Tausende in neuem Lager
Corona-Todesfall in griechischem Flüchtlingslager
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Nach dem Großbrand in Moria haben tausende Flüchtlinge auf Lesbos ein neues Asyl-Camp bezogen. Das Flüchtlingslager stößt bereits an Kapazitätsgrenzen. Und nicht nur das.
- Moria: Nach dem Großbrand wurde ein neues Flüchtlingslager auf Lesbos errichtet.
- Das neue Camp ist offenbar zu klein für alle Flüchtlinge* - zudem lauern an dem ehemaligen Truppenübungsplatz angeblich Gefahren für Leib und Leben der Asylsuchenden.
- Flüchtlingslager auf Lesbos: Ein Video zeigt mutmaßlich Schockierendes.
Update vom 27. September 2020: In Griechenland ist nach Angaben der Regierung ein erster Bewohner eines Flüchtlingslagers an einer Corona-Infektion gestorben. Ein 61-jähriger Afghane, der im Lager Malakassa nahe Athen untergebracht war, sei in einem Krankenhaus in der griechischen Hauptstadt gestorben, erklärte das Migrationsministerium am Sonntag. Malakassa und die nahegelegenen Lager Schisto und Elaionas waren wegen steigender Infektionszahlen Anfang September unter Quarantäne gesetzt worden.
In den griechischen Flüchtlingslagern hatte sich das Coronavirus zuletzt stark ausgebreitet. Allein in dem umstrittenen Übergangslager auf der Insel Lesbos (siehe Erstmeldung) wurden mehr als 240 Asylsuchende positiv auf den Erreger getestet. Das Camp war nach der Zerstörung des Flüchtlingslagers Moria durch ein Feuer eilig errichtet worden. Dort lebten zuvor rund 12.000 Menschen. Bei ihrem Einzug in das neue Camp wurde alle Bewohner auf eine Corona-Infektion getestet.
Wie Migrationsminister Notis Mitarachi am Sonntag sagte, wurden mittlerweile alle unbegleiteten Minderjährigen, die in Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln lebten, aufs Festland gebracht. Deutschland hat zugesagt, bis zu 150 von ihnen aufzunehmen. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums sollen die ersten 50 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge am Mittwoch in Deutschland eintreffen.
Moria: Schockierendes Video aus neuem Flüchtlingscamp aufgetaucht - Menschen großer Gefahr ausgesetzt?
Erstmeldung: München - Es ist aktuell der Streitpunkt in der deutschen Politik - neben der Frage nach der weiteren Ausrichtung in der Corona-Pandemie*: Das Drama um die Asylsuchenden aus dem abgebrannten Flüchtlingslager Moria auf Lesbos und die mögliche Verteilung der Flüchtlinge in Deutschland - zum Beispiel am oberbayerischen Tegernsee.*
Lesbos: Neues Flüchtlingslager nach Moria-Brand auf Truppenübungsplatz
Inzwischen wurden viele der Flüchtlinge in einem neuen Lager auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz in der Nähe des Hafens der Inselhauptstadt Mytilene untergebracht.
Auch rund um dieses neue Camp gibt es Berichten zufolge reichlich Schwierigkeiten: So wollten viele der Asylsuchenden angeblich erst gar nicht in das neue Flüchtlingslager, weil sie schlechte Zustände dort befürchteten.
Flüchtlingslager auf griechischer Insel Lesbos: Für 10.000 Menschen ausgelegt
Und: Die Kapazitätsgrenze von 10.000 Menschen ist schon fast erreicht, es passen wohl gar nicht alle Flüchtlinge auf Lesbos in das Lager. Wie unter anderem die Tagesschau berichtet, sind mittlerweile rund 9.000 Menschen in der Zeltstadt angekommen.
Sie alle seien auf das heimtückische Coronavirus* getestet worden und dabei 213 positive Corona-Fälle festgestellt worden. Die Infizierten wurden in gesonderten Zelten isoliert.
Wenn ihr das Wahnsinnigste sehen wollt, das heute in Europa passiert, schaut dieses Video: Tausende Menschen aus #Moria sind im neuen Camp auf einem Truppenübungsplatz eingesperrt. Tausende leben dort, wo Soldaten gerade noch Minen suchen.#LeaveNoOneBehind pic.twitter.com/8QH7eBx6v7
— Erik Marquardt (@ErikMarquardt) September 19, 2020
Aber: Durch den Brand in Moria wurden Behördenangaben zufolge insgesamt 12.700 Flüchtlinge obdachlos. Mehr noch: An dem neuen Flüchtlingslager auf einem früheren Truppenübungsplatz lauern offenbar Gefahren für Leib und Leben der Asylsuchenden.
Nach Großbrand in Moria: Minen an neuem Flüchtlingslager auf Lesbos?
So tauchte auf Social Media ein schockierendes Video auf. Dieses soll Soldaten am Rande des Flüchtlingscamps zeigen, wie sie angeblich unter Geröll nach Minen suchen. (pm) *Merkur.de ist Teil des deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks
Rubriklistenbild: © Panagiotis Balaskas/dpa