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Ukraine meldet verheerenden „Schlag“ gegen russische Besatzer – 500 Tote und Verletzte
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Russland greift Kiew mit ballistischen Raketen an. Podolyak fordert die Errichtung einer entmilitarisierten Zone in Russland Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
- Ukraine fordert „Nachkriegsregelung“: Selenskyj-Berater will entmilitarisierte Zone in Russland.
- London sieht wirkungslose russische Manöver: Britischer Geheimdienst spricht von Fehlern
- Angriffe gegen Kiew: Offenbar auch ballistische Raketen im Einsatz
- Alle Neuigkeiten aus dem Ukraine-Krieg in unserem News-Ticker. Die Informationen stammen teils von den Kriegsparteien aus Russland oder der Ukraine. Sie lassen sich oft nicht unabhängig überprüfen.
Hinweis der Redaktion: Dieser Ticker ist geschlossen. Die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg können Sie in unserem neuen Ticker nachlesen.
Update vom 29. Mai, 21.40 Uhr: Aus der Ukraine gibt es unbestätigte Berichte über einen verheerenden „Schlag“ gegen russische Besatzungssoldaten bei Mariupol. Der ukrainische Exil-Bürgermeister der Stadt sprach laut Kyiv Independent von 100 getöteten und mehr als 400 verletzten Militär-Angehörigen in einer „temporären russischen Basis“ in der Ortschaft Juriwka. Er berief sich dem Bericht zufolge auf „lokale Partisanen“ in Mariupol.
Der Schilderung zufolge waren die ukrainischen Kräfte offenbar gut informiert: Erst am Tag zuvor seien vier Busse mit russischen Militärangehörigen in Juriwka angekommen, sagte Lokal-Politiker Petro Andrjuschtschenko. Auch Kommunikationsequipment und ein „elektronisches Kriegsführungssystem“ seien zerstört worden. Eine offizielle Bestätigung für diese Darstellung gibt es allerdings nicht.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat unterdessen Recep Tayyip Erdogan zum Stichwahl-Sieg in der Türkei gratuliert - und lobende Worte für Erdogans Initiative rund um das Getreideabkommen gefunden.
Update vom 29. Mai, 19.55 Uhr: Das ukrainische Parlament hat die von Präsident Wolodymyr Selenskyj geforderten Sanktionen mit einer Dauer von 50 Jahren gegen den Iran beschlossen. Das berichteten mehrere Medien aus Kiew. Verboten werden soll etwa der Handel mit militärischer Ausrüstung und sogenannten Dual-Use-Gütern, die zivil und militärisch genutzt werden können. Die Ukraine will ihre wirtschaftlichen und finanziellen Verpflichtungen gegenüber dem Iran einstellen und die Ausfuhr von Kapital in die Islamische Republik unterbinden. Selenskyj hatte sich zudem für ein Verbot von Technologietransfer und Investitionen im Iran ausgesprochen. Zuvor hatte auch der nationale Sicherheitsrat die Entscheidung abgesegnet.
Auslöser für die Entscheidung war die Lieferung iranischer Shahed-Drohnen an die russischen Streitkräfte durch die Regierung in Teheran. Die umgangssprachlich auch als „Kamikaze-Drohnen“ bezeichneten Flugkörper nutzt Russland seit Monaten für Angriffe auf ukrainische Großstädte.
Ukraine-Krieg: Selenskyj-Berater Podolyak fordert entmilitarisierte Zone in Russland
Update vom 29. Mai, 19.34 Uhr: Der ukrainische Präsidentenberater Mjchailo Podolyak hat am Montag die Errichtung einer entmilitarisierten Zone in Russlands gefordert, um die Ukraine vor erneuten Aggressionen zu schützen. „Das Hauptthema der Nachkriegsregelung sollte die Schaffung von Schutzmaßnahmen sein“, schrieb Podolyak über seinen Twitter-Kanal. Um die Sicherheit der ukrainischen Bewohner zu gewährleisten, „muss auf dem Gebiet von Belgorod, Brjansk und Kursk eine entmilitarisierte Zone von 100 bis 120 km eingerichtet werden“. Die Einhaltung dieser Zone müsse dabei durch internationale Instanzen kontrolliert werden.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland




Ukraine-Krieg: „Unzureichend“ – Lawrow kritisiert Getreideabkommen mit Kiew
Update vom 29. Mai, 17.00 Uhr: Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat die Umsetzung des gerade erst verlängerten Abkommens zum Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer als unzureichend kritisiert. „Wenn alles so bleibt, wie es gerade ist (...), muss man davon ausgehen, dass es nicht länger funktioniert“, sagte Lawrow bei einem Besuch in der kenianischen Hauptstadt Nairobi der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Dagegen wirft die Ukraine immer wieder Russland vor, die Verschiffung ihres Getreides trotz des Abkommens zu behindern.
