Krisenvorsorge

Notvorrat: Wie kühlt man Lebensmittel bei einem Blackout ohne Strom?

Kühlen im Kühlschrank ist eine Methode, um Lebensmittel länger haltbar zu machen. Aber wie kühlt man bei einem Blackout ohne Strom?

Sind Sie und Ihre Lebensmittel gut auf einen möglichen Stromausfall vorbereitet? Sollte es zu einer Krise und einem Blackout kommen, fällt auch der Kühlschrank aus. Warum Kühlen überhaupt eine Konservierungsmethode ist, um Lebensmittel länger haltbar zu machen, welche weiteren Möglichkeiten es gibt und was mit den gekühlten Lebensmitteln ohne Strom zu tun ist, lesen Sie im Folgenden.

Welche Lebensmittel bewahren Sie im Kühlschrank auf, damit sie länger halten?

Es gibt auch Gerichte, für deren Lagerung und Zubereitung Sie überhaupt keinen Strom brauchen. Kennen Sie schon Chili sin Carne mit Zutaten, die allesamt aus der Konservendose stammen?

Notvorrat anlegen: Warum halten Lebensmittel im Kühlschrank länger?

Bestimmte Lebensmittel Ihres Notfallvorrats können und sollten Sie auch im Kühlschrank aufbewahren, um die Haltbarkeit zu verlängern. Durch das Kühlen werden zum einen Bakterien und Pilze am Wachsen gehindert, zum anderen werden die von den in Lebensmitteln enthaltenen Enzymen provozierten Abbauprozesse verlangsamt. Achten Sie allerdings auf gut verschlossene Verpackungen und Aufbewahrungsboxen, damit ein Produkt nicht den Geschmack eines anderen annimmt oder plötzlich Ihr gesamter Kühlschrank nach Käse riecht.

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Welche Lebensmittel halten länger, wenn man sie im Kühlschrank aufbewahrt?

Was Sie wo im Kühlschrank lagern, hängt von den unterschiedlichen Temperaturen, die im Kühlschrank herrschen, ab:

  • 4 bis 5 Grad Celsius: Am kältesten ist es im Kühlschrank auf der untersten Ablagefläche. Dort sollten Sie Fleisch, Fisch und selbst zubereitete Speisen aufbewahren.
  • 6 bis 7 Grad Celsius: Die übrigen Ablageflächen eignen sich für Milchprodukte, Geräuchertes und offene Konservendosen.
  • 8 bis 10 Grad Celsius: Im Gemüsefach bewahren Sie – wie der Name schon sagt – Gemüse und auch Obst auf. Gemüse, das Sie im Gemüsefach des Kühlschranks lagern können, sind zum Beispiel Artischocken, Blattgemüse, Blumenkohl, Brokkoli, Chicorée, Endivie, Erbsen, Gewürzkräuter, grüne Bohnen, Lauchzwiebeln, Kohl, Lauch, Möhren, Pilze, Radieschen, Rettich, Rote Bete, Salat, Salatmischungen, Sellerie, Spargel, Spinat und Süßmais. Auch Äpfel, Aprikosen, Brombeeren, Erdbeeren, Feigen, Heidelbeeren, Himbeeren, Kirschen und Trauben gehören ins Gemüsefach.
  • 10 bis 12 Grad Celsius: Am wärmsten sind im Kühlschrank die Türen. Bewahren Sie darin Getränke, Butter, Eier, Salatdressing, Soßen oder Tuben auf.

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Blackout: Wie kühlt man Lebensmittel ohne Strom?

Wenn im Ernstfall der Strom kurzzeitig ausfällt, können Sie zumindest zwei Tage überbrücken, wenn Sie die nötigen Vorkehrungen treffen. Das empfiehlt sich übrigens nicht nur für einen möglichen Blackout. Ihr Kühlschrank kann ja auch einmal kaputtgehen oder Sie wollen Vorbereitungen für einen Umzug treffen. Denn nach einem Transport dürfen Sie den Kühlschrank nicht sofort wieder an den Strom anschließen.

Wie kann man Lebensmittel bei einem Stromausfall kühlen?

Halten Sie in Ihrer Gefriertruhe stets Kühlakkus (alternativ mit stillem Wasser gefüllte Plastikflaschen) bereit, die Sie im Notfall in eine Kühlbox legen können. Darin bewahren Sie die Lebensmittel aus Ihrem Kühlschrank übergangsweise auf.

Im Winter können Sie Lebensmittel auch auf dem Balkon oder der Terrasse lagern.

Welche Lebensmittel dürfen Sie nach dem Auftauen nicht wieder einfrieren?

