Stoffwechsel und Gewichtsverlust

Abnehmen klappt nicht? Drei Faktoren, die schuld sein können

Sie halten sich diszipliniert an den Diätplan und trotzdem funktioniert das Abnehmen nicht? Dann passt die Ernährungsweise vermutlich nicht zu Ihrem Stoffwechsel.

Wer abnehmen und Gewicht verlieren möchte, stellt meistens seine Ernährung auf kalorienarm um. Schließlich braucht es ein Kaloriendefizit, damit die Kilos purzeln. Sport hingegen hilft laut einem Anthropologen kaum beim Abnehmen. Trotz weniger Kalorien kommt es jedoch immer wieder vor, dass die Pfunde nicht so verschwinden wollen, wie manch Abnhemwilliger das selbst gerne hätte – und das trotz eiserner Disziplin. Dass Kalorien eben doch nicht alles beim Abnehmen sind, das fanden Forscher der Universität Standford in ihrer Studie nun heraus. Dabei erkannten sie drei Faktoren, die über den Abnehmerfolg entscheiden.

Abnehmen klappt nicht: Drei Biomarker spielen wichtige Rolle

Für ihre im Fachmagazin Cell Reports Medicine veröffentlichte Studie werteten die Wissenschaftler Daten von rund 600 Personen aus, die sich teilweise an eine fettarme oder einer kohlenhydratarme Diät hielten. Dabei wollten die Forscher herausfinden, welche Faktoren darüber entscheiden, ob man mit kurz- oder langfristigen Diäten erfolgreich abnimmt. Neben der reduzierten Kalorienzufuhr stellten sich drei Biomarker für den Abnehmerfolg als relevant heraus:

  • Menge an Darmbakterien
  • Gehalt an ausgeatmetem Kohlendioxid
  • Fähigkeit des Körpers, Proteine zu bilden

Die Biomarker geben Auskunft über die Funktion des Stoffwechsels einer Person und über welche Diät-Methode diese am besten abnehmen kann. Denn der Stoffwechsel spielt für die Gewichtsabnahme eine entscheidende Rolle. Wird er beispielsweise gebremst, kann sich dies negativ auf einen erwünschten Gewichtsverlust und das Abnehmen auswirken. Andererseits kann er auch mit simplen Tricks wieder angekurbelt werden.

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Abnehmen funktioniert nicht bei jedem durch Kalorienreduktion und Sport

Laut Studienautor Dr. Michael Snyder sei ein Gewichtsverlust rätselhaft und kompliziert: „Aber wir können mit Mikrobiom und metabolischen Biomarkern von Anfang an vorhersagen, wer am meisten Gewicht verlieren und wer es halten wird“, sagt der Forscher. Denn um eine Gewichtsabnahme über ein Jahr aufrechtzuerhalten, reiche es nicht aus, Kalorien zu reduzieren und Sport zu treiben. Es liegt also nicht an fehlender Disziplin oder mangelndem Willen, wenn es mit dem Abnehmen nicht funktioniert. Vielmehr spielt der Stoffwechsel jedes einzelnen – und damit eben, auf welche Art und Weise der jeweilige Körper funktioniert – eine entscheidende Rolle.

Es gibt beispielsweise Menschen, deren Körper Kohlenhydrate bevorzugt. Wenn diese Person sich nun einer kohlenhydratarmen, fettreichen Diät unterzieht, dann hat der Körper Schwierigkeiten damit, diese Kalorien zu verbrennen und zu verstoffwechseln. Da eine Analyse der Marker und ein darauf basierender, personalisierter Ernährungsplan innerhalb der Forschung allerdings noch nicht möglich ist, empfehlen Experten für alle Menschen den Verzehr hochqualitativer, unverarbeiteter Lebensmittel mit wenig Zucker und raffiniertem Mehl. Außerdem sollte man bei seiner Ernährung auf wichtige Nährstoffe wie Vitamin K, C und E wie beipsielsweise in Gemüse und Nüssen, ungesättigte Fettsäuren (z.B. in Avocado) und Ballaststoffe aus Bohnen und Vollkornprodukten achten. Für einen langfristigen Abnehmerfolg und ein gesundes Altern eignet sich deshalb laut Experten immer noch die mediterrane Kost am besten.

