Krisenvorsorge

Von Omas Technik zum aktuellen Spartipp: Lebensmittel durch Einkochen oder Einmachen haltbar machen

Einen Notvorrat für den Ernstfall anlegen, ist sinnvoll. Beachten Sie aber die Haltbarkeit der Lebensmittel. Obst und Gemüse sind nach dem Einkochen haltbar.

Um für eine mögliche Krise gut vorzusorgen, sollten Sie sich einen Notvorrat aus lange haltbaren Lebensmitteln anlegen. Eine beliebte Konservierungsmethode ist das Einkochen. Das Verfahren, um Lebensmittel länger haltbar zu machen, wird auch Einwecken genannt – nach dem Erfinder Johann Weck. Nicht verwechseln sollten Sie Einkochen bzw. Einwecken mit Einmachen.

Einkochen, Einwecken oder Einmachen – was ist der Unterschied?

Während man unter Einkochen bzw. Einwecken das Sterilisieren von Lebensmitteln versteht, meint Einmachen das Pasteurisieren der Zutaten. Durch ersteres, bei dem die Zutaten erst ins Glas gelegt und dann erhitzt werden, sind die Lebensmittel noch länger haltbar als bei zweiterem, bei dem die Zutaten erst gekocht und dann ins Glas gegeben werden.

Beispielbild – nicht das tatsächliche Rezeptbild

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Anleitung: Wie kann man Lebensmittel durch Einkochen/Einwecken für den Notvorrat lange haltbar machen?

  1. Die richtige Vorbereitung: Spülen Sie die Einweckgläser inklusive Deckel, Gummidichtung und Federklammern gründlich heiß durch. Während Sie die Gläser und Deckel in die Spülmaschine geben bzw. mit Spülmittel spülen dürfen, sollten Sie dies bei den Gummiringen nicht machen, denn dann schließen sie nicht mehr richtig. Ganz gut funktioniert die Reinigung hingegen mit Essig. Außerdem sollten Sie das Obst und Gemüse, das Sie einkochen bzw. einwecken möchten, gut waschen. Verwenden Sie ausschließend frische Produkte von guter Qualität.
  2. Richtig Einkochen/Einwecken: Geben Sie die Zutaten in das Einweckglas, verschließen Sie es mit dem Deckel und den Federklammern und stellen Sie es in den Topf. Damit sich Glas und Topf nicht berühren, können Sie ein Geschirrtuch dazwischen legen. Füllen Sie anschließend den Topf mit Wasser auf, damit die Einweckgläser zu etwa drei Viertel unter Wasser stehen. Je nach Lebensmittel dauert der Vorgang zwischen zehn Minuten und zwei Stunden.
  3. Nach dem Einkochen/Einwecken: Lassen Sie die Einweckgläser nach dem Einkochen noch eine Viertelstunde im heißen Wasser stehen. Danach nehmen Sie sie vorsichtig heraus und decken Sie sie mit einem Küchentuch ab. Die Einweckgläser kühlen ab und ein Vakuum bildet sich. Sind die Gläser kalt, können Sie die Federklammern entfernen und mithilfe des Deckeltests (Glas am Glasdeckel hochheben) kontrollieren, ob das Einweckglas luftdicht verschlossen ist.
  4. Die richtige Lagerung: Lagern Sie Eingekochtes kühl, trocken und dunkel – beispielsweise im Keller, in einer Abstellkammer oder im Küchenschrank. Ob Ihr Eingewecktes noch haltbar ist, erkennen Sie daran, dass der Deckel weiterhin fest verschlossen ist und nicht lose auf dem Glas liegt. Macht der Glasdeckel beim Öffnen „Plopp“ können Sie die selbst länger haltbar gemachten Lebensmittel aus dem Notvorrat bedenkenlos verzehren.

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Alternative: Einkochen im Backofen – Lebensmittel für den Notvorrat länger haltbar machen

Statt die gefüllten Einweckgläser in einem Topf mit Wasser zu kochen, können Sie auch eine Fettpfanne mit Wasser füllen und auf der untersten Schiene im Backofen etwa eine halbe Stunde lang backen. Obst benötigt zum Einkochen im Backofen zwischen 150 und 160 Grad Celsius, Gemüse zwischen 190 und 200 Grad Celsius.

Welche Lebensmittel dürfen Sie nach dem Auftauen nicht wieder einfrieren?

