Tödliche Krebsarten

Diagnose Krebs: An welchem Tumor die meisten Betroffenen sterben

Frühzeitig erkannt, können viele Krebsarten dank neuer Therapien gut behandelt werden. Aber es gibt auch aggressive Tumorarten mit hoher Sterberate.

Krebs ist die zweithäufigste Todesursache in Deutschland – nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt. Knapp 240.000 Menschen sind im Jahr 2020 an einer Krebserkrankung verstorben. Das Tragische: Viele Todesfälle hätten verhindert werden können. So geht aus einer Pressemitteilung des Klinikums Rechts der Isar München hervor, dass 50 bis 70 Prozent der Krebstodesfälle in Europa vermieden werden könnten – sofern das Zusammenspiel von Prävention und Früherkennung optimiert werden würde.

„Durch einen gesunden Lebensstil könnten 40 Prozent aller Krebserkrankungen verhindert werden. Körperliche Inaktivität, Übergewicht, ungesunde Ernährung, Genussmittel und Schutz vor UV-Strahlung sind beeinflussbare Risikofaktoren für Krebs. Diese gilt es in der Primärprävention zu reduzieren, damit Krebs gar nicht erst entsteht“, informiert Professorin Renate Oberhoffer-Fritz, Dekanin und Ordinaria am Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie, Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften an der TU München zu Bedenken.

Ein Mitarbeiter betrachtet in einem Kontrollraum des Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) auf einem Monitor das Querschnittsbild einer Prostata. Prostatakrebs zählt zwar zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland, allerdings stehen die Heilungschancen bei frühzeitiger Behandlung gut. (Archivbild)

Krebs frühzeitig erkennen: Welche Vorsorge-Untersuchungen Sie wahrnehmen sollten

Generell gilt: Frühzeitig erkannt, können viele Krebsarten gut behandelt und oftmals auch geheilt werden. Daher sollten Sie die von der Bundesregierung und vom Deutschen Krebsforschungszentrum (dkfz) empfohlenen Früherkennungsuntersuchungen wahrnehmen. Auf den Seiten des dkfz finden Sie eine Übersicht der Untersuchungen, die im Rahmen des gesetzlichen Krebsfrüherkennungsprogramms empfohlen werden.

Krebserregende Viren: Diese Erreger können Krebs auslösen

Herpesvirus
Das Epstein-Barr-Virus (EBV) zählt zur Gruppe der Herpesviren. Dem Deutschen Krebsforschungszentrum (dkfz) zufolge gilt als sicher, dass eine Infektion mit EBV zur Entstehung von B-Zell-Lymphomen beitragen kann, einer bösartigen Erkrankung von B-Lymphozyten. Mit Lymphom werden in der Medizin bösartige Tumoren des lymphatischen Systems bezeichnet. In Tumoren von T-Lymphozyten (T-Zell-Lymphome) konnte das Epstein-Barr-Virus ebenfalls nachgewiesen werden, so das dkfz. © Imago
Das Magenbakterium Helicobacter pylori
Das Magenbakterium Helicobacter pylori soll das Risiko in sich bergen, Magenkrebs zu fördern. Das Pikante daran: Etwa ein Viertel der deutschen Bevölkerung trägt es bereits in sich. Helicobacter soll Magengeschwüre begünstigen, welche sich dann zu Krebs ausweiten können. Allerdings ist eine Behandlung in den meisten Fällen mit einer Kombination aus Antibiotika und Magensäureblockern äußerst erfolgreich. © dpa
HIV: Eine Frau hat sich eine rote Schleife angeheftet
Die rote Schleife soll das Thema Aids und HIV in die Mitte der Gesellschaft rücken. Eine Infektion mit sogenannten HI-Viren (humane Immundefizienzviren) kann die Krankheit Aids auslösen. Menschen mit Aids sind häufiger von Krebs betroffen, vermutlich aufgrund ihres geschwächten Immunsystems, wie das Deutsche Krebsforschungszentrum informiert.  © Oliver Berg/dpa
Impfausweis
Hepatitis B fördert Leberentzündungen. Auch diese können sich zu Leberkrebs weiterentwickeln. Allerdings können Sie sich gegen diesen Hepatitis-Typ beim Hausarzt impfen lassen. © Martin Wagner/Imago
Hepatitis C Viren
Gegen Hepatitis-C-Viren gibt es unglücklicherweise (noch) keinen Impfstoff. Die aggressiven Erreger zählen zu den häufigsten Ursachen für Leberkrebs. Wie das Deutsche Krebsforschungszentrum informiert, werden Hepatitis-C-Viren inzwischen aber auch mit weiteren Tumorarten in Zusammenhang gebracht: Auch Krebs der Gallenwege sowie das Multiple Myelom könnten durch eine Infektion begünstigt werden, heißt es.  © CAVALLINI JAMES/Imago
HPV (Humane Papillomviren)
Humane Papillomviren (HPV) sind meist ungefährlich - doch es gibt Arten, die krebserregend wirken und Gebärmutterhalskrebs auslösen sollen. Zudem stehen sie im Verdacht, Anal- oder Peniskrebs zu begünstigen. Allerdings gibt es auch hier eine sehr effektive Schutzimpfung, die gegen alle HPV-Typen helfen soll. © CAVALLINI JAMES/Imago

Das Zentrum für Krebsregisterdaten des Robert Koch-Instituts veröffentlicht regelmäßig eine Übersicht zu den Krebsneuerkrankungen und Krebssterbefällen in Deutschland. Im Bericht 2017/2018 heißt es: „Im Jahr 2018 sind geschätzt etwa 233.000 Frauen und 265.000 Männer in Deutschland neu an Krebs erkrankt. Die Gesamtzahl an jährlichen Neuerkrankungen stagniert demnach seit etwa zehn Jahren bei rund 500.000 Neuerkrankungen pro Jahr“.

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Gefährliche Krebsarten: An welchem Krebs die meisten Patienten versterben

Im Bericht werden unter anderem die am häufigsten diagnostizierten Krebserkrankungen in 2018 aufgeführt. Dabei handelt es sich um folgende Krebsarten: (Prozentangaben stehen für den prozentualen Anteil an allen Krebsneuerkrankungen)

  • bei Frauen: Tumore in der Brustdrüse (30 Prozent) und im Darm (11,5 Prozent)
  • bei Männern: Tumore der Prostata (24,6 Prozent) und in der Lunge (13,3 Prozent)

Insgesamt sind im Jahr 2018 229.065 Menschen an Krebs verstorben, wie das Zentrum für Krebsregisterdaten meldet. Am tödlichsten waren folgende Krebsarten: (Prozentangaben stehen für den Anteil der häufigsten Tumorlokalisationen an allen Krebssterbefällen in Deutschland 2018)

  • bei Frauen: Tumore der Brustdrüse (17,7 Prozent), der Lunge (15,8 Prozent) und im Darm (10,8 Prozent)
  • bei Männern: Tumore der Lunge (22,8 Prozent), der Prostata (12 Prozent) und im Darm (10,8 Prozent)

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © Uwe Anspach/dpa

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