Langsamer Stoffwechsel?

Überraschend: Was unser Körpergewicht wirklich bestimmt - mehr, als nur Sport und Ernährung

Wer mehr Kalorien isst, als benötigt, nimmt zu. Dieser Grundsatz wird von Forschern angezweifelt. Sie machen etwas anderes für das Körpergewicht verantwortlich.

  • Wer abnehmen will, hört immer dasselbe: Viel Sport und weniger essen soll es richten.
  • Doch viele, die auf diesem Weg versuchen abzuspecken, schaffen es nicht. Dagegen gibt es Menschen, die den ganzen Tag essen, aber nicht zunehmen.
  • Mit diesem Phänomen haben sich jetzt US-amerikanische Forscher befasst - mit erstaunlichem Ergebnis.

Dieser Körperteil benötigt extrem viel Energie - und wir merken nichts davon

So soll unser Gehirn ein wahrlicher "Energiefresser" sein. Rund ein Viertel der Energie, die wir über den Tag verteilt zu uns nehmen, verbraucht das Gehirn. Und das nicht nur, wenn wir unsere grauen Zellen in der Arbeit anstrengen oder Sprachen lernen: Unser Hirn verbrennt am meisten Energie in Form von Glukose, wenn es Hormone bildet und Stoffwechsel und Organfunktionen steuert, wie der Focus berichtet.

"Zu sagen, dass Fettleibigkeit ein Problem der Energiebilanz ist, ist wie zu sagen, dass Fieber durch Temperaturungleichgewicht verursacht wird", sagte Dariush Mozaffarian, Dekan der Friedman School. Die Annahme, dass Übergewicht durch ein chronisches "Zuviel an Kalorien" ausgelöst werde, sei dementsprechend in seinen Augen zu kurz gegriffen. Oder anders herum: Wer weniger Kalorien isst, als er täglich verbraucht, muss nicht unbedingt abnehmen. Welche gesunden Snacks der eigene Garten bereithält, berichtet 24garten.de.

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Aufgedeckt: Das sind die zehn größten Abnehm-Irrtümer