Frau vor dem Tiefkühlfach mit eingefrorenem Obst in den Händen.
Sicher haben Sie auf der Verpackung von Tiefkühlkost wie TK-Pizza oder Fischstäbchen schon mal den Hinweis gelesen: „Nach dem Auftauen nicht wieder einfrieren“: Dieser Hinweis ist sogar gesetzlich in der Verordnung über tiefgefrorene Lebensmittel festgelegt.  © epd/Imago
Und Sie sollten sich auch daran halten. Bei einem zweitmaligen Einfrieren ist die Lebensmittelsicherheit nicht mehr gewährleistet.
Und Sie sollten sich auch daran halten. Bei einem zweitmaligen Einfrieren ist die Lebensmittelsicherheit nicht mehr gewährleistet.  © Jochen Tack/Imago
Tiefkühlpizza mit Mozzarella.
Nach dem Auftauen wieder einfrieren? Bei Tiefkühlprodukten wie Pizza ist die sogenannte „Gelinggarantie“ bei einem doppelten Einfrieren nicht mehr gewährleistet. © CSH /Imago
Fischstäbchen mit Kartoffelbrei und Salat.
Auch für Fischstäbchen gilt, dass Sie das lieber bleiben lassen sollten. Bei einem zweitmaligen Einfrieren ist die Lebensmittelsicherheit nicht mehr gewährleistet. © imago images / Westend61
Aufgebackene Brötchen auf einem Backrost.
Bei Lebensmitteln, die nur aufgetaut werden müssen, wie etwa Aufback-Brötchen, ist die Gefahr relativ gering.  © Petra Schneider-Schmelzer/Imago
Tiefkühlgemüse mit Packung.
Auch bei Gemüse ist die Gefahr relativ gering. Tiefgefrorenes Gemüse können Sie prinzipiell nach dem Auftauen noch einmal einfrieren. © imago-images
Frischer Fisch riecht nach nichts.
Vorsicht geboten ist beim erneuten Einfrieren von Fisch und Fleisch, das gilt sowohl für rohe Ware als auch gegarte. © picture alliance/dpa/Christian Charisius
Rohes Hähnchenfleisch und Gewürze auf einem Holzbrett.
Rohes Fleisch, insbesondere Geflügel, sollten Sie keinesfalls erneut einfrieren, sondern zunächst durchgaren und dann in den Gefrierschrank legen. © tycoon/Imago
Hackfleisch einfrieren - so geht es richtig.
Hackfleisch sollten Sie niemals auftauen und wieder einfrieren: stattdessen durchgaren, dann ist auch das Einfrieren kein Problem. © Hauke-Christian Dittrich/dpa
Bolognese-Sauce selber kochen.
Zum Beispiel können Sie aus dem Hackfleisch eine leckere Bolognese kochen. Die lässt sich dann auch prima einfrieren. © Kia Cheng Boon/Imago

Notvorrat anlegen: Welche weiteren Methoden gibt es, um Lebensmittel länger haltbar zu machen?

Neben Einkochen bzw. Einwecken, gibt es weitere Methoden, um Lebensmittel zu konservieren. Die Haltbarkeit von Früchten im Notvorrat können Sie beispielsweise auch durch Trocknen bzw. Dörren verlängern. Auch Kandieren ist eine Methode, um Obst länger haltbar zu machen. Für Sauerkraut und Gemüse eignet sich das Fermentieren. Kennen Sie zum Beispiel koreanisches Kimchi?

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Übersicht über Methoden zur Haltbarmachung von Lebensmitteln und deren mögliche Lagerdauer:

VerfahrenLebensmittelLagerdauer
Einkochen/EinmachenFrucht- und Gemüsesäfte, Marmeladen, Konfitüre, Gelee, Chutneysbis zu einem Jahr
Einlegen in AlkoholRumtopf, Früchte in Alkoholeinige Monate
Einlegen in konservierenden LösungenEier, Kräuter, SchafskäseWochen bis Monate
ZuckernMarmelade, Konfitüre, Gelee, Fruchtsirup, kandierte Früchteeinige Monate bis ein Jahr
Trocknen (Dörren)Trockenobst, Hülsenfrüchte, Kräuter, Getreidebis zu einem Jahr
SäuernGurken, Mixed Pickles, Fisch, süß-sauer eingelegtes Obst und Gemüseeinige Monate
MilchsäuregärungSauerkraut, saure Bohnen, Gurkeneinige Monate
KühlenButter, Eier, Milch, Fisch, Fleisch, Obst, Gemüseein Tag bis mehrere Monate
GefrierenGemüse, Fisch, Fleisch, Obst, Backwaren, selbsthergestellte Speiseneinige Monate bis ein Jahr
PökelnFleisch, Fleischwareneinige Wochen
SalzenFisch, Fleisch, FleischwarenWochen bis Monate
RäuchernFleisch, FischWochen bis Monate

Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

Fisch und Fleisch im Notvorrat wird hingegen durch Kühlen – bei der richtigen Vorbereitung auch bei einem Blackout – oder durch Salzen bzw. Pökeln länger haltbar gemacht. Auch durch Räuchern können Sie die Haltbarkeit von Fisch und Fleisch verlängern.

Rubriklistenbild: © instagram.com/maedchenkram

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