Lawrow beschwerte sich insbesondere über anhaltende Beschränkungen für russische Agrar- und Düngemittel-Exporte, deren Lockerung Moskau im Gegenzug für die Ausfuhr ukrainischen Getreides erwartet. Zudem fordert Moskau ein Ende der Sanktionen gegen seine staatliche Landwirtschaftsbank, um Zahlungen einfacher abwickeln zu können.
Angriffe gegen Kiew: Offenbar auch ballistische Raketen im Einsatz
Update vom 29. Mai, 14.35 Uhr: Bei der jüngsten schweren Angriffswelle auf Kiew hat Russland Angaben des ukrainischen Militärs zufolge insgesamt elf Raketen abgefeuert. „Gegen 11.30 Uhr wurde die Region Kiew mit ballistischen Raketen und Marschflugkörpern des bodengestützten Iskander-Systems angegriffen“, schrieb der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee, Walerij Saluschnyj, am Montag auf Telegram.
„Insgesamt wurden elf Raketen abgefeuert: Iskander-M und Iskander-K aus Richtung Norden.“ Alle Geschosse seien von der Luftverteidigung abgefangen worden. Russland hatte die ukrainische Hauptstadt zuerst in der Nacht zum Montag und nur wenige Stunden später auch am helllichten Tag mit Dutzenden Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen beschossen. Noch nie seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 gab es in Kiew innerhalb eines Monats so viele Drohnen- und Raketenangriffe wie in diesem Mai.
Ukraine-Krieg: London sieht wirkungslose russische Manöver
Update vom 29. Mai, 11.50 Uhr: Russische Tarnungs- und Täuschungsmanöver sind im Angriffskrieg in der Ukraine nach Einschätzung von britischen Geheimdienstexperten bislang in der Regel wirkungslos geblieben. Am 24. Mai habe Russland eine Sicherheitsübung rund um die Krim-Brücke durchgeführt, die das russische Festland mit der 2014 völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel im Schwarzen Meer verbindet, hieß es im täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London.
Teil der Übung sei der Aufbau einer Nebelwand durch auf Lastwagen montierte TDA-3-Rauchgeneratoren gewesen, die die Brücke teilweise verschleiert habe. „Die russische Doktrin betrachtet den Rauch als Teil von „Maskirowka“ (Tarnung und Täuschung) - auf die sie großen Wert legt“, hieß es in dem Geheimdienstbericht. „In der Praxis ist die russische Maskirowka im Ukraine-Krieg aber in der Regel wirkungslos gewesen, wahrscheinlich aufgrund des Fehlens einer starken zentralen Planung und geringer Kampfdisziplin auf niedriger Ebene.“
Update vom 29. Mai, 10.15 Uhr: Russische Truppen haben die Ukraine erneut mit massiven Angriffen ins Visier genommen. „In der Nacht attackierten russische Besatzer militärische Einrichtungen und kritische Infrastruktur mit Marschflugkörpern und Angriffsdrohnen“, sagte der ukrainische Generalstabschef Walerij Saluschny laut der Agentur Ukrinform. Dabei habe die ukrainische Luftverteidigung 37 X-101-Marschflugkörper, 29 iranische Shaheed-Drohnen und eine Aufklärungsdrohne abgeschossen, hieß es. Bis zu 40 Marschflugkörper seien von neun Tu-95MS strategischen Bombern über dem Kaspischen Meer abgefeuert worden, behauptete Saluschny. Insgesamt habe Russland beim Angriff 35 iranische Drohnen eingesetzt.
