News-Ticker

Ukraine-Krieg: Kiew räumt russische Erfolge bei Bachmut ein

Russland erleidet im Ukraine-Krieg schwere Verluste. Der Kampf um Bachmut dauert weiter an. Der News-Ticker.

HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist geschlossen. Über die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg informieren wir in unserem neuen Newsticker.

Update vom 29. März, 20.19 Uhr: Die ukrainischen Luftstreitkräfte benötigen nach den Worten ihres Sprechers „dringend“ moderne Kampfflugzeuge. „Uns helfen weder die polnischen noch tschechischen Migs, ebenso wie Mirages oder Tornados“, sagte Juri Ihnat nun im ukrainischen Fernsehen. Die von den Nachbarn erhaltenen Migs seien zwar eine willkommene und notwendige Verstärkung, doch benötige die Ukraine vielmehr Mehrzweckkampfflugzeuge, wie etwa die F-16.

Die Führung der Ukraine hat in den vergangenen Monaten wiederholt um Lieferung moderner Kampfjets gebeten, ist damit aber selbst beim stärksten Verbündeten USA nicht durchgedrungen.

Ukraine-Krieg: Kiew räumt russische Erfolge bei Bachmut ein

Update vom 29. März, 19.32 Uhr: Die ukrainische Armeeführung hat am Mittwochabend russische Teilerfolge in der umkämpften Stadt Bachmut bestätigt. „Im Sektor Bachmut setzte der Feind seine Angriffe auf die Stadt fort, teilweise mit Erfolg“, teilte der Generalstab in Kiew in seinem täglichen Lagebericht mit. Details zu den russischen Geländegewinnen wurden jedoch nicht genannt.

Die ostukrainische Stadt hat hohen symbolischen Wert für beide Kriegsparteien. Die dort auf russischer Seite kämpfenden Soldaten der Söldnertruppe Wagner konnten die Stadt inzwischen unter hohen Verlusten von drei Seiten belagern, aber die Nachschubwege der Ukrainer nicht völlig abschneiden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte angeordnet, alles dafür zu tun, um den Fall der Stadt zu verhindern.

Ukrainische Soldaten feuern einen Mörser auf russische Stellungen an der Frontlinie bei Bachmut ab.

Ukraine-Krieg: Putin-Sprecher Peskow rechnet mit Verschlechterung der Lage

Update vom 29. März, 18.12 Uhr: In Putins Dunstkreis rechnet man offenbar damit, dass „die Dinge viel schwieriger werden“. Das soll Kremlsprecher Dmitri Peskow laut einem Guardian-Bericht bei einem privaten Abendessen mit der russischen Elite gesagt haben – und zwar bereits im Dezember 2022. Der aktuelle Artikel der britischen Tageszeitung fand auch Beachtung in der täglichen Ukraine-Krieg-Analyse des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW).

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben. Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. © Aleksander V. Chernykh/Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste aus, die schließlich in der „Orangen Revolution“ mündeten. Diese erreichte vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Mladen Antonov/afp
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus. In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte er vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. © Mladen Antonov/afp
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus. Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sergey Dolzhenko/dpa
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat, um dort die russischstämmige Bevölkerung ebenso wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab. Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Genya Savilov/afp
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. © Alexander Ryumin/Imago
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Ukraine-Krieg: Kiew meldet Abschuss von russischem Bomber

Update vom 29. März, 16.19 Uhr: Die ukrainische Luftwaffe hat einen russischen Bomber vom Typ Suchoi Su-24, der auf dem Weg nach Bachmut war, mit Flugabwehrraketen zerstört. Das meldete der ukrainische Generalstab auf Facebook. Unabhängig verifizieren ließen sich die Angaben zunächst nicht. Der Erdkampfbomber Suchoi Su-24 wurde in der damaligen Sowjetunion entwickelt und wird bis heute in Russland und anderen Ländern eingesetzt.

