Verletzung der Pressefreiheit
"Spiegel" zieht seinen Korrespondenten aus Türkei ab
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Hamburg - Das Magazin „Der Spiegel“ hat nach dem Rückzug seines Korrespondenten Hasnain Kazim den türkischen Behörden Behinderungen und eine Verletzung der Pressefreiheit vorgeworfen.
„Das Verhalten der türkischen Behörden lässt für uns keinen anderen Schluss zu, als dass unser Korrespondent aufgrund seiner journalistischen Berichterstattung vor Ort nicht mehr erwünscht ist“, sagte Florian Harms, Chefredakteur von „Spiegel Online“, am Donnerstag in Hamburg. „Dieses Verhalten gegenüber unserem Korrespondenten und damit auch gegenüber „Spiegel“ und „Spiegel Online“ ist aus unserer Sicht nicht tolerabel und verletzt die Pressefreiheit.“
Kazim habe in den vergangenen Jahren auf herausragende Art über das politische und gesellschaftliche Geschehen in der Türkei berichtet. In vielen Berichten habe er dabei fair, aber kritisch Missstände und Fehler der Regierung beleuchtet. Die Chefredaktion habe sich entschieden, Kazim aus Istanbul abzuziehen; sein neuer Dienstsitz sei Wien. „Selbstverständlich werden „Der Spiegel“ und „Spiegel Online“ auch weiterhin fair, aber kritisch über das Geschehen in der Türkei berichten“, sagte Harms.
dpa