Donbass:Russland verstärkt seine Angriffe in der Region Donezk
Hinweis der Redaktion: Lesen Sie aktuelle Entwicklungen aus dem Ukraine-Konflikt in unserem Newsticker. Die hier verarbeiteten Informationen zum Ukraine-Krieg stammen teils von den Kriegsparteien aus Russland und der Ukraine. Sie lassen sich deshalb in Teilen nicht unabhängig überprüfen.
Update vom Sonntag, 29. Januar, 06.30 Uhr: Der ukrainische Vizeaußenminister Andrij Melnyk hat angeregt, dass Deutschland der Ukraine ein U-Boot zur Verfügung stellt. „Deutschland (Thyssenkrupp) stellt eines der besten U-Boote der Welt her, die HDW-Klasse 212A. Die Bundeswehr hat 6 solcher U-Boote. Warum schickt man nicht eines in die Ukraine?“, schrieb Melnyk auf Twitter. Damit könnte die russische Flotte aus dem Schwarzen Meer vertrieben werden, so Melnyk.
+++ 21 Uhr: Die Stadt Seredyna-Buda in der Oblast Sumy wurde am Samstag von einem russischen Angriff getroffen. Beschädigt wurde dabei ein Sportkomplex, ein Kindergarten sowie mehrere Wohnhäuser. „Nach vorläufigen Informationen handelte es sich um einen Luftangriff“, zitierte Ukrainska Pravda die Militärverwaltung der Region. Das Ausmaß des Angriffs müsse noch abgeklärt werden. Bisher gebe es keine Verletzte.
Panzer, Drohnen, Luftabwehr: Waffen für die Ukraine
News zum Ukraine-Krieg: Kiew strebt Kampfflugzeuge an
+++ 19.30 Uhr: Nach Zusage der Leopard-Kampfpanzer und im Rahmen des nächsten Militärhilfepakets strebt die Regierung in Kiew Kampfflugzeuge von ihren internationalen Verbündeten an. Dabei gehe es in erster Linie um die amerikanischen F-16-Jets, teilte Jurij Ihnat, Sprecher der ukrainischen Luftreitkräften, der spanischen Zeitung El País mit.
Sollten die westlichen Länder sich für die Lieferung bereit erklären, würde es Monate dauern, bis die Flugzeuge im Ukraine-Krieg eingesetzt werden könnten. Ihnat zufolge dauere die Ausbildung der Piloten und des Personals mindestens ein halbes Jahr. Bisher rechnet Ihnat aber nicht mit einer Zusage, betonte er gegenüber Ukrainska Pravda.
Die Bundesregierung lehnt die Lieferung von Kampfflugzeugen ab. „Ich halte das für ausgeschlossen“, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) der Süddeutschen Zeitung. „Kampfflugzeuge sind viel komplexere Systeme als Kampfpanzer und haben eine ganz andere Reichweite und Feuerkraft.“
News zum Ukraine-Krieg: Russland verstärkt Angriffe in Region Donezk
+++ 18.05 Uhr: Nach ukrainischen Angaben hat Russland in den vergangenen Tagen fast 300 Angriffe auf die Stadt Wuhledar in der Region Donezk verübt. Russische Streitkräfte hätten 299 Raketen und Artilleriegeschosse auf die Stadt gefeuert, zitierte CNN Serhij Tscherewatyi, Sprecher des ukrainischen Militärs.
Russland habe versucht, „unsere Verteidigungsanlagen bei Wuhledar zu durchbrechen“, so Tscherewatyi. Das russische Militär konzentriere seine Truppen in der Region. Ziel der Angriffe sei dem Sprecher zufolge, die Verteidigung zu durchbrechen und in Richtung Pokrowsk und Dobropillja vorzudringen.
News zum Ukraine-Krieg: Russland wirft „absichtlichen“ Beschuss von Krankenhaus vor
+++ 17.20 Uhr: Russland macht die Ukraine für einen „absichtlichen“ Beschuss eines Krankenhauses in der Region Luhansk verantwortlich. Etwa zehn Stunden nach dem mutmaßlichen Vorfall teilte das russische Verteidigungsministerium mit, das Krankenhaus in Nowoajdar sei durch einen Mehrfachraketenwerfer des US-Typs Himars beschossen worden. 14 Menschen seien dabei getötet worden, 24 weitere verletzt.