Sie helfen beim Abnehmen: Zehn Lebensmittel, die dem Darm guttun

Leinsamen
Leinsamen enthalten viele Ballaststoffe, die für einen gesunden Darm förderlich sind. Schließlich regen sie die Verdauung an und sorgen für eine langanhaltende Sättigung. So können sie auch beim Abnehmen unterstützen.  © kostin77/IMAGO
Pumpernickel
In Vollkornprodukten wie etwa Vollkornbrot sind vom Korn noch Schale, Keimling und Mehlkörper enthalten. Es enthält Ballaststoffe, Mineralstoffe und B-Vitamine, die besonders gut sättigen und die Verdauung anregen. So helfen sie nicht nur beim Abnehmen, sondern haben auch einen positiven Effekt auf den Darm und die Gesundheit. © HLPHOTO/IMAGO
Artischocken auf dem Blech
Artischocken enthalten viel Inulin, bei dem es sich um einen Mehrfachzucker handelt. Er zählt zu den Präbiotika und dient den guten Darmbakterien. © Westend61/IMAGO
Kichererbsen in Schüssel
Hülsenfrüchte wie Kichererbsen, Bohnen, Linsen und Erbsen sollten auch regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Denn sie enthalten viele Ballaststoffe für eine gesunde Darmflora. © Elenathewise/IMAGO
Zwei Gläser Joghurt
Naturjoghurt zählt zu den fermentierten Lebensmitteln, die vor allem wegen der Milchsäurebakterien gesund sind. Diese sorgen für eine leicht saure Umgebung im Darm, wodurch unerwünschte Bakterien abgetötet werden. Da fermentierte Lebensmittel auch reich an Ballaststoffen sind, können sie zusätzlich beim Abnehmen helfen. Sie regen die Verdauung an und sorgen für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl. © Zahard/IMAGO
Bananen
Inulin ist ein Mehrfachzucker und Ballaststoff, der beispielsweise in Bananen enthalten ist. Er dient den guten Darmbakterien als Futter und zählt deshalb zu den sogenannten Präbiotika. Inulin wirkt sich außerdem besonders günstig auf das Wachstum von entzündungshemmenden Darmbakterien aus. Auch Artischocken und Chicorée enthalten Inulin, der den Blutzucker stabil hält und die Verdauung anregt – und dadurch das Abnehmen unterstützen kann. © Imaginechina-Tuchong/IMAGO
Lachs
Fisch enthält viele der gesunden, ungesättigten Fettsäuren. Sie sind ebenfalls gut für den Darm, denn sie fördern und stärken die Schleimproduktion sowie das Zellwachstum und die Schutzfunktion.  © Ivanna/IMAGO
Geriebener Apfel und geriebene Karotte auf einem Teller
Obst- und Gemüsebrei enthalten Quellstoffe, die eine gesunde Darmflora fördern. Darmbakterien bauen dabei Quellstoffe zu kurzkettigen Fettsäuren ab, welche die Darmschleimhaut ernähren. Geriebener Apfel oder Möhrenbrei enthalten beispielsweise Quellstoffe. © profotokris/IMAGO
Pellkartoffeln
Pellkartoffeln gelten als darmgesundes Essen. Die Struktur der in Kartoffeln enthaltenen Stärke ändert sich, wenn sie gekocht und abgekühlt sind. So entsteht resistente Stärke, die einen positiven Effekt auf die Darmflora hat. Weil der Verdauungstrakt sie nicht zersetzen kann, zählt sie zu den Ballaststoffen. Sie wird außerdem zu Buttersäure abgebaut, die wiederum das Wachstum der Darmschleimhaut anregt und den Darm auf diese Weise schützt. Zudem verringert sich der Gehalt an Kohlenhydraten bei abgekühlten Kartoffeln, sodass sie das Abnehmen eher unterstützen. © CSP_rawlik/IMAGO
Sauerkraut im Topf
Frisches Sauerkraut zählt zu den fermentierten Lebensmitteln, die mithilfe von Bakterien, Pilzen und Enzymen länger haltbar gemacht werden. Wertvolle Bakterienstämme wie Milchsäurebakterien entstehen dabei während des Gärungsprozesses. Diese werden auch Probiotika genannt und dienen der Darmflora. Sauerkraut ist zudem extrem kalorien- und fettarm und eignet sich deshalb auch zum Abnehmen. Naturjoghurt, Käse und Apfelessig gehören ebenfalls zu den fermentierten, probiotischen Lebensmitteln. © imago stock&people/IMAGO

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

Rubriklistenbild: © gesund leben Messe

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