Frau vor dem Tiefkühlfach mit eingefrorenem Obst in den Händen.
Sicher haben Sie auf der Verpackung von Tiefkühlkost wie TK-Pizza oder Fischstäbchen schon mal den Hinweis gelesen: „Nach dem Auftauen nicht wieder einfrieren“: Dieser Hinweis ist sogar gesetzlich in der Verordnung über tiefgefrorene Lebensmittel festgelegt.  © epd/Imago
Und Sie sollten sich auch daran halten. Bei einem zweitmaligen Einfrieren ist die Lebensmittelsicherheit nicht mehr gewährleistet.
Und Sie sollten sich auch daran halten. Bei einem zweitmaligen Einfrieren ist die Lebensmittelsicherheit nicht mehr gewährleistet.  © Jochen Tack/Imago
Tiefkühlpizza mit Mozzarella.
Nach dem Auftauen wieder einfrieren? Bei Tiefkühlprodukten wie Pizza ist die sogenannte „Gelinggarantie“ bei einem doppelten Einfrieren nicht mehr gewährleistet. © CSH /Imago
Fischstäbchen mit Kartoffelbrei und Salat.
Auch für Fischstäbchen gilt, dass Sie das lieber bleiben lassen sollten. Bei einem zweitmaligen Einfrieren ist die Lebensmittelsicherheit nicht mehr gewährleistet. © imago images / Westend61
Aufgebackene Brötchen auf einem Backrost.
Bei Lebensmitteln, die nur aufgetaut werden müssen, wie etwa Aufback-Brötchen, ist die Gefahr relativ gering.  © Petra Schneider-Schmelzer/Imago
Tiefkühlgemüse mit Packung.
Auch bei Gemüse ist die Gefahr relativ gering. Tiefgefrorenes Gemüse können Sie prinzipiell nach dem Auftauen noch einmal einfrieren. © imago-images
Frischer Fisch riecht nach nichts.
Vorsicht geboten ist beim erneuten Einfrieren von Fisch und Fleisch, das gilt sowohl für rohe Ware als auch gegarte. © picture alliance/dpa/Christian Charisius
Rohes Hähnchenfleisch und Gewürze auf einem Holzbrett.
Rohes Fleisch, insbesondere Geflügel, sollten Sie keinesfalls erneut einfrieren, sondern zunächst durchgaren und dann in den Gefrierschrank legen. © tycoon/Imago
Hackfleisch einfrieren - so geht es richtig.
Hackfleisch sollten Sie niemals auftauen und wieder einfrieren: stattdessen durchgaren, dann ist auch das Einfrieren kein Problem. © Hauke-Christian Dittrich/dpa
Bolognese-Sauce selber kochen.
Zum Beispiel können Sie aus dem Hackfleisch eine leckere Bolognese kochen. Die lässt sich dann auch prima einfrieren. © Kia Cheng Boon/Imago

Notvorrat anlegen: Welche weiteren Methoden gibt es, um Lebensmittel länger haltbar zu machen?

Wenn die Kühlung ausfällt, müssen Sie auf alternative Konservierungsmethoden ausweichen. In der nachfolgenden Tabelle des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft finden Sie verschiedene Möglichkeiten, um Lebensmittel länger haltbar zu machen.

Übersicht über Methoden zur Haltbarmachung von Lebensmitteln und deren mögliche Lagerdauer:

VerfahrenLebensmittelLagerdauer
KühlenButter, Eier, Milch, Fisch, Fleisch, Obst, Gemüseein Tag bis mehrere Monate
GefrierenGemüse, Fisch, Fleisch, Obst, Backwaren, selbsthergestellte Speiseneinige Monate bis ein Jahr
ZuckernMarmelade, Konfitüre, Gelee, Fruchtsirup, kandierte Früchteeinige Monate bis ein Jahr
EinkochenFrucht- und Gemüsesäfte, Marmeladen, Konfitüre, Gelee, Chutneysbis zu einem Jahr
Trocknen (Dörren)Trockenobst, Hülsenfrüchte, Kräuter, Getreidebis zu einem Jahr
SalzenFisch, Fleisch, FleischwarenWochen bis Monate
PökelnFleisch, Fleischwareneinige Wochen
RäuchernFleisch, FischWochen bis Monate
SäuernGurken, Mixed Pickles, Fisch, süß-sauer eingelegtes Obst und Gemüseeinige Monate
MilchsäuregärungSauerkraut, saure Bohnen, Gurkeneinige Monate
Einlegen in AlkoholRumtopf, Früchte in Alkoholeinige Monate
Einlegen in konservierenden LösungenEier, Kräuter, SchafskäseWochen bis Monate

Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

Die Haltbarkeit von Früchten im Notvorrat können Sie beispielsweise durch Trocknen bzw. Dörren verlängern, dann brauchen Sie dafür auch keinen Kühlschrank. Aber auch Kandieren ist eine gute Möglichkeit, um Obst länger haltbar zu machen. Während Sie Fleisch und Fisch durch Räuchern konservieren, eignet sich für Sauerkraut und Gemüse das Fermentieren, um die Haltbarkeit zu verlängern. Kennen Sie koreanisches Kimchi? Das fermentierte Gemüse-Gericht ist ganz leicht zuzubereiten.

Rubriklistenbild: © Kiko Jimenez/Imago

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