Gespräch über viele Krisen
Merkel bei Putin: Weiße Rosen und eine Mission
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Zwei Minister hat Kanzlerin Merkel vorgeschickt, bevor sie selbst nach Russland reist. Es sind vor allem die internationalen Krisen in der Ukraine und Syrien, die sie mit Putin bespricht. Bei einem Thema liegen ihre Positionen überraschend nah beieinander.
Sotschi - Bei ihrem Besuch in Russland hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Respekt für die Pressefreiheit gefordert. "Ich habe von meiner Seite darauf hingewiesen, dass Fragen der Pressefreiheit von entscheidender Bedeutung sind", sagte Merkel am Freitag nach einem Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Sotschi. Sie sei "durchaus beunruhigt" über die Behinderung der Arbeit von Journalisten in Russland.
Zudem habe sie "in speziellen Fällen darum gebeten, die Dinge noch einmal zu betrachten", fügte die Kanzlerin hinzu. Um welche Fälle es dabei geht, sagte Merkel nicht.
In den vergangenen Tagen hatte die vorübergehende Weigerung Russlands, den ARD-Dopingexperten Hajo Seppelt zur Fußballweltmeisterschaft einreisen zu lassen, für diplomatische Verstimmungen gesorgt.
Die russischen Behörden hatten dem Journalisten, der die skandalöse Doping-Praxis im russischen Olympia-Sport enthüllte, das bereits ausgestellte Visum für die Einreise zur Fußball-WM entzogen. Schließlich stimmten sie einer Einreise aber doch zu, allerdings wollen sie Seppelt von der Justiz vernehmen lassen.
Die russischen Behörden hatten dem Journalisten, der die skandalöse Doping-Praxis im russischen Olympia-Sport enthüllte, das bereits ausgestellte Visum für die Einreise zur Fußball-WM entzogen. Schließlich stimmten sie einer Einreise aber doch zu, allerdings wollen sie Seppelt von der Justiz vernehmen lassen.
Merkel mahnt in Russland Respekt für die Pressefreiheit an
Nach Putins Angaben kam bei dem Gespräch mit Merkel auch der Fall des russischen Journalisten Kirilo Wischinski zur Sprache, der vor einigen Tagen in der Ukraine festgenommen wurde. Dem Journalisten werde "Verrat vorgeworfen dafür, dass er seiner Tätigkeit nachgegangen ist", kritisierte Putin. "Das ist beispiellos."
Bei der Pressekonferenz in Sotschi bat ein russischer Journalist die Kanzlerin, ihren "großen Einfluss auf die Führung in Kiew zu nutzen, damit der Journalist freigelassen" werde. Merkel sagte daraufhin zu, das Thema beim ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko anzusprechen.
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Merkel sagte: "Ich werde den Fall dann ansprechen genauso wie ich hier in Russland auch angesprochen habe die Fälle von Journalisten, die hier verhaftet werden oder ihre Arbeit nicht leisten können, was uns auch durchaus beunruhigt." Eine Mission mehr für Merkel.
Ukrainische Sicherheitskräfte hatten Wischinski, der für die amtliche russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti arbeitet, am Dienstag in Kiew festgenommen. Sie werfen ihm Hochverrat vor.
Der ukrainische Geheimdienst ließ auch die Redaktionsräume von RIA Nowosti und des Fernsehsenders RT (ehemals Russia Today) in Kiew durchsuchen. Eine Sprecherin erklärte zur Begründung, Russland habe diese Medien für seinen "hybriden Krieg gegen die Ukraine benutzt".
afp