Marathonsitzung

Ampel-Gipfel vorbei Habecks Gas-Heizungsverbot gekippt – FDP: „Da ist uns was gelungen“

Die Spitzen von SPD, Grünen und FDP haben ihren Koalitionsausschuss beendet. Hinter den Kulissen soll es kräftig geknirscht haben. Der Newsticker.

Update vom 28. März, 21.53 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich zufrieden mit den Ergebnissen der dreitägigen Koalitionsgespräche gezeigt. „Nach vielen Stunden intensiver Diskussionen kann ich sagen: Es hat sich gelohnt“, schrieb der SPD-Politiker am Dienstagabend auf Twitter. „Die Modernisierung unseres Landes bringt Wachstumschancen, wie es sie lange nicht gab. So schaffen wir die Digitalisierung und halten den menschengemachten Klimawandel auf.“ Die Spitzen von SPD, Grüne und FDP hatten mit ihren Beratungen im Koalitionsausschuss am Sonntagabend begonnen und haben sie am Dienstagabend mit mehreren Beschlüssen beendet.

Update vom 28. März, 20.13 Uhr: „Der Ton war ziemlich ruppig in den letzten Wochen“, bestätigt Ricarda Lang von den Grünen. In der Koalition verhandle man große gesellschaftliche Themen und habe oft unterschiedliche Positionen. Diese müsse man immer wieder ausfechten und am Ende Kompromisse finden. Dies sei erneut gelungen. Die Koalition zeigt sich also handlungsfähig. Genau dies hatte CDU-Chef Merz der Ampel vor Ende der Beratungen abgesprochen.

„Ich hatte nie Bedenken, was die Vertrauenswürdigkeit der Partnerinnen und Partner angeht“, stimmt Christian Lindner auf Nachfrage zu. Auch Lars Klingbeil zeigte sich erfreut, von den Ergebnissen des Marathongipfels.

Update vom 28. März, 20.11 Uhr: Immer weitere Beschlüsse werden in der Pressekonferenz der Ampel genannt. Die Koalition hat auch einen beschleunigten Ausbau auch von Autobahnstrecken vereinbart. FDP-Chef Christian Lindner sagte am Dienstag in Berlin, 140 Autobahnprojekte sollten künftig im überragenden öffentlichen Interesse liegen.

Ampel-Gipfel beendet: Habecks Heizungsplan gekippt – Lindner bestätigt „Technologie-Offenheit“

Update vom 28. März: „Es wird keine Austauschpflicht für bestehende Heizungen geben“, bestätigte Christian Lindner nun. Lediglich bestimmte Vorgaben für neue Heizungen soll es geben. Damit ist klar: Auch fossile Heizungen sollen unter bestimmten Bedingungen weiter möglich sein. Der FDP-Chef freut sich über die beschlossene „Technologie-Offenheit“.

Dennoch will die Ampel-Koalition allgemein den Einbau klimafreundlicherer Heizungen angehen. Das Gebäudeenergiegesetz solle entsprechend reformiert werden, sagte Grünen-Chefin Ricarda Lang am Dienstagabend in Berlin. Es solle dabei einen sozialen Ausgleich geben. „Man kann sagen: Niemand wird im Stich gelassen.“ Auch SPD-Chef Lars Klingbeil betonte die Bedeutung sozialer Gerechtigkeit in diesem Punkt.

FDP-Chef Christian Lindner sagte, die Vorschläge sollten nun „finalisiert“ werden. Geld solle aus dem Klima- und Transformationsfonds kommen. Heizungen mit fossilen Energieträgern sollten weiter betrieben werden können, wenn sie künftig mit klimafreundlichen Gasen genutzt werden könnten. 

Update vom 28. März, 19.58 Uhr: Die Spitzenpolitiker von SPD, Grünen und FDP haben nach langen Verhandlungen eine Einigung erzielt. SPD-Parteichef Lars Klingbeil sprach am Dienstag nach den Beