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Armutsgrenze in Deutschland: Wie hoch das Nettoeinkommen ist, ab dem Sie darunter liegen

In Europa ist die Armutsgrenze davon abhängig, wie viele Personen in einem Haushalt leben. Bei einer Einzelperson liegt sie bei 1.148 Euro netto monatlich.

Das Einkommen von Arbeitnehmern schwankt je nach Anstellung, Qualifikation, Alter, Geschlecht und Bundesland erheblich. Um überprüfen zu können, ob Sie selbst genug verdienen oder unterbezahlt sind, sollten Sie nicht nur auf das durchschnittliche Gehalt in Ihrer Branche achten, sondern auch die Armutsgrenze in Europa im Blick behalten. Anhand Letzterer lässt sich gut feststellen, in welchem Rahmen Sie sich mit Ihrem Gehalt bewegen.

Armutsgrenze: Nettoeinkommen, ab dem Sie darunter liegen

Immer mehr Menschen rutschen unter die Armutsgrenze.

Vergleichende Zahlen mit Blick auf das Einkommen liefert beispielsweise die sogenannte Sozialberichterstattung. In der Sozialberichterstattung laufen Daten zusammen, die Auskunft zu den Themen

  • Armut,
  • soziale Ausgrenzung,
  • Mindestsicherung,
  • Qualifikationsniveau und
  • Erwerbsbeteiligung

geben. Das Projekt ist eine gemeinsame Aktion der statistischen Ämter von Bund und Ländern.

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Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut hat sich die Sozialberichterstattung angeschaut und daraus die europäische Armutsgrenze für unterschiedlich große Haushalte abgelesen. Bei einer Einzelperson liegt die Armutsgrenze bei einem monatlichen Nettoeinkommen von 1.148 Euro. Wer so viel oder weniger verdient, gilt in Europa als arm.

Madame Moneypenny gibt Tipps: Zehn Geldregeln von der Finanzexpertin

Familie beim Kuscheln auf dem Sofa.
Regel 1: Legen Sie sich einen Notgroschen für unvorhergesehene Kosten bzw. Ereignisse zurück. Die Höhe des gesparten Notfallgelds sollte laut Madame Moneypenny drei Monatsgehälter betragen. Damit Sie selbst und die Menschen, die von Ihnen finanziell abhängig sind – wie zum Beispiel Ihre Kinder – im Ernstfall gut versorgt sind.  © Joseffson/Imago
Frau am Strand beim Surfen.
Regel 2: Sparen Sie nicht am falschen Ende. Insbesondere Gesundheit, Sport und Ernährung sollten einen hohen Stellenwert haben. © ingimage/Imago
Gitarrenkoffer mit Geldspenden.
Regel 3: Wenn Sie Geld spenden möchten – egal ob dem Musiker in der Fußgängerzone oder Organisationen, die Ihnen am Herzen liegen – legen Sie dafür maximal 10 Prozent Ihres Gehalts fest. 30 Prozent sollten Sie Madame Moneypenny zufolge investieren, zum Beispiel in ETFs. (Symbolbild) © Vladimir Gerdo/Imago
Frau mit Laptop auf dem Sofa und Stift in der Hand.
Regel 4: Auch in Sachen Bildung bzw. Weiterbildung wird nicht gespart. Egal, ob Buch oder Online-Kurs: seinen Horizont zu erweitern lohnt sich immer. © Bonninstudio/Imago
Frau in Bekleidungsgeschäft hält Pullover, der auf einem Kleiderbügel hängt, in der Hand.
Regel 5: Qualität schlägt Quantität – das Beste gewinnt. Wenn Madame Moneypenny die Wahl zwischen zwei Dingen hat, setzt sie auf Qualität. Das ist auch nachhaltig, wenn man qualitativ hochwertige Produkte besonders lange nutzen kann. (Symbolbild) © ingimage/Imago
Zwei Menschen sitzen in einem Restaurant.
Regel 6: Seien Sie großzügig – zu anderen, aber auch zu sich selbst. Tun Sie sich selbst etwas Gutes und machen Sie anderen eine Freude, indem Sie sie beispielsweise zum Essen einladen. © ANTHONY PHOTOGRAPHY/Imago
Menschen im Büro.
Regel 7: Verdienen Sie so viel, dass Sie sich aussuchen können, mit welchen Menschen Sie zusammenarbeiten. Sehr viel Lebenszeit verbringen Sie vermutlich mit Arbeiten. Deshalb sind das Arbeitsumfeld und nette Kolleginnen und Kollegen sehr wichtig. © Angel Santana Garcia/Imago
Junge Frau liegt auf dem Sofa.
Regel 8: Sparen Sie nicht an Komfort und Bequemlichkeit, machen Sie sich Ihr Leben so einfach und schön wie möglich. Denn man hat nur eines, und das ist auch noch begrenzt.  © Xavier Lorenzo/Imago
Mann und Frau trinken Wein im Restaurant.
Regel 9: Achten Sie im Restaurant nicht auf den Preis, sondern genießen Sie das gute Essen. Bestellen Sie, wonach Ihnen der Sinn steht und verbringen Sie eine schöne Zeit. © Monkey Business 2/Imago
Wecker liegt auf Euroscheinen.
Regel 10: Apropos Zeit: Da diese wertvoller als Geld ist, sollten Sie Ihre Zeit nicht im Verhältnis 1:1 gegen Geld tauschen. © Berit Kessler/Zoonar.com/Imago

Höhere Armutsgrenze bei mehr Familienmitgliedern

Leben mehrere Personen gemeinsam in einem Haushalt, steigt auch die Armutsgrenze an. So liegt sie bei einer alleinerziehenden Person mit einem Kind unter 14 Jahren bei einem Nettoeinkommen von 1.492 Euro. Ein Paar, das keine Kinder hat, gilt als arm, sobald das gemeinsame monatliche Nettoeinkommen bei 1.721 Euro oder weniger liegt.

Bei einer alleinerziehenden Person mit zwei Kindern unter 14 Jahren steigt die Armutsgrenze auf 1.836 Euro Nettoeinkommen im Monat an. Kommt ein zweiter Erwachsener und ein zweites Kind unter 14 Jahren hinzu, liegt sie bei 2.410 Euro. Sobald die Kinder über 14 Jahre alt sind, ändert sich die Berechnung, da sie theoretisch auch schon Geld verdienen könnten. Bei einem Paar mit zwei Kindern über 14 Jahren liegt die Grenze bei einem monatlichen Nettoeinkommen von 2.869 Euro. Am höchsten ist sie bei einem Paar mit zwei Kindern über 14 Jahren und einem Kind, das jünger ist. Diese Familie gilt ab einem Nettoeinkommen von 3.213 Euro im Monat als arm. Ab welchem Gehalt man zur „Oberschicht“ gehört, lesen Sie hier.

Rubriklistenbild: © Sascha Steinach/Imago

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