Ukraine-Krieg: Kiew glaubt weiterhin an Sieg gegen Putin
Update vom 29. Mai, 8:35 Uhr: Mitten auf der Straße - und nicht wie sonst im Luftschutzbunker: Trotz massiver Luftangriffe in der Nacht hat Präsident Wolodymyr Selenskyj den Invasoren um Kremlchef Wladimir Putin eine Niederlage angedroht. „Kiew und alle unsere Städte, unsere gesamte Ukraine werden den Schlusspunkt unter die Geschichte des Moskauer Despotismus setzen, der viele verschiedene Völker über sehr lange Zeit hinweg versklavt hat“, sagte Selensky am Sonntag in seiner täglichen Videoansprache. Zuvor war in der Nacht ein massiver Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt niedergegangen.
Update vom 29. Mai, 07.04 Uhr: Heftige Explosionen haben die ukrainische Hauptstadt erschüttert: Kiew hat in der Nacht zu Sonntag eine Rekordanzahl an Angriffen erlebt. Laut ukrainischen Meldungen schoss die ukrainische Luftverteidigung mehr als 40 russische Flugkörper ab. Es habe sich um eine Kombination aus Raketen- und Drohnenangriffen handelt, teilt die Militärverwaltung auf dem Nachrichtenkanal Telegram mit. Durch herabstürzende Trümmerteile habe es einen Toten gegeben, hieß es. Insgesamt handelte es sich um den 15. russischen Luftangriff auf die Stadt in diesem Monat.
Ukraine-Krieg: Russland träumt weiter von Sieg
Update vom 28. Mai, 16.54 Uhr: Der Kreml ist sich weiter seines Sieges im Ukraine-Krieg sicher. „Es ist ein großer idealistischer Fehler zu glauben, dass die Ukraine sich durchsetzen wird. Russland ist 16 Mal größer als die Ukraine. Wir haben enorme Ressourcen und wir haben noch nicht einmal angefangen, ernsthaft zu handeln“, sagte Andrey Kelin, Botschafter der Russischen Föderation im Vereinigten Königreich, im Gespräch mit dem BBC. Kelin warnt vor einer Ausweitung des Konflikts. Es hänge von der Eskalation des Krieges ab, die gerade stattfinde. „Früher oder später könnte diese Eskalation eine neue Dimension erreichen, die wir nicht brauchen und nicht wollen.“
Lawrow wettert in Russlands TV wegen Kampfjet-Lieferung: „Inakzeptable Eskalation“
Update vom 28. Mai, 15.25 Uhr: Die westrussische Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine ist nach Angaben der Behörden erneut unter Beschuss geraten. Schwerpunkt der gestrigen Angriffe seien die Landkreise Schebekino und Graiworon gewesen, teilte der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, am Sonntag auf seinem Telegram-Kanal mit. In Graiworon, wo es Anfang der Woche zu schweren Kämpfen kam, seien 115 Granaten eingeschlagen, im Kreis Schebekino habe es 103 Einschläge gegeben. Bei den Angriffen auf Schebekino ist Gladkow zufolge ein Wachmann ums Leben gekommen, drei Personen wurden verletzt, darunter ein 15-jähriges Mädchen und ein 17-jähriger Junge.
Lawrow wettert in Russlands TV wegen Kampfjet-Lieferung: „Inakzeptable Eskalation“
Update vom 28. Mai, 13.43 Uhr: Angesichts der Debatte um die Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine hat Russland eine klare Warnung ausgesprochen. „Das ist ein Spiel mit dem Feuer. Da gibt es gar keinen Zweifel“, sagte der Außenminister Sergej Lawrow in einem Gespräch mit dem russischen Fernsehen, von dem der Interviewer Pawel Sarubin am Sonntag (28. Mai) Auszüge in Onlinenetzwerken veröffentlichte. „Das ist eine inakzeptable Eskalation“, kritisierte Lawrow demnach.
Sie werde betrieben von „Washington, London und ihren Satelliten innerhalb der EU“ und verfolge das Ziel, „Russland zu schwächen“. Der Westen wolle mit der militärischen Unterstützung der Ukraine Russland „eine strategische Niederlage zufügen“ und sein Land „zerstückeln“. Aus Furcht vor einer Eskalation des Konflikts hatte der Westen die Lieferung von Kampfjets an die Ukraine mehr als ein Jahr lang verweigert. Vor anderthalb Wochen gab die US-Regierung dann allerdings grünes Licht für die Belieferung der Ukraine mit F-16-Flugzeugen aus US-Produktion.
