Nie mehr Gehirnjogging?

Zu schönes Versprechen: Kapseln für geistige Fitness enttäuschen - nur ein Präparat ist wirklich sinnvoll

Nahrungsergänzungsmittel versprechen oft mehr, als dass sie halten können: Was Sie über Mittel gegen geistigen Abbau wissen sollten.
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Nahrungsergänzungsmittel versprechen oft mehr, als dass sie halten können: Was Sie über Mittel gegen geistigen Abbau wissen sollten.

Magnesium, Folsäure, Kalzium: Nahrungsergänzungsmittel sind buchstäblich in aller Munde. Auch Präparate für geistige Fitness werden beworben - die meisten taugen aber nichts.

Wer sein Hirn fit halten will, hat einige Möglichkeiten: Kreuzworträtsel, Sudoku und Zeitung lesen etwa fordern die grauen Zellen und sollen das perfekte Training fürs Gehirn sein. Auch wer eine neue Sprache oder ein Instrument erlernt, fördert den Kopf und das Gedächtnis. Doch ein bisschen Zeit und Muße muss man dafür doch investieren. Wer sich davor scheut, bei dem fällt die Idee der Nahrungsergänzungsmittel gegen Vergesslichkeit und für mehr geistige Fitness auf fruchtbaren Boden. Doch was bringen die Kapseln und Tropfen, die im TV und in Zeitschriften oft so aggressiv beworben werden?

Milliardengeschäft Nahrungsergänzungsmittel: Die meisten Produkte unnütz

Glaubt man den Werbebotschaften, können manche Produkte dem geistigen Verfall nicht nur vorbeugen, sondern sogar Vergesslichkeit reduzieren. Verschiedene Produkte, die die Hirnaktivität fördern sollen, wurden jetzt von der Organisation Global Council on Brain Health (GCBH) geprüft - mit vernichtendem Ergebnis! So kamen die im GCBH organisierten Forscher in einer Veröffentlichung zu dem Schluss, dass Nahrungsergänzungsmittel fürs Gehirn für die meisten Menschen nicht der richtige Weg zur Verbesserung oder zum Erhalt der Hirnleistung seien, wie das Portal Heilpraxisnet berichtete.

Die Rede ist von regelrechter Geldverschwendung: Die Produkte seien größtenteils nicht mal den Kunststoff wert, in den sie abgefüllt werden. Mit einer Ausnahme: Vitamin B12. Diagnostiziert ein Arzt mithilfe eines Bluttests einen Vitamin-B12-Mangel - der dem Ärzteblatt zufolge häufig bei älteren Menschen, Vegetariern und Schwangeren vorkommt -, kann Vitamin B12-Nahrungsergänzung die Hirngesundheit fördern.

Mehr zum Thema: Junge Frau wird plötzlich extrem vergesslich - was dahinter steckt, kostete sie fast das Leben.

Gehirn fit halten: Greifen Sie besser auf diese Methode zurück

Wer gesund ist, sollte allerdings die Finger von Nahrungsergänzungsmitteln lassen, die kognitive Fähigkeiten verbessern sollen. Und auch Menschen mit Vorerkrankung sollten sehr vorsichtig mit diesen Produkten umgehen und sie nur in Absprache mit ihrem Arzt einnehmen, etwa Patienten, die Herzmedikamente, Steroide oder Blutverdünner einnehmen. Wechselwirkungen sind hier möglich und können fatale Folgen haben: Eine erhöhte Vitamin-K-Aufnahme etwa senkt die Wirkung des Blutverdünnungsmittels Coumadin und kann so die Entstehung von Thrombosen fördern.  

"Nahrungsergänzungsmittel für die Gesundheit des Gehirns scheinen eine riesige Geldverschwendung zu sein", fasst Sarah Lenz Lock, Geschäftsführerin des GCBH, die Ergebnisse der Untersuchungen zusammen. Geld sollte besser in eine gesunde Ernährung investiert werden, die nachweislich die Gehirngesundheit fördert. So entwickelten US-Forscher etwa die sogenannte MIND-Diät, die die grauen Zellen fördern und einer Demenz vorbeugen soll. Wie 24vita.de* berichtet, können Nahrungsergänzungsmittel mit Gingko sogar allergische Reaktionen auslösen. *merkur.de und 24vita.de sind Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

Lesen Sie auch: Diese zwei Diäten senken das Demenz-Risiko enorm - besagt Studie.

Weiterlesen: Neue Studie enthüllt - zu viel Chili im Essen kann zu dieser gefürchteten Krankheit führen.

