Besser grillen

Fehler beim Grillen können nicht nur den Geschmack verderben, sondern auch gefährlich werden

Grillen und Sommer, das gehört zusammen und jedes Jahr passieren wieder Pannen und Fehler, die Ihnen die Lust am Grillen vermiesen können. Hier lauern die Gefahren.

Kaum werden die Tage wärmer, wabern vielerorts Rauchschwaden durch die Luft und Grillduft lässt das Wasser im Mund zusammenlaufen. Im Sommer verlagern viele regelmäßig die Essenszubereitung und den Garten oder auf den Balkon und grillen, was das Zeug hält. Sie auch? Dann sollten Sie mal überprüfen, ob Ihnen einer (oder gleich mehrere) der nachfolgenden Fehler beim Grillen passieren. Nicht alle Folgen sind harmlos.

Grillen ist Sommer, aber verbreitete Fehler schmälern das Vergnügen.

Nicht alle Fleischsorten können gegrillt werden

Bratwürste, Steaks und Co. landen wohl bei den meisten auf dem Grillrost. Aus den Vollen können Sie bei der Auswahl des Grillguts aber leider nicht schöpfen, denn es gibt Fleischsorten, die nichts auf dem Grill zu suchen haben:

  • Gepökeltes und Geräuchertes. Gepökeltes Fleisch enthält Nitritpökelsalz. Bei hohen Temperaturen reagiert das Nitrit mit den Proteinen des Fleisches und dabei entstehen krebserregende Stoffe, die Nitrosamine, „die Magen- und Speiseröhrenkrebs auslösen können“, wie die Deutsche Krebsgesellschaft warnt. Geräucherte Lebensmittel enthalten durch die Herstellung schon Verbrennungsschadstoffe, die durchs Grillen noch vermehrt werden. Wiener Würstchen, Kassler, geräucherten Schinken und Co. sollten Sie also lieber nicht regelmäßig auf dem Grill zubereiten.
  • Kalb, Wild... und Huhn? Diese Fleischsorten werden auf dem Grill sehr schnell trocken. Da Kalb und Wild nicht gerade günstige Fleischsorten sind, sollten gerade Grillanfänger lieber die Finger davon lassen. Huhn wird dagegen oft und gerne gegrillt, es ist aber gar nicht so einfach, wie viele meinen, und braucht Fingerspitzengefühl. Gerade Brustfleisch trocknet sehr schnell aus, sollte aber wegen Krankheitserregern unbedingt durchgegart sein. Ein schmaler Grat, der gerade Grillneulingen schnell an ihre Grenzen bringt, aber diese Tipps helfen Huhn perfekt zu grillen.

Fehler beim Grillen: Butter und Öl nicht ins Feuer

Ölige Marinaden und buttrige Maiskolben – Fett ist Geschmacksträger und darf auch beim Grillen nicht fehlen. Leider ist es in Kombination mit offenem Feuer nicht besonders gesund. Gelangen Fett und Öl ins Feuer, bilden sich in der großen Hitze u.a. polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAK, die mit dem Rauch aufsteigen, sich am Grillgut ablagern und so in unseren Körper gelangen. Sie müssen deshalb aber nicht darauf verzichten. Grillen Sie mariniertes Fleisch, stellen Sie eine Aluschale unter oder grillen das Fleisch so, dass die Glut nicht direkt darunter ist. Dann sind Sie auf der sicheren Seite. Auch durch die Wahl des richtigen Öls können Sie schädliche Effekte verringern. Raffiniertes Sonnenblumenöl und Rapsöl lassen sich hoch erhitzen, genauso Kokosfett und raffiniertes Erdnussöl. Wer buttrigen Geschmack liebt, greift zu Butterschmalz.

Vor dem Essen waschen? Bei diesen Lebensmitteln auf keinen Fall!