Ukraine-Krieg: „Massive“ Angriffe auf Kiew – wohl schwerste Attacken seit Invasion
Update vom 28. Mai, 10 Uhr: Russland hat nach ukrainischen Angaben in der Nacht zum Sonntag die umfangreichsten Drohnenangriffe auf Kiew seit Beginn der russischen Invasion verübt. „Insgesamt wurde eine Rekordzahl an explosiven Drohnen gezählt: 54!“, erklärte die ukrainische Luftwaffe am Sonntag im Messengerdienst Telegram. Mehr als 40 dieser Drohnen hätten die ukrainische Hauptstadt zum Ziel gehabt. Dort wurden nach vorläufigen Behördenangaben zwei Menschen getötet und drei weitere verletzt.
„Es handelt sich um den bedeutendsten Drohnenangriff gegen die Hauptstadt seit Beginn der Invasion“, erklärte die regionale Militäradministration auf Telegram. Dieser habe „in mehreren Wellen“ stattgefunden, der Luftalarm habe mehr als fünf Stunden lang gedauert.
Die Luftwaffe hob hervor, dass sie 52 der 54 russischen Drohnen zerstört habe. Laut Militäradministration wurden allein über Kiew mehr als 40 Drohnen abgeschossen. Allerdings seien Drohnentrümmer auf ein siebenstöckiges Gebäude im Viertel Golosijiwskiji gestürzt und hätten einen Menschen getötet und einen weiteren verletzt. Außerdem sei ein Brand auf einem Gebiet mit Lagerhallen ausgebrochen und habe sich auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern ausgebreitet.
Russland greift Kiew an: Ukraine zerstört wohl Großteil der Drohnen
Update vom 28. Mai, 6.45 Uhr: Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der Nacht zum Sonntag erneut Ziel „massiver“ Drohnenangriffe geworden. Durch herabstürzende Trümmerteile sei ein Zivilist getötet worden, teilte der Bürgermeister Vitali Klitschko am Sonntag mit. Im Bezirk Solomjanskyj seien in der Nähe einer Tankstelle Trümmerteile einer Drohne herabgestürzt, erklärte Klitschko im Messengerdienst Telegram. Eine 35-jährige Frau sei mit Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden, ein 41-jähriger Mann sei tot.
Kurz zuvor erklärte er, dass die Luftabwehr der Hauptstadt „mehr als 20 Drohnen“ abgeschossen habe, die Kurs auf die Hauptstadt genommen hätten. Der Bürgermeister bezeichnete den erneuten Angriff als „massiv“ und rief die Bevölkerung auf, in den Schutzräumen zu bleiben. Er warnte vor einer weiteren Welle von Drohnenangriffen, „die gleichzeitig aus mehreren Richtungen kommen“. Klitschko zufolge brach zudem in einem Unternehmen im Bezirk Holosiiwskyj ein Feuer aus.
Ukraine-Krieg: Russische Grenzregion Belgorod wird erneut beschossen
Update vom 27. Mai, 21.41 Uhr: Bei erneutem Beschuss russischer Grenzregionen zur Ukraine sind nach Angaben der örtlichen Behörden am Samstag mindestens zwei Menschen getötet worden. Bei einem Angriff in der Gegend um den Ort Schebekino in der Region Belgorod seien ein Wachmann getötet und weitere Menschen verwundet worden, erklärte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow. In der Region Kursk wurde laut Gouverneur Roman Starowoit ein Bauarbeiter durch Granatfeuer getötet.
Update vom 27. Mai, 15.06 Uhr: Mehr als sieben Monate nach der Explosion auf der Krim-Brücke hat der ukrainische Geheimdienstchef Wassyl Maljuk die Beteiligung Kiews daran erstmals offiziell bestätigt. Die Krim-Brücke war in der Nacht nach Wladimir Putins 70. Geburtstag stark beschädigt worden, ist inzwischen aber wieder repariert.