Diät-Mythos Nummer 1: Alkoholfreies Bier macht nicht dick - das stimmt allerdings nur bedingt. Zwar enthält es weniger Alkohol als normales Bier, dennoch liefert es genug Kalorien durch die enthaltenen Kohlenhydrate.
Diät-Mythos Nummer 1: Alkoholfreies Bier macht nicht dick - das stimmt allerdings nur bedingt. Zwar enthält es weniger Alkohol als normales Bier, dennoch liefert es genug Kalorien durch die enthaltenen Kohlenhydrate. © Imago
In Müsli wird Milch gegossen
Diät-Mythos Nummer 2: Wer nicht frühstückt, nimmt schneller ab - für Frühstücksmuffel gilt das vielleicht, doch Menschen mit einem niedrigen Blutzuckerspiegel sollten lieber davon Abstand nehmen. Tipp: Morgens eine Scheibe Vollkornbrot plus Eiweiß in Form von Käse oder magerem Schinken hält lange satt. Außerdem bewahrt es vor Heißhungerattacken. © Sina Schuldt/dpa
Gegrilltes Steak mit Gemüse
Diät-Mythos Nummer 3: Weißes Fleisch ist gesünder als rotes - auch das stimmt nur bedingt. Schließlich versorgen die mageren Stücke von Rind & Co. (zum Beispiel Filet) mit viel Eiweiß und wertvollen Nährstoffen. © Imago
Frau raucht Zigarette
Diät-Mythos Nummer 4: Wer raucht, nimmt ab - schließlich soll das regelmäßige Paffen den Appetit zügeln. Fest steht: Rauchen beeinflusst den Stoffwechsel, doch auf Dauer gewöhnt sich der Körper daran. © Jakub Porzycki/Imago
Frau schwimmt in Swimmingpool
Diät-Mythos Nummer 5: Mit Ausdauertraining nimmt man ab, mit Krafttraining nicht - das stimmt so nicht. Schließlich verbrauchen Muskeln auf Dauer mehr Fett. Tipp: Wer beides kombiniert, kurbelt die Fettverbrennung richtig an. © Imago
Eine Frau greift nach einem Apfel aus dem Obst- und Gemüseregal des Reformhauses Vitalia in München (Bayern).
Diät-Mythos Nummer 6: Wer viel Obst isst, wird schnell schlank - auch das ist nur bedingt richtig. Obstsorten wie Banane, Trauben oder exotische Früchte enthalten viel Fruchtzucker. Und wer zu viel davon zu sich nimmt, der bleibt auch dick. © Inga Kjer/dpa
Eine Gabel voll mit Spaghetti und Pestosoße
Diät-Mythos Nummer 7: Nudeln machen dick - das entspricht nicht der Wahrheit. Schließlich muss man differenzieren, welche Nudelsorte und welche Soße man dazu wählt. Tipp: Vollkorn lässt den Blutzuckerspiegel nicht so schnell in die Höhe schießen und sättigt schneller. © Imago
Süßstofftablette und Kaffeetasse
Diät-Mythos Nummer 8: Süßstoffe sind gesünder als Zucker - jein. Süßungsmittel wie Aspartam sollen Studien zufolge tatsächlich eher schädlich für den Körper sein. Diesem wird zwar Süße vorgetäuscht, aber es kommt keine an. Die Folge: Er schüttet Insulin aus, was wiederum auf Dauer zu Heißhungerattacken führen kann. © J. Pfeiffer/Imago
Frau fasst in Kühlschrank
Diät-Mythos Nummer 9: Wer zu spät isst, nimmt nicht ab - wichtig ist allerdings nicht, wann man die Kalorien zu sich nimmt, sondern wie viele. Allerdings tun sich viele leichter, wenn sie die meisten Kalorien früher am Tag zu sich nehmen - und abends vor dem Zubettgehen weniger essen. Das dankt Ihnen sicherlich auch Ihre Verdauung. © Imago
Frau isst Yoghurt
Diät-Mythos Nummer 10: Fünf kleine Mahlzeiten sind besser als drei große - so lautete lange die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Doch diese rät nun lieber zu drei Mahlzeiten pro Tag. Der Grund dafür: Erwachsenen (die großteils am Schreibtisch sitzen) reichen drei Mahlzeiten völlig aus. Schließlich kann der Körper so in den Stunden dazwischen in Ruhe verdauen und Fett verbrennen. © Imago
Dünn oder dick: Unser Gewicht wird von vielen Faktoren beeinflusst, vor allem einer wurde lange Zeit nicht beachtet.

Dick trotz Diät - das könnte dahinter stecken

Nicht nur das Gehirn beeinflusst unser Körpergewicht. Auch andere Faktoren steuern, ob wir schlank oder eher stämmig gebaut sind. Dazu zählen:

  • die Art der Lebensmittel: Einige Nahrungsmittel wie Weißmehlprodukte oder Zucker fördern die Gewichtszunahme. Gemüse, Nüsse oder Obst dagegen halten oder machen schlank. Das Geheimnis liegt in den Ballaststoffen: Diese machen nicht nur länger satt, sondern verbrennen sogar zusätzlich Kalorien und fördern so das Abnehmen, wie eine Studie zeigte.
  • genetische Veranlagung: Vieles, das für das Körpergewicht ausschlaggebend ist, ist vererbbar. Etwa unser Stoffwechsel, die Anzahl der Fettzellen im Körper oder unser Sättigungsgefühl. Diese Prozesse "umzuprogrammieren", ist nur in kleinem Umfang möglich - oder sogar gar nicht.

Ihre Meinung ist gefragt

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Rubriklistenbild: © picture alliance/dpa/Jens Kalaene

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