Dabei handele es sich um ein „schweres Kriegsverbrechen des Kiewer Regimes“, so das Ministerium. Beweise veröffentlichte die Behörde zunächst nicht. Die Verantwortlichen würden gefunden und zur Rechenschaft gezogen, hieß es in der Mitteilung.
Am Abend veröffentliche das russische Staatsfernsehen nicht überprüfbare Bilder, die ein zerstörtes Gebäude zeigten. Eingeblendet wurde auch eine Tafel mit den Öffnungszeiten der Klinik. Menschen oder Rettungswagen waren auf den Aufnahmen nicht zu sehen. Eine Reaktion aus Kiew gab es dazu bisher nicht. Luhansk ist weitgehend von russischem Militär besetzt.
News zum Ukraine-Krieg: Russland zerstört Wohnviertel in Mariupol
+++ 16.30 Uhr: Während sich die Kämpfe rund um Bachmut zuspitzen, zerstört Russland derzeit ein ganzes Wohnviertel im einst schwer umkämpften Mariupol in der Region Donezk. Hier plane Russland laut Petro Andryshchenko, Berater des Bürgermeisters der Hafenstadt, Wohnkomplexe für die russische „Elite“ zu errichten.
Im Frühjahr würde der Bau der Wohnungen im Rahmen des „Mariupol-Immobilienhypothekenprogramms“ beginnen, zitierte The Kyiv Independent Andryshchenko. Viele Bewohnerinnen und Bewohner würden dadurch ihrer Heimat beraubt. Das Abreißen der Wohnhäusern wurde von Menschenrechtsorganisationen als Versuch kritisiert, Kriegsverbrechen in Mariupol zu vertuschen.
+++ 14.15 Uhr: Die Ukraine befürchtet, dass Russland zum Jahrestag des Kriegsbeginns am 24. Februar eine neue militärische Offensive vorbereitet. Es sei „kein Geheimnis“, dass der Kreml eine solche Angriffswelle plane, sagte Oleksij Danilow, der Sekretär des ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungsrats, in einem Radiointerview.
News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj übt scharfe Kritik am IOC
+++ 13.15 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) mit Thomas Bach an der Spitze erneut aufgefordert, Russland nicht zu Wettkämpfen zuzulassen. „Die olympischen Prinzipien und Krieg stehen in einem fundamentalen Gegensatz zueinander“, teilte der Staatschef mit. Er veröffentlichte dazu in den sozialen Netzwerken eine Fotostrecke von durch den Krieg zerstörten Sportstätten der Ukraine. Teils sind auf den Bildern Fechter in Ruinen zu sehen – in direkter Anspielung zu Bachs eigener Sportkarriere.
Selenskyj fordert Bach immer wieder auf, den „Terrorstaat Russland“ nicht zu den Olympischen Spielen zuzulassen. Die IOC-Spitze hatte zuletzt angekündigt, Athleten aus Russland und Belarus unter neutraler Flagge Möglichkeiten zur Teilnahme an internationalen Wettbewerben eröffnen zu wollen. „Russland muss die Aggression und den Terror stoppen, und erst dann wird es möglich sein, über Russlands Teilnahme im Kontext der olympischen Bewegung zu sprechen“, sagte Selenskyj, der zudem „Bach nach Bachmut“ einlud, um sich in der aktuell besonders umkämpften Stadt im Osten der Ukraine ein Bild von der Zerstörung zu machen. „Damit er mit eigenen Augen sieht, dass Neutralität nicht existiert.“
News zum Ukraine-Krieg: Offenbar russischer Angriff in Kostjantyniwka
+++ 11.00 Uhr: Bei einem russischen Angriff auf ein Wohnviertel in der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka sind drei Menschen getötet und mindestens zwei weitere verletzt worden. Regionalgouverneur Pavlo Kyrylenko schrieb auf Telegram, dass vier Wohnhäuser und ein Hotel beschädigt worden seien und dass Retter und Polizeibeamte vor Ort seien, um „ein weiteres Verbrechen der russischen Besatzer sorgfältig zu dokumentieren“. Am Morgen hatte Kyrylenko bereits davon gesprochen, dass in den vergangenen 24 Stunden vier Menschen durch russische Angriffe getötet und mindestens sieben verletzt worden seien.