Ukraine-Krieg: Kriegsausgaben nagen an Russlands Budget

Update vom 29. März, 13.33 Uhr: Die russischen Verluste im Ukraine-Krieg sind nicht nur menschlicher Natur. Die US-Nachrichtenagentur Bloomberg nahm jetzt Moskaus Wirtschaft in den Blick. Demnach hat Putins Regierung vor wenigen Tagen ein „beispielloses“ Drittel seiner Haushaltsausgaben als „geheim“ eingestuft – die Ausgaben dieser Art seien am 24. März doppelt so hoch wie im Vorjahres-Zeitraum gewesen, als der Krieg noch jung war. Bloomberg betonte auch, dass inzwischen nur die Ausgaben für Sozialprogramme in Russland höher seien als die für Verteidigung und Sicherheit.

Ukraine-Krieg: Geheimdienst sieht Russland in Bachmut „auf geringem Niveau“

Update vom 29. März, 10.35 Uhr: Die Kämpfe um Bachmut toben weiter. Allerdings seien die russischen Angriffe im Vergleich zu vorigen Wochen weiterhin auf einem geringeren Niveau, so die aktuelle Analyse des britischen Verteidigungsministeriums. Entgegen russischen Medienberichten, wonach die Wagner-Gruppe einen Industriekomplex im Norden Bachmuts erobert habe, gingen die Gefechte dort weiter. „Nachdem Wagner nun die Freilassung von mindestens 5000 kämpfenden Häftlingen bestätigt hat, werden Personalengpässe wahrscheinlich die russischen Offensivbemühungen in diesem Bereich behindern.“

Im Kampf um die Stadt Bachmut haben ukrainische Truppen nach Einschätzung britischer Geheimdienste für Entlastung gesorgt. „Eine der wichtigen Errungenschaften der jüngsten ukrainischen Operationen bestand wahrscheinlich darin, die Kämpfer der russischen Wagner-Gruppe von der Route 0506 zurückzudrängen“, teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. „Diese kleine Landstraße ist zu einer wichtigen Nachschublinie für die ukrainischen Verteidiger geworden. Wagner war zuvor nur wenige Hundert Meter von dieser Straße entfernt“, hieß es in London.

Ukrainische Soldaten der 28. Brigade an der Frontlinie in der Nähe von Bachmut in der Region Donezk.

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: Großstadt Melitopol ohne Strom

Update vom 29. März, 9.55 Uhr: Die Stromversorgung in der von russischen Truppen besetzten Großstadt Melitopol im Süden der Ukraine ist offiziellen Angaben zufolge nach Angriffen der ukrainischen Armee ausgefallen. „Objekte der Energieversorgung sind beschädigt“, teilte ein Sprecher des Zivilschutzes der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Mittwoch (29. März) mit. Die Reparaturarbeiten laufen. Ziel der Angriffe war übereinstimmenden russischen und ukrainischen Angaben nach das Eisenbahndepot der Stadt. Einwohner berichteten von mehreren Explosionen in dem Gebiet des Depots.

Die russischen Besatzer haben Melitopol zur Hauptstadt des von ihnen eroberten Teils der Region Saporischschja gemacht - auch weil ihnen die Einnahme der Gebietshauptstadt Saporischschja selbst nicht gelungen ist. Melitopol ist ein wichtiger Eisenbahnknoten für das russische Militär. Die Stadt hat eine Bahnverbindung Richtung Krim und von dort führen die Gleise dann auch in andere Städte des Gebiets, was für den Nachschub der Besatzungstruppen insgesamt von hoher Bedeutung ist. Das Eisenbahndepot ist die größte Reparatur- und Wartungsanlage für Lokomotiven im Südosten der Ukraine.

