Botschaft in Ankara und Konsulat in Istanbul

Terrorwarnung: Deutsche Vertretungen in der Türkei geschlossen

Sicherheitskräfte stehen am Donnerstag vor dem deutsche Generalkonsulat in Istanbul.
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Sicherheitskräfte stehen am Donnerstag vor dem deutschen Generalkonsulat in Istanbul.

Istanbul - Nach Anschlägen in der Türkei sind die deutsche Botschaft in Ankara und das Generalkonsulat sowie die deutsche Schule in Istanbul geschlossen worden.

„Gestern Abend erreichten unsere Sicherheitsbehörden einige sehr konkrete und sehr ernstzunehmende Hinweise, dass terroristische Attentate gegen unsere deutschen Vertretungen innerhalb der Türkei vorbereitet seien“, sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier am Donnerstag in Berlin.

Steinmeier hatte daraufhin entschieden, dass die deutsche Botschaft in Ankara, das Generalkonsulat in Istanbul und die deutschen Schulen in beiden Städten geschlossen bleiben. „Das war eine notwendige Maßnahme, weil der Schutz der deutschen Staatsbürger und der in den Einrichtungen arbeitenden und lernenden Menschen jetzt Vorrang haben muss.“ Die Schutzvorkehrungen an diesen Einrichtungen sollen jetzt erhöht werden.

Auswärtiges Amt rät zu erhöhter Vorsicht

Das Auswärtige Amt riet auf seiner Homepage am Donnerstag zu erhöhter Vorsicht in Istanbul, Ankara und anderen Großstädten der Türkei. Menschenansammlungen, auch auf öffentlichen Plätzen und vor touristischen Attraktionen sowie der Aufenthalt nahe Regierungs- und Militäreinrichtungen sollten gemieden werden.

Die deutsche Botschaft in Ankara hatte Bundesbürger am Dienstag vor neuen Anschlägen in der Hauptstadt gewarnt. Grund für die Schließungen sei ein „nicht abschließend überprüfbaren Warnhinweis“. Diese Begründung schrieb das Generalkonsulat in Istanbul in einer E-Mail an Bundesbürger mit.

In der Mitteilung hieß es weiter: "Bitte meiden Sie die Umgebung des Generalkonsulats." Die diplomatische Vertretung liegt in der Nähe des Taksim-Platzes. Die deutsche Schule ist etwa eineinhalb Kilometer Luftlinie entfernt an der Fußgängerzone Istiklal Caddesi.

In Istanbul hatte im Januar ein Selbstmordattentäter zwölf deutsche Touristen mit in den Tod gerissen. Die Tat wurde der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zugerechnet. In Ankara waren am Sonntag bei einem Anschlag 37 Menschen getötet worden. Die Regierung macht die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK für diese Tat verantwortlich.

Erdogan will Terror mit "Eisenfaust" bekämpfen

Die Deutsche Botschaft in Ankara hatte Bundesbürger am Dienstag vor neuen Anschlägen in der Hauptstadt gewarnt. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan kündigte am Mittwoch an, demokratische Werte nun dem Kampf gegen den Terrorismus unterordnen und Terroristen künftig mit der „Eisenfaust“ zu bekämpfen.

dpa

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