+++ 08.45 Uhr: Die immer wieder heftigen russischen Raketenangriffe haben nach Angaben der Vereinten Nationen keine neue große Fluchtbewegung aus der Ukraine ausgelöst. Das sagte der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, Filippo Grandi, der Deutschen Presse-Agentur in Kiew. Dass derzeit nicht vermehrt Menschen die Ukraine verließen, sei ihm auch in der benachbarten Republik Moldau von den Behörden bestätigt worden. Wegen des Winters kehrten jedoch weniger Menschen in die Ukraine zurück als vor dem Beginn der russischen Raketenangriffe auf das ukrainische Energiesystem im Oktober.
News zum Ukraine-Krieg: Kreml mit Trump einig
Update vom Samstag, 28. Januar, 06.30 Uhr: Russland hat die Steilvorlage des früheren US-Präsidenten Donald Trump dankbar angenommen. Er könne ein Ende des Krieges „binnen 24 Stunden“ aushandeln, behauptete der Republikaner am Donnerstag. Der Kreml griff das einen Tag später auf. Die USA könnten den „Krieg in der Ukraine“ rasch beenden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. „Der Präsident der USA kann das sehr schnell tun, indem er, sagen wir, seine Möglichkeiten einsetzt und dem Kiewer Regime faktisch einfach die Anweisungen erteilt“, so Peskow.
Statt nach einer Lösung zu suchen, hätten die USA den Weg der Eskalation gewählt, kritisierte Peskow, der den USA auch vorwarf, keine Schritte in Richtung einer Verhandlungslösung zu tun. Russland spricht der Ukraine jedoch das Existenzrecht ab, und es blieb weiter unklar, worüber dann verhandelt werden könnte.
News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj berichtet von „äußerst angespannter“ Lage in Bachmut
+++ 22.00 Uhr: Angaben der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft zufolge wurden bei russischen Angriffen in der Oblast Cherson sowie auf die Gebietshauptstadt mehrere Menschen getötet und verletzt – die genaue Zahl variiere noch, berichtet kyivindependent.com. Laut der Staatsanwaltschaft wurde durch den russischen Beschuss auch die zivile Infrastruktur beschädigt, darunter Krankenhäuser und Wohngebäude.
+++ 20.35 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Lage im schwer umkämpften Osten seines Landes als anhaltend schwierig beschrieben. „Die Situation an der Front und insbesondere im Gebiet Donezk – bei Bachmut und Wuhledar – bleibt äußerst angespannt“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Freitag. „Die Besatzer stürmen nicht nur unsere Stellungen – sie zerstören absichtlich und systematisch auch Städte und Dörfer drum herum. Mit Artillerie, Luftwaffe und Raketen.“
Zuvor hatte die russische Armee über neue Angriffe auf Wuhledar berichtet. Erst kürzlich hatte sie gemeinsam mit der berüchtigten Söldner-Gruppe Wagner die ebenfalls in Donezk gelegene Stadt Soledar nach äußerst verlustreichen Kämpfen erobert und besetzt.
News zum Ukraine-Krieg: Russland setzt offenbar Phosphormunition ein
+++ 18.00 Uhr: Nach Angaben regionaler Beamter waren am Freitag vor allem Städte und Dörfer im Osten und Süden von russischen Angriffen betroffen. Sechs Menschen starben in der Region Donezk, zwei in Cherson und zwei in der Region Charkiw, zitierte die Associated Press die Beamten. Am Vortag seien Raketen und selbstfahrende Drohnen, die von den russischen Streitkräften abgefeuert wurden, tiefer in ukrainisches Gebiet eingedrungen und hätten dabei mindestens elf Menschen getötet.
Der Gouverneur von Donezk, Pavlo Kyrylenko, sagte, das russische Militär habe bei seinem Beschuss des Dorfes Zvanivka, etwa 20 Kilometer nördlich von Bachmut, stark brennende Phosphormunition eingesetzt. Der Beschuss beschädigte auch Wohnhäuser und zwei Schulen in der nahe gelegenen Stadt Vuhledar, sagte Kyrylenko.