Russische Verluste: Moskau verliert 610 Soldaten an einem Tag

Update vom 29. März, 8.25 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Militärs sind innerhalb eines Tages 610 weitere russische Soldaten im Ukraine-Krieg gefallen. Das geht aus dem Bericht des Generalstabs vom Mittwoch (29. März) hervor. Die Zahlen im Überblick:

  • Soldaten: 172.340 (+610)
  • Panzer: 3.609 (+7)
  • Flugzeuge: 306 (+1)
  • Hubschrauber: 291
  • Gepanzerte Kampffahrzeuge: 6.966
  • Artilleriesysteme: 2.659 (+6)
  • Flugabwehrsysteme: 277
  • Mehrfachraketenwerfer: 526 (+1)
  • Fahrzeuge und Treibstofftanks: 5.507 (+5)
  • Schiffe: 18
  • Drohnen: 2.239 (+4)
  • Quelle: Ukrainischer Generalstab vom 29. März. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Ukraine-Krieg: Russland muss nach Verlusten uralte Sowjet-Panzer einsetzen

Update vom 29. März, 6.20 Uhr: Angesichts der massiven Zerstörung gepanzerter Fahrzeuge durch das ukrainische Militär sieht sich Russland nach Ansicht von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin gezwungen, auf jahrzehntealte Panzer aus Sowjetzeiten zurückzugreifen. Die Ukraine habe den russischen Bestand gepanzerter Fahrzeuge ausgedünnt „auf eine Weise, wie es sich niemand vorstellen konnte“, sagte Austin bei einer Anhörung im Senat. „Deswegen sehen wir Russland sich jetzt um T-54 und T-55 Panzer bemühen angesichts des Ausmaßes der Schäden, die ihnen die Ukraine zugefügt hat.“

Die Panzermodelle wurden von der Sowjetunion im Wesentlichen nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt. Nach Angaben des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) verfügen die Panzer über eine deutlich leichtere Panzerung und kleinere Kanonen als aktuellere Modelle.

Ukraine-Krieg: Lage in Bachmut „sehr dynamisch“

Update vom 28. März, 22 Uhr: Die Lage in der schwer umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut ist nach den Worten eines ukrainischen Militärs „sehr dynamisch“. Manchmal habe sogar der Gegner taktische Vorteile, sagte der Sprecher der ukrainischen Ostfront, Serhij Tscherewatyj, am Dienstagabend im Fernsehen. Doch diese Vorteile seien vorhersehbar. „Wir erkennen sie und ergreifen Gegenmaßnahmen.“

Einen wie auch immer gearteten strategischen Vorteil gebe es nicht. „Die Lage ist stabil, aber schwierig“, sagte Tscherewatyj. „Bei Kämpfen und Gegenmaßnahmen geht es darum, dem Gegner die Möglichkeit zu nehmen, seine Angriffe erfolgreich auszuweiten.“

Allein in den vergangenen 24 Stunden habe es 14 Zusammenstöße mit russischen Truppen gegeben, in deren Verlauf 86 russische Soldaten getötet und weitere 117 verwundet worden seien. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

Update vom 28. März, 16.16 Uhr: Russland hat in der Nacht 15 Drohnen auf die Ukraine abgefeuert. Das teilte die ukrainische Luftwaffe mit. 14 davon seien zerstört worden – allein zwölf über Kiew. „Die Bedrohung durch weitere Raketen- und Luftangriffe bleibt hoch“, erklärte der ukrainische Generalstab auf Telegram. Es habe keine Opfer gegeben, hieß es.

Ukraine-Krieg: Kiew berichtet von Flugabwehr-Verlusten für Russland

Update vom 28. März, 15.50 Uhr: Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU meldet einen weiteren schweren Verlust für Russland. Demnach zerstörte eine Spezialeinheit ein russisches Flugabwehr-Raketensystem vom „TOR-M2“. Dabei hätten sie eine sogenannte Kamikaze-Drohne eingesetzt. Es sei bereits das vierte zerstörte russische TOR-M2 in diesem Monat. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben nicht. Den Original-Facebook-Post finden Sie hier.

Ukraine-Krieg: Setzt Ukraine US-Präzisionswaffen gegen Russland ein?

Update vom 28. März, 14.26 Uhr: Moskau meldet, dass Kiew im Ukraine-Krieg US-Raketen vom Typ GLSDB einsetzt. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht.