„Da es sich hierbei um einen Logistik-Weg handelt, den wir dem Feind abschneiden mussten, wurden entsprechende Maßnahmen ergriffen“, sagte der Chef des Inlandsgeheimdienstes SBU in einem Youtube-Interview des ukrainischen Journalisten Dmytro Komarow. Details des Einsatzes nannte er nicht. Auch westliche Geheimdienste gingen bisher von einer Beteiligung der Ukraine aus. Maljuk hatte im Dezember lediglich Andeutungen gemacht, die Ukraine könnte etwas damit zu tun haben. Nun bestätigte er es. Moskau hatte den ukrainischen Militärgeheimdienst für den Anschlag verantwortlich gemacht.
Ukraine-News: Söldnergruppe Wagner beginnt offenbar mit Rückzug aus Bachmut
Update vom 27. Mai, 13.10 Uhr: Die russische Söldnergruppe Wagner hat laut britischen Geheimdienstexperten wahrscheinlich begonnen, Truppen von einigen ihrer Stellungen in der ukrainischen Stadt Bachmut abzuziehen. Das teilte das Verteidigungsministerium in London in seinem täglichen Geheimdienst-Update am Samstag mit. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hatte den Abzug am Donnerstag angekündigt und erklärt, die Stadt solle bis zum 1. Juni komplett den regulären russischen Streitkräften zur Kontrolle überlassen werden. Die ukrainische Seite hatte einen Truppenaustausch des Feindes um Bachmut bestätigt.
Teile der 31. Brigade der russischen Luftlandetruppen seien wahrscheinlich von der Linie Swatowe-Kreminna abgezogen worden, um Bachmuts Flanken zu verstärken, hieß es. Dort hatten ukrainische Truppen bis Mitte Mai rund 20 Quadratkilometer eingenommen. Der Austausch der Wagner-Truppen gehe wahrscheinlich in kontrollierten Phasen weiter, um einen Zusammenbruch der Gebiete um Bachmut zu verhindern, hieß es in dem Geheimdienstbericht weiter.
Ukraine-Krieg: Russland soll Verhandlungsbereitschaft nur vortäuschen
Update vom 27. Mai, 11.10 Uhr: Russland übt nach Einschätzung von US-Experten erneut Druck auf den Westen aus, um die Ukraine zu Verhandlungen zu drängen. Demnach solle der Westen auf die ukrainische Führung einwirken, die Bedingungen Russlands für solche Gespräche zu akzeptieren, hieß es in einer Analyse des Instituts für Kriegsstudien ISW in Washington. Die Experten beriefen sich auf Kremlangaben vom Freitag, wonach der russische Präsident Wladimir Putin offen sei für Dialog. Wie in der Vergangenheit sei es nur Ziel Russlands, mit einer vorgetäuschten Verhandlungsbereitschaft den Westen in seiner Hilfe für die Ukraine zu demotivieren, hieß es.
Nach ISW-Einschätzung hat Russland bisher keine Voraussetzungen geschaffen für solche Verhandlungen oder sich von seinem Maximalziel einer Kapitulation der ukrainischen Regierung verabschiedet. Es sei wahrscheinlich, dass der Kreml seine falschen Behauptungen intensiviere, bereit für Gespräche zu sein. Zugleich sehen die ISW-Experten weiter Versuche Chinas, mit seinem Sondergesandten Li Hui den Westen dazu zu drängen, seinen Einfluss auf die Ukraine zu nutzen, um einen Waffenstillstand zu erwirken.
Ukraine-Krieg: Schwere Verluste für Russland
Update vom 27. Mai, 9.30 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat aktuelle Zahlen zu den russischen Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Demnach soll Russland seit Beginn der Invasion mehr als 206.000 Soldaten verloren haben. Alleine in den Gefechten zum und am 27. Mai seien rund 480 russische Soldaten getötet oder verletzt worden. Darüber hinaus habe Moskau drei Panzer verloren. Tatsächliche Zahlen über Truppenstärken oder Verluste werden von beiden Konfliktparteien nicht veröffentlicht. Unabhängig prüfen lassen sich die Angaben nicht.
