklerose vorbeugen. Vor allem Knoblauch kann das Herz gesund halten: Die Knolle regt die Stickstoffproduktion im Körper an und verbessert dadurch die Dehnbarkeit und Elastizität unserer Arterien. (Symbolbild) © YAY Images/Imago
Omega-3-Fettsäuren in Zucht- und Wildlachs verhindern die Bildung von Blutgerinnseln und verhindern Arterienverkalkung.
Der hohe Gehalt an Omega-3-Fettsäuren in Zucht- und Wildlachs verhindert die Bildung von Blutgerinnseln und wirkt der Plaques-Bildung an den Wänden der Arterien entgegen. (Symbolbild) © foodandmore/Imago
Avocados enthalten einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, welche die Zellen elastisch halten und verhindern, dass die Arterien verstopfen.
Laut „Medical Tribune“ reduziert der Verzehr von Avocado schädliche Lipoproteine. Avocados enthalten einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, welche die Zellen elastisch halten und verhindern, dass die Arterien verstopfen. Also ruhig öfters mal Guacamole auf den Speiseplan nehmen, den auch hierzulande beliebten Avocado-Dip der mexikanischen Küche. (Symbolbild) © Artjazz/Imago
Besonders Red Delicious oder Granny Smith-Äpfel enthalten sogenannte Procyanidine, die Blutgerinnseln und Arterienverkalkung vorbeugen.
Besonders Red Delicious oder Granny Smith-Äpfel enthalten sogenannte Procyanidine. Das sind Stoffe, die die Fähigkeit besitzen, Blutgerinnseln vorzubeugen. Darüber hinaus können sie auch die Arterien elastisch halten und stärken. (Symbolbild) © Westend61/Imago
Vor allem rote Grapefruits können erhöhte Blutfettwerte, ein Hauptrisiko für das Entstehen von Arteriosklerose dar, senken.
Grapefruits sind nicht nur reich an Vitamin C, sie helfen auch beim Abnehmen. Zudem haben israelische Forscher herausgefunden, dass vor allem rote Grapefruits stark erhöhte Blutfettwerte positiv beeinflussen können. Erhöhte Blutfettwerte stellen ein Hauptrisiko für das Entstehen von Arteriosklerose dar, so die „Deutsche Apotheker Zeitung“. (Symbolbild) © Lubo Ivanko/Imago
Anthocyane der Heidelbeere sollen die Gefäße elastisch halten und so vor Arterienverkalkung schützen.
Blaubeeren gehen immer, als Dessert oder Snack zwischendurch – vor allen Dingen, weil sie durch ihre sekundären Pflanzenstoffe, die sogenannten Flavonoide, freie Radikale im Körper unschädlich machen. Anthocyane, die Wirkstoffe der Heidelbeere, sollen Entzündungen im Körper entgegenwirken, die Gefäße elastisch halten und so vor Arterienverkalkung schützen. (Symbolbild) © Larissa Veronesi/Imago
Grüner Tee enhält Procyanidine, das die Elastizität der Arterien steigert.
Wie Äpfel enthält auch grüner Tee Procyanidine, das die Elastizität der Arterien steigert und den Sauerstoff sowie die Nährstoffe besser zu den Geweben, Muskeln und Organen transportieren kann. (Symbolbild) © Panthermedia/Imago

Hoher Blutdruck ist Auslöser für Schlaganfall und Herzinfarkt

Laut Apothekenumschau sprechen Experten von Bluthochdruck ab einem Wert von 140 zu 90 mmHg. Liegen die Werte dauerhaft darüber, steigt das Risiko für Folgeschäden deutlich. Bluthochdruck ist Auslöser für Schlaganfall und Herzinfarkt, verursacht aber lange Zeit keine eindeutigen Symptome. Somit wird der zu hohe Druck in den Gefäßen nicht immer von Betroffenen erkannt oder ernst genommen. Deshalb sollte bei anhaltenden Symptomen wie Schlafstörungen, Kurzatmigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen sowie Ohrensausen unbedingt der Hausarzt oder ein Kardiologe aufgesucht werden.

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Bluthochdruck kann vererbt werden

Vor zehn Jahren erhielt die damals 31-Jährige die Diagnose Bluthochdruck und konnte dies für sich erstmal nicht richtig einordnen. „Es war eine Erleichterung, zu wissen, was ich habe, doch gleichzeitig auch eine Belastung.“ Sie selbst ist heute noch überrascht, dass sie nicht schneller die Vermutung hatte, es könnte Bluthochdruck sein – gerade, weil ihre Mutter seit deren 30. Lebensjahr mit der Diagnose Bluthochdruck lebt und medikamentös behandelt wird. Bei Nadine H. liegt also eine genetische Prädisposition vor.

Ich bin froh, dass ich damals zum Arzt bin und tatsächlich sehr schnell und gut medikamentös eingestellt wurde. Bluthochdruck ist ein Risikofaktor für Schlaganfall und Herzinfarkt, das sollte man nicht unterschätzen.

Nadine H., Patientin mit Bluthochdruck

Bluthochdruck: Ohrensausen und Schwindel als Warnsignal

Die Münchnerin wird zwar heute ärztlich und medikamentös gut behandelt, doch gibt es immer Situationen, in denen der Blutdruck ausschlägt, wie sie selbst sagt. Gerade bei Schlafmangel und Stress – da reicht schon geringe Anspannung – kann der Blutdruck nach oben steigen. Dann macht sich dies anhand des Ohrensausens und dem Schwindel bemerkbar. „Dann weiß ich: Jetzt musst Du einen Gang zurückschalten, es geht Dir nicht gut. Das Ohrensausen und der Schwindel sind mein Warnsignal. Mir ist auch bewusst, dass trotz der Medikamente und trotz Vermeidung von Stress, mein Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt möglicherweise höher ist, als bei anderen. Ich kann nur dafür plädieren, dass jeder seinen Blutdruck regelmäßig misst oder vom Arzt oder einfach in der Apotheke messen lässt, das ist einfach wichtig.“

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteuren und Redakteurinnen leider nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © YAY Images/Imago

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