GLSDB-Raketen sind Teil der US-Militärhilfen an die Ukraine. Sie haben laut dem Pentagon eine Reichweite von 150 Kilometern. Dies würde es der Ukraine ermöglichen, russische Ziele weit hinter den Frontverläufen anzugreifen sowie auch schwer erreichbare Ziele wie Bunkeranlagen und Kommandostände zu treffen.

Update vom 28. März, 12.50 Uhr: Die Bundesregierung plant eine kräftige Aufstockung der Militärhilfe für die Ukraine. Dafür will der Haushaltsausschuss in seiner Sitzung am Mittwoch (29. März) zusätzliche Mittel in Höhe von zwölf Milliarden Euro billigen, wie die Nachrichtenagentur AFP erfuhr. Verwendet werden solle das Geld für direkte Waffenlieferungen an die Ukraine sowie für die Wiederbeschaffungen für die Bundeswehr, deren Bestände durch Lieferungen an die Ukraine dezimiert sind.

Die ersten Mittel soll die Bundeswehr nach AFP-Informationen bereits in diesem Jahr ausgeben dürfen. Auch für die Folgejahre sieht der Beschluss Finanzmittel vor. Bislang waren rund drei Milliarden Euro für deutsche Waffenhilfen an die Ukraine freigegeben. Mit dem für Mittwoch geplanten Beschluss erhöht sich diese Summe auf 15 Milliarden Euro.

Ukraine-Krieg: Ukrainisches Militär veröffentlicht aktuelle Zahlen

Putin-Einheit verliert fast alle Panzer – Russland macht wohl taktische Fehler

Update vom 28. März, 11.04 Uhr: Nach Einschätzung des britischen Geheimdienstes kämpft Russland bei seinen Angriffen auf die ostukrainische Stadt Awdijiwka mit schweren Verlusten. Ein Regiment habe mutmaßlich einen großen Anteil seiner Panzer bei dem Versuch verloren, Awdijiwka vom Süden her einzukreisen, heißt es in einem Bericht des britischen Verteidigungsministeriums. Das betroffene Regiment sei Teil einer Armeeformation, die extra gebildet worden sei, um den Ukraine-Krieg zu unterstützen.

Es gebe viele Anzeichen, dass die Formation mittlerweile Probleme mit schlechter Disziplin und Kampfmoral habe, hieß es von den Briten. Zwar hätten die zugehörigen Soldaten wohl eine Trainingsphase in Belarus absolviert, aber dennoch wohl nur eine sehr begrenzte Kampfstärke. Die Verluste seien wahrscheinlich größtenteils darauf zurückzuführen, dass Angriffe taktisch fehlerhaft ausgeführt würden - wie bereits bei den Kämpfen um die ukrainische Stadt Wuhledar.

Ukraine-Krieg: Russische Angriffe konzentrieren sich auf Bachmut und Marjinka

Update vom 27. März, 19.49 Uhr: Laut ukrainischen Angaben hat die ukrainische Armee innerhalb der letzten 24 Stunden 41 russische Angriffe in der Donezk Region abgewehrt. Die russischen Truppen fokussieren sich den ukrainischen Angaben nach vornehmlich auf Bachmut und Marjinka. Das berichtet der amerikanische Nachrichtensender CNN. Die Angaben lassen sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Ein ukrainischer Offizieller schätze die Lage folgendermaßen ein: „Der Gegner fokussiert sich vornehmlich auf Bachmut, Lyman und Marjinka, wobei die schlimmsten Gefechte in Bachmut und Marjinka stattfinden.“

Deutsche Panzer in Ukraine angekommen - Scholz bestätigt: „Wir haben geliefert“

Update vom 27. März, 19.10 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben aus Deutschland 18 moderne Kampfpanzer Leopard 2A6 für die Abwehr des russischen Angriffs auf ihr Land erhalten. Das bestätigte Bundeskanzler Olaf Scholz am Montag in Rotterdam bei einer Pressekonferenz mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte. „Wir haben geliefert wie angekündigt“, sagte Scholz.