Ukraine-Krieg: Mehrere deutsche Staatsbedienstete müssen Russland verlassen
Update vom 27. Mai, 08.35 Uhr: Mehrere Hundert deutsche Staatsbedienstete wie Diplomaten, Lehrer und Mitarbeiter der Goethe-Institute müssen einem Bericht zufolge Russland verlassen. Das berichtet die «Süddeutsche Zeitung» (Samstag). Das Auswärtige Amt habe auf Anfrage mitgeteilt, im Zusammenhang mit der Reduzierung der Präsenz russischer Nachrichtendienste in Deutschland habe das russische Außenministerium im April die Entscheidung getroffen, für den Personalbestand der deutschen Auslandsvertretungen und Mittlerorganisationen in Russland eine Obergrenze einzuführen. «Diese von Russland ab Anfang Juni festgelegte Grenze erfordert einen großen Einschnitt in allen Bereichen unserer Präsenz in Russland.»
Betroffen sind nach Zeitungsangaben in einer niedrigen bis mittleren dreistelligen Zahl Diplomaten, aber vor allem Kulturmittler, wie etwa Lehrerinnen und Lehrer der deutschen Schule in Moskau und in erheblicher Zahl Mitarbeiter der Goethe-Institute.
Ukraine-Krieg: Kiew pocht auf deutsche Taurus-Raketen
Update vom 27. Mai, 06.30 Uhr: Die Ukraine hat Deutschland um die Lieferung von Marschflugkörpern vom Typ Taurus gebeten. In den letzten Tagen sei eine entsprechende Anfrage der ukrainischen Seite eingegangen, sagte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums. Sie machte keine näheren Details zu dem Schreiben – etwa dazu, wie viele Einheiten Kiew forderte. Der CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter hatte sich vor wenigen Tagen für die Lieferung deutscher Marschflugkörper vom Typ Taurus an die Ukraine ausgesprochen. Die Lenkwaffen mit bis zu 500 Kilometern Reichweite ermöglichten dem angegriffenen Land „Schläge gegen die militärische Infrastruktur der Russen weit hinter der Frontlinie“, hatte er gesagt. Für die Bundeswehr seien vor zehn Jahren rund 600 Taurus beschafft worden. Davon seien heute noch „um die 150“ einsatzbereit.
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte am Dienstag zurückhaltend auf den Vorschlag von Kiesewetter reagiert. Er sagte aber auch, er sei „der Auffassung, dass wir die Ukraine mit allen völkerrechtlich zulässigen Systemen unterstützen sollten, die es braucht, um diesen Krieg zu gewinnen und die wir imstande sind, zu geben“.
Ukraine-Krieg: Riesige Rauchwolke über Stahlwerk in Mariupol
Update vom 26. Mai, 20.40 Uhr: Auf Twitter kursieren Videos, die eine riesige Rauchwolke über dem Asowstal-Stahlwerk in der von Russland besetzten Stadt Mariupol zeigen sollen. Das Fabrikgelände stand im Sommer des vergangenen Jahres im Mittelpunkt der Berichterstattung über den Ukraine-Krieg. Wochenlang hatten dort Kämpfer der Ukraine Widerstand gegen Russland geleistet. Das Stahlwerk und die Stadt waren im weiteren Verlauf gefallen. Laut russischen Behörden seien die Explosionen Folge von Raketenangriffen aus der Ukraine.
Update vom 26. Mai, 19.45 Uhr: Mindestens zwei Zivilisten sollen bei einem russischen Raketenangriff auf eine tierärztliche Klinik in der Stadt Dnipro gestorben sein. Das meldeten die ukrainischen Behörden. Darüber hinaus sollen mindestens 23 weitere Menschen verletzt worden sein.
Update vom 26. Mai, 18.46 Uhr: Sergej Lawrow hat die USA mitverantwortlich für den Ukraine-Krieg gemacht. Washington habe die internationale Staatengemeinschaft „an den Rand eines Dritten Weltkriegs“ gebracht, so der russische Außenminister. Lawrow drohte den Vereinigten Staaten, dass in diesem Fall auch der Atlantische Ozean sie nicht schützen würde. Die Kommentare des Außenministers teilte der Kreml-treue Journalist Pavel Zabrubin auf Telegram.