Auf rohem Hähnchenfleisch findet sich häufig das Bakterium Campylobacter, das im schlimmsten Fall zu Durchfall, Fieber und Übelkeit führen kann.
Auf rohem Hähnchenfleisch findet sich häufig das Bakterium Campylobacter, das im schlimmsten Fall zu Durchfall, Fieber und Übelkeit führen kann. © Andreas Geber/dpa
Auch auf rohem Fisch findet es sich. Wird das Fleisch gewaschen kann sich das Bakterium durch das Spritzwasser in der ganzen Küche verteilen.
Auch auf rohem Fisch findet es sich. Wird das Fleisch gewaschen, kann sich das Bakterium durch das Spritzwasser in der ganzen Küche verteilen. © Holger Hollemann/dpa
Auch rotes Fleisch ist betroffen. Keime werden beim Braten ausreichend abgetötet. Sie können sich das Waschen also beruhigt sparen.
Auch rotes Fleisch ist betroffen. Keime werden beim Braten ausreichend abgetötet. Sie können sich das Waschen also beruhigt sparen. © Oliver Berg/dpa
Aus Angst vor Salmonellen oder auch nur, um Schmutz zu entfernen, waschen manche rohe Eier nach dem Einkauf ab. Das kann die natürliche Schutzschicht beschädigt, Keime dringen leichter in das Innere des Eis ein.
Aus Angst vor Salmonellen oder auch nur, um Schmutz zu entfernen, waschen manche rohe Eier nach dem Einkauf ab. Das kann die natürliche Schutzschicht beschädigen, Keime dringen leichter in das Innere des Eis ein. © Victoria Bonn-Meuser/dpa
Wenn auf abgepacktem Salat, Gemüse oder Obst vermerkt ist, dass es gewaschen ist, dann können Sie sich das erneute Abwaschen mit kostbarem Wasser sparen.
Wenn auf abgepacktem Salat, Gemüse oder Obst vermerkt ist, dass es gewaschen ist, dann können Sie sich das erneute Abwaschen mit kostbarem Wasser sparen. Für lose Ware gilt das natürlich nicht. © Christian Charisius/dpa
Reis soll vor dem Garen gespült werden, aber bei Pasta kommt niemand auf die Idee. Dafür schrecken viele die Nudeln nach dem Kochen ab. Das verwässert jedoch den Geschmack und spült die wertvolle Stärke ab.
Reis soll vor dem Garen gespült werden, aber bei Pasta kommt niemand auf die Idee. Dafür schrecken viele die Nudeln nach dem Kochen ab. Das verwässert jedoch den Geschmack und spült die wertvolle Stärke ab. © Matthias Hiekel/dpa
Das Pilze beim Waschen Wasser ziehen ist ein Küchenmärchen, aber dennoch ist es nicht nötig, Pilze abzuwaschen, wenn Sie sie garen wollen. Dann reicht es, sie abzubürsten. Sollen Sie roh in den Salat geschnitten werden, ist ein Bad aber nicht verkehrt.
Dass Pilze beim Waschen Wasser ziehen ist ein Küchenmärchen, aber dennoch ist es nicht nötig, Pilze abzuwaschen, wenn Sie sie garen wollen. Dann reicht es, sie abzubürsten. Sollen Sie roh in den Salat geschnitten werden, ist ein Bad aber nicht verkehrt. © Inga Kjer/dpa
Erdbeeren sind sehr empfindlich.
Erdbeeren sollten zwar vor dem Verzehr gewaschen werden, die Frage ist nur, wie: Der direkte Wasserstrahl hinterlässt Druckstellen an den Früchten. Geben Sie sie stattdessen in eine Schüssel Wasser und rühren Sie vorsichtig um. © gnohz/Imago
Teller mit Weintrauben und einer Holzgabel.
Weintrauben haben einen Schutzfilm, der Keime abwehrt. Beim Waschen wird dieser Schutzfilm abgespült, was die Haltbarkeit der Trauben verkürzt. Deshalb gilt: erst unmittelbar vor dem Verzehr abwaschen! © Flavia Morlachetti/Imago
Frisch gepflückte Pflaumen/Zwetschgen in einer Schüssel.
Dasselbe gilt für Pflaumen bzw. Zwetschgen: Sie verfügen über eine weißliche Schutzschicht, die man beim Abspülen wegwaschen würde. Natürlich sollen Sie sie vor dem Verzehr waschen, aber erst unmittelbar vorher! © Ingrid Balabanova/Imago

Weitere Fehler beim Grillen: Alufolie, Spiritus und Bier

Alufolie kommt beim Grillen häufig zum Einsatz, z. B. bei Grillkäse, Backkartoffeln oder als Grillschale. Problematisch ist das nur, wenn Partikel auf dem Grillgut haften bleiben, oder säure- oder salzhaltige Lebensmittel darin eingeschlagen werden. Bei längerem Kontakt mit diesen Stoffen löst sich das Aluminium, geht ins Lebensmittel über und gelangt so in Ihren Körper, warnt die Verbraucherzentrale Hessen. Halten Sie den Kontakt also möglichst kurz.

Viele Grillveteranen schwören auf den besonderen Geschmack, der entsteht, wenn Bier in die Glut geschüttet wird. Dabei steigt jede Menge Rauch auf, lagert sich am Grillgut an und sorgt für den typischen Geschmack. Mit dem Rauch werden allerdings auch jede Menge Schadstoffe transportiert. Verzichten Sie also auf diesen „Tipp“.

Auch Spiritus dürfen Sie auf keinen Fall ins Feuer gießen. Die dabei entstehende Stichflamme fordert jedes Jahr wieder Opfer, die dann unter schweren Verbrennungen leiden. Für ein ordentliches Grillfeuer sorgen spezielle Grillanzünder, die gut funktionieren und sicher sind. (ante)

Rubriklistenbild: © Arnulf Hettrich/Imago

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