News zum Ukraine-Krieg: Russische Hacker-Angriffe auf Überwachungskameras
+++ 16.00 Uhr: Russische Hacker haben versucht, in Videoüberwachungskameras einzudringen, um Informationen aus einem der ukrainischen Grenzgebiete zu sammeln.Cybersecurity-Spezialisten des ukrainischen Sicherheitsdienstes hätten den Hacker-Angriff gestoppt, berichtet pravda.com und beruft sich auf Informationen der Presse des Sicherheitsdiensts der Ukraine (SSU).
Laut dem SSU wollten die russischen Hacker sich über das Wi-Fi-Netz von Wohngebäuden mit Videoüberwachungssystemen verbinden. Darüber hinaus hätten es die Hacker auf Wohnadressen ukrainischer Strafverfolgungsbeamter abgesehen und auf Informationen über mögliche Militär-Operationen.
News zum Ukraine-Krieg: Angriffe auf zivile Infrastruktur – zivile Opfer
+++ Update vom Freitag, 27. Januar, 6.35: Im Laufe des Donnerstags (26. Januar) habe die russische Armee 37 Luftangriffe durchgeführt, davon 17 mithilfe von sogenannten Kamikaze-Drohnen. Dies geht aus dem Bericht des ukrainischen Generalstabs hervor, der auf Facebook veröffentlicht wurde. Alle Drohnen seien abgeschossen worden. Außerdem habe das russische Militär 59 Raketen abgefeuert, von denen 47 abgefangen wurden. Zivile Infrastruktur sei dennoch getroffen worden, zudem gebe es Berichte über zivile Opfer. Darüber hinaus habe Russland 53 MLRS-Raketenangriffe – MLRS ist ein Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem auf einem Kettenfahrgestell – durchgeführt.
News im Ukraine-Krieg: Selenskyj dankt Scholz und Biden für angekündigte Panzer
Erstmeldung vom Donnerstag, 26. Januar, 06.50 Uhr: Kiew – Die Bundesregierung hat der Ukraine 14 Leopard-2-Panzer aus Bundeswehrbeständen zugesagt. Auch andere Länder wie die USA wollen im Ukraine-Krieg Kampfpanzer an Kiew liefern. Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die angekündigten Lieferungen schwerer Kampfpanzer westlicher Bauart im Kampf gegen die russischen Invasoren begrüßt und zugleich weitere Waffensysteme gefordert.
In seiner täglichen Videoansprache am Mittwoch (25. Januar) dankte Selenskyj sowohl Kanzler Olaf Scholz als auch US-Präsident Joe Biden für deren Entscheidung. Gleichzeitig fügte er hinzu, dass sein Land nunmehr vor allem Langstreckenraketen, Kampfflugzeuge und mehr Artillerie brauche, um „eine Faust der Panzer“ zu bilden, so der Präsident der Ukraine.
Der Schlüssel dazu aber liege nunmehr in der Geschwindigkeit der Ausbildung der ukrainischen Panzerbesatzungen und der Lieferung von Panzern in die Ukraine. Auch die Menge der zu liefernden Panzer sei entscheidend.
News zum Ukraine-Krieg: Luftalarm und Angriffe im Süden der Ukraine
Derweil wurde in weiten Teilen der Ukraine am Mittwochabend erneut Luftalarm ausgelöst. In Saporischschja und Dnipropetrowsk waren Medienberichten zufolge Explosionen zu hören – möglicherweise durch den Einsatz der Flugabwehr. Der regionale Militärverwaltungschef Vitali Kim schrieb auf Telegram, es gebe neue Wellen russischer Kampfdrohnen aus iranischer Produktion.
Auch in der Region Cherson hat es am Mittwoch (25. Januar) einen russischen Angriff gegeben, bei dem Zivilpersonen verletzt und getötet wurden. Russische Truppen hatten einen Angriff auf die Stadt Beryslaw gestartet, berichtet das Nachrichtenforum ukrinform.net.
„Mitten am Tag griffen die Russen zielgerichtet einen belebten Ort an. Feindliche Granaten trafen ein Lebensmittelgeschäft, in dem sich Menschen befanden. Zwei Menschen wurden durch den russischen Beschuss getötet“, teilte die Militärverwaltung der Region Cherson auf Telegram mit. Die Verwaltung erklärte zudem, dass drei Personen bei dem Angriff verletzt wurden und medizinisch versorgt werden mussten. (Red mit dpa)