Mitte März hatten die Besatzungen der Panzer ihre Ausbildung auf dem Leopard mit einem Gefechtsschießen abgeschlossen. Über den Transport der Panzer hatten Regierungsstellen wie bei anderen Waffensystemen aus Gründen der Geheimhaltung und Sicherheit nichts öffentlich mitgeteilt. Zuerst hatte das Nachrichtenmagazin Spiegel über die Ankunft der Panzer berichtet.

Ukraine-Krieg: Prigoschin angeblich erneut in Bachmut

Update vom 27. März, 16.09 Uhr: Der Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat am Montag (27. März) wohl erneut Bachmut besucht. Das berichtet der amerikanische Fernsehsender CNN. Berichten zufolge konnten Bachmut und Soledar tatsächlich als die Orte verifiziert werden, an denen Videos vom Wagner-Chef aufgenommen wurden.

„Normalerweise würde die Wagner-Gruppe keine Journalisten mit an die Front lassen“, sagte der Urheber des Videos, Alexander Simonov laut CNN. Prigoschin habe es in diesem Falle jedoch erlaubt. Angeblich haben sich Prigoschin und die Soldaten, die in dem Video zu sehen sind, bis zu 150 Meter an ukrainische Soldaten heranbewegt. Die Angaben können jedoch nicht verifiziert werden.

Dem Wagner-Chef zufolge besucht er Bachmut und Soledar, „um zu sehen, was man besser und schneller machen könnte“. Während sowohl die Ukraine, als auch Russland anerkennen, dass schwere Gefechte in der ostukrainischen Stadt ablaufen, berichtet Russland von erfolgreichen Landgewinnen. Von ukrainischer Seite heißt es wiederum, dass die Lage stabilisiert werden könne.

Russische Verluste: Explosion in Mariupol

Update vom 27. März, 10.45 Uhr: Eine Explosion hat am Morgen die von russischen Truppen besetzte Stadt Mariupol erschüttert. Berichten des Nachrichtenportals Ukrinform zufolge wurde das Auto eines russischen Kommandanten in die Luft gesprengt.
Die entsprechende Erklärung wurde von der Stadtverwaltung von Mariupol auf Telegram abgegeben. Dem Bericht zufolge wurde das russische Fahrzeug von Vertretern der Widerstandsbewegung von Mariupol zerstört.

Ukraine-Krieg: Ukrainische Soldaten beenden Ausbildung

Erstmeldung vom 27. März: Kiew – Nach ihrer Ausbildung an Kampfpanzern vom Typ Challenger 2 in Großbritannien sind ukrainische Soldaten auf dem Weg an die Front. „Es ist wirklich inspirierend, die Entschlossenheit ukrainischer Soldaten mitzuerleben, die ihre Ausbildung auf britischen Challenger-2-Panzern auf britischem Boden abgeschlossen haben“, sagte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace einer Mitteilung vom Montag (27. März). „Sie kehren besser ausgerüstet, aber nicht weniger gefährdet in ihre Heimat zurück. Wir werden ihnen weiterhin zur Seite stehen und alles tun, um die Ukraine so lange wie nötig zu unterstützen.“

Das Training sei abgeschlossen, hieß es vom Verteidigungsministerium. Dabei ging es unter anderem darum, wie Challenger-Besatzungen zusammenarbeiten und kommandiert werden sowie Ziele effektiv identifiziert und angegriffen werden. „Wir waren alle sehr beeindruckt von den gezeigten Fähigkeiten und haben keine Zweifel, dass unsere Freunde die Challenger-2-Panzer in den kommenden Schlachten effektiv einsetzen werden, wenn sie zur Verteidigung ihres Heimatlandes kämpfen werden“, sagte Oberstleutnant John Stone, der die Ausbildung geleitet hatte. (mit Nachrichtenagenturmaterial)

Rubriklistenbild: © Libkos/AP

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