jg

Prominente, die ihr Gedächtnis verloren

Alptraum Alzheimer: Der ehemalige Fußballspieler des FC Bayern München, Gerd Müller leidet an einer Alzheimer-Erkrankung. Wenige Wochen vor seinem 70. Geburtstag am 3. November bitten der deutsche Fußball-Rekordmeister und die Familie des Weltmeisters von 1974 um Verständnis, dass es keine öffentlichen Auftritte anlässlich des Jubiläums geben werde. © dpa
Karheinz Böhm
Der große Schauspieler Karheinz Böhm starb am 29. Mai 2014 im Alter von 86 Jahren. Erst im Februar 2013 war Böhms Alzheimererkrankung bekannt geworden. Sein Sohn Michael wollte nicht länger über den Gesundheitszustand seines Vaters schweigen. Karlheinz Böhm wurde an der Seite von Romy Schneider in Sissi ein Star. Böhm setzt sich seit 1981 für hungernde Menschen in der Sahelzone ein (Archivfoto vom 2.05.2011). © dpa
Der ehemalige Schauspieler Karlheinz Böhm, der seit 28 Jahren die Äthiopienhilfe "Menschen für Menschen" leitet, und seien Ehefrau Almazs besichtigen das Wiederaufforstung-Projekt "Sheikh Abdi Erosionsgraben" in Äthiopien (Aufnahme aus dem Jahr 2006).
Der ehemalige Schauspieler Karlheinz Böhm leitet seit 1981 die Äthiopienhilfe "Menschen für Menschen" . Die Aufnahme aus dem Jahr 2006 zeigt, wie Böhm mit seiner Ehefrau Almazs  das Wiederaufforstung-Projekt "Sheikh Abdi Erosionsgraben" in Äthiopien besichtigt. © dpa
Rudi Assauer
Rudi Assauer und die furchtbare Diagnose Alzheimer erschütterte ganz Deutschland. Seine Ehrlichkeit macht betroffen. © dpa
Schalke-Manager Rudi Assauer
In einem TV-Auftritt spricht der Fußballmanager Rudi Assauer Anfang des Jahres 2012 erstmals offen von seinem Leiden. Und der Prominente ist mit seinem schweren Schicksal nicht allein. © dpa
Ronald Reagan
Der frühere US-Präsident Ronald Reagan (1911-2004) erkannte eines Tages seine Frau Nancy nicht mehr - nach mehr als 40 Jahren Ehe. © dpa
Ronald Reagan Alzheimer
"Ich beginne nun die Reise, die mich zum Sonnenuntergang meines Lebens führt..." - 1994 bekannte sich der ehemalige Präsident in einem Brief als Alzheimer-Patient. Dadurch entstand erstmals ein öffentliches Bewußtsein für die Krankheit. © dpa
Gunter Sachs Selbstmord
Er machte sich in Europa einen Namen als Fotograf, Kunstsammler und Playboy: Gunter Sachs. Doch aus Angst vor Alzheimer beging im Alter von 78 Jahren Suizid (7.05.2011). © dpa
Margret Thatcher
Die ehemalige britische Premierministerin Margaret Thatcher gilt als unnachgiebig und brachte ihr den Spitznamen "Die Eiserne Lady" ein. © dpa
Peter Falk
US-Schauspieler Peter Falk als Inspektor "Columbo" in seinem typischen Outfit, dem Trenchcoat - und mit einer Zigarre in der Hand brauchte am Ende Vollzeit-Betreuung. Er leidet bis Sommer 2011 an Demenz und Alzheimer. © dpa
Annie Girardot
Die französische Schauspielerin Annie Girardot starb im Alter von 79 Jahren (28.02.2011) an Alzheimer. © dpa
Charlton Heston
Der an Alzheimer leidende Charlton Heston starb im Alter von 84 Jahren. Der US-Schauspieler wurde bekannt für das Filmepos «Die Zehn Gebote» Moses. Für seinen Judah in «Ben Hur» hatte er 1959 den Oscar als bester Hauptdarsteller bekommen. © dpa
Bubi Scholz
Immer wieder kämpfte sich Bubi Scholz trotz mehrerer Schlaganfälle ins Leben zurück. Die ehemalige Box-Legende litt auch an Alzheimer und starb im Alter von 70 Jahren in Berlin (21.08.2000). © dpa
Country-Star Glen Campbell wollte trotz seiner Diagnose Alzheimer im Herbst 2011 noch ein letztes Mal auf Tour gehen und sich mit mehreren Live-Auftritten von seinen Fans verabschieden. © dpa
Der Schauspieler Fred Delmare zählte zu den bekanntesten DDR-Schauspielern. Zuletzt stand Delmare in der ARD-Serie "In aller Freundschaft" als Opa Friedrich vor der Kamera. 2005 zog er sich aus dem Berufsleben auch wegen seiner Alzheimererkrankung zurück, wo der Mime 2009 verstarb. © dpa
Helmut Zacharias
Der Violin-Virtuose Helmut Zacharias komponierte 400 Stücke, arrangierte 1400 Titel und verkaufte 13 Millionen Platten. Zuletzt verschwand er aus dem Blick der Öffentlichkeit. Der Musiker litt unter der Alzheimer-Krankheit und lebte bis zu seinem Tod im Alter von 82 Jahren (28.02.2002) in einem Sanatorium in der Nähe seines Wohnortes Ascona in der Schweiz. © dpa
Roberto Blanco
Roberto Blanco und Sodom rocken gemeinsam für einen Spot der Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Mit viel Humor macht der Sänger auf die Krankheit aufmerksam. © obs
Eine Büste des Hirnforschers Alois Alzheimer
Eine Büste des Hirnforschers Alois Alzheimer: Als der Psychiater am 3. November 1906 in Tübingen erstmals "Über einen eigenartigen schweren Erkrankungsprozess der Hirnrinde" referierte, werteten Kollegen seine Entdeckung als Kuriosität. 100 Jahre später ist Alzheimers Name einer der bekanntesten weltweit, von der nach ihm benannten Hirnkrankheit sollen allein in Deutschland 700.000 bis eine Million Menschen betroffen sein. © dpa
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