Ukraine-Krieg: Selenskyj reagiert auf Vorschlag von China
Update vom 26. Mai, 17.30 Uhr: Das Büro von Wolodymyr Selenskyj hat auf den Vorschlag Chinas zu einer sofortigen Waffenruhe reagiert. Die Forderung Chinas an die Ukraine, die besetzten Gebiete an Russland abzutreten, lehnte ein Sprecher des Präsidenten ab. Jeder Kompromiss mit Russland sei „gleichbedeutend mit dem Eingeständnis einer Niederlage der Demokratie“, so Mykhailo Podoliak, Berater Selenskyjs, in einem Tweet.
Update vom 26. Mai, 16.15 Uhr: Der Sondergesandte der Volksrepublik China, Li Hui, hat einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine gefordert. Das meldet die russisch-staatliche Nachrichtenagentur TASS. Der Gesandte soll versucht haben, die westlichen Verbündeten der Ukraine zu überzeugen, auf die Regierung Wolodymyr Selenskyjs einzuwirken, einem Waffenstillstand zuzustimmen. Kiew solle dafür seinen Anspruch auf die von Russland besetzte Gebiete aufgeben.
Ukraine-Krieg: Putin wartet auf Anruf von Scholz
Update vom 26. Mai, 14.37 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin ist nach Kreml-Angaben zu einem neuen Telefonat mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) über den Krieg in der Ukraine bereit. Bisher habe Scholz nicht angerufen oder Berlin eine solche Initiative für ein Gespräch angestoßen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag. Er reagierte auf Äußerungen des Kanzlers, mit Putin zu gegebener Zeit sprechen zu wollen. „Es ist notwendig zu reden“, sagte Peskow.
„Präsident Putin bleibt offen für Dialog, verfolgt dabei aber natürlich das grundlegende Ziel des Schutzes der Interessen unserer Bürger.“ Putin und Scholz telefonierten laut Kreml auf deutsche Initiative zuletzt am 2. Dezember etwa eine Stunde zur Lage in der Ukraine und zu den Folgen des Krieges. Scholz hatte dem Kölner Stadt-Anzeiger zum Krieg gesagt, es werde „am Ende eine Vereinbarung zwischen den Regierungen in Moskau und Kiew geben müssen“. Sein letztes Telefonat mit dem Kremlchef sei schon einige Zeit her. „Ich habe aber vor, zu gegebener Zeit auch wieder mit Putin zu sprechen“, sagte der Kanzler.
Ukraine-Krieg: Laut Moskau Angriffe auf Russland aus der Ukraine
Update vom 26. Mai, 14.15 Uhr: In der russischen Grenzregion Belgorod nahe der Ukraine sind russischen Angaben zufolge erneut Ziele mit heftiger Artillerie angegriffen worden. Der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, teilte im Onlinedienst Telegram mit, das Dorf Kozinka nahe Graiworon sei von 132 Geschossen getroffen worden.
Regionalgouverneur Gladkow zufolge wurden auch die Regionen Belgorodski und Wolokonowski sowie die Stadt Schebekino mit Artillerie, Mörsergranaten und Drohnen beschossen. Dadurch seien mehrere Gebäude beschädigt worden. Verletzte gab es laut Gladkow nicht.
Im Zentrum der russischen Stadt Krasnodar im Südwesten des Landes wurden nach Angaben von Regionalgouverneur Wenjamin Kondratjew mehrere Gebäude durch zwei Drohnen beschädigt. Der Vorfall habe sich auf der zentralen Morskaya Straße ereignet, teilte er am Freitag im Onlinedienst Telegram mit. Verletzte habe es nicht gegeben. Krasnodar liegt etwa 200 Kilometer von der Krimbrücke entfernt, welche die annektierte Halbinsel mit dem russischen Festland verbindet. Während andere Regionen Russlands regelmäßig beschossen werden, war die Stadt bislang wenig betroffen.
Ukraine-Krieg: Kiew meldet neue russische Angriffe
Update vom 26. Mai, 11.30 Uhr: Die Ukraine und Russland haben neue Angriffe der jeweils gegnerischen Seite sowie mehrere Explosionen gemeldet. Russland habe 17 Raketen unterschiedlicher Typen und 31 sogenannte Kamikaze-Drohnen vom iranischen Typ Shahed-136/131 auf die Ukraine abgefeuert, teilten die Luftstreitkräfte am Freitag in Kiew mit. 10 Marschflugkörper und 23 Shahed-Drohnen sowie 2 Aufklärungsdrohnen seien abgeschossen worden, hieß es. Die Angriffe, von denen erneut auch die Hauptstadt Kiew betroffen war, hätten bis fünf Uhr morgens gedauert. Im ganzen Land gab es nachts Luftalarm. Auch in Russland gab es Berichte über Angriffe von ukrainischer Seite.
Einschläge habe es in der Ukraine in den Gebieten Charkiw und Dnipropetrowsk gegeben, teilten die ukrainischen Behörden mit. In Dnipro meldete die Militärverwaltung Explosionen. Getroffen worden sei ein Krankenhaus. „Stand jetzt ist eine Person gestorben und 15 wurden verletzt“, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seinem Telegram-Kanal. Medien verbreiten Bilder, die schwere Schäden am Krankenhaus zeigen.
Medwedew zu möglichem Präventivschlag: „Es gibt unumstößliche Gesetze des Krieges“
Update vom 26. Mai, 10.20 Uhr: Der russische Spitzenpolitiker Dmitri Medwedew äußerte eine Warnung vor einem möglichen Präventivschlag, falls der Westen der Ukraine die Bereitstellung von Atomwaffen in Erwägung ziehen sollte. Mehreren Berichten zufolge sagt er verschiedenen russischen Nachrichtenagenturen: „Es gibt unumstößliche Gesetze des Krieges. Wenn es um Atomwaffen geht, muss es einen Präventivschlag geben.“
Medwedew, ehemaliger Präsident Russlands und enger Vertrauter des derzeitigen Staatschefs Wladimir Putin, bekleidet derzeit die Position des stellvertretenden Vorsitzenden des Nationalen Sicherheitsrates. Dieses Gremium ist maßgeblich an der Gestaltung der Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik Russlands beteiligt.
Präsident Selenskyj: Mehr russische Kriegsgefangene für Austausch nehmen
Kiew/Moskau – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rief seine Truppen auf, mehr russische Soldaten gefangenzunehmen. „Jeder an der Front sollte daran denken: Je mehr russische Kriegsgefangene wir nehmen, desto mehr unserer Leute werden zurückkehren“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Donnerstag (25. Mai).
Er begrüßte einen Gefangenenaustausch, bei dem 106 ukrainische Militärangehörige von der russischen Seite übergeben worden seien. Sie hatten im Gebiet der inzwischen fast völlig zerstörten Stadt Bachmut gekämpft, wie Selenskyj sagte. Darunter seien acht ukrainische Offiziere. Viele der zurückgekehrten Militärs hätten zuvor als vermisst gegolten. Selenskyj machte keine Angaben dazu, wie viele Russen bei dem Austausch am Donnerstag übergeben wurden.
Ukraine-Krieg: Erneut Luftalarm in Kiew
In Kiew wurde in der Nacht zum Freitag erneut Luftalarm ausgelöst. Die ukrainische Hauptstadt war schon in den vergangenen Wochen anderem mit Drohnen angegriffen worden. Auch in zentralen Regionen des Landes wurden die Menschen aufgerufen, sich in Schutzunterkünfte zu begeben. In den westlichen Gebieten blieb die Nacht zunächst ruhig.
Im Süden Russlands wurde nach Behördenangaben eine ukrainische Rakete abgeschossen. Die Luftabwehr habe sie in der Nähe der Stadt Morosowsk getroffen, schrieb Gouverneur Wassili Golubew auf Telegram. In ukrainischen Medien wurde darauf verwiesen, dass es in Morosowsk einen russischen Militärflughafen gebe.
Lukaschenko: Stationierung russischer Atomwaffen in Belarus begonnen
Derweil hat Russland nach Angaben des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko mit der Stationierung taktischer Atomwaffen in dem Nachbarland begonnen. Auch die Zahl der Waffen und Orte der Lagerung seien festgelegt worden, sagte Lukaschenko am Donnerstag in Moskau nach einem Treffen mit Präsident Wladimir Putin. Details nannte Lukaschenko nicht.
Damit erhält Belarus nach der freiwilligen Abgabe seiner Atomwaffen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion nun erstmals seit den 1990ern Jahren wieder nukleare Raketen. Zuvor hatte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu betont, Moskau habe die alleinige Kontrolle und Entscheidung über den Einsatz der Atomwaffen. (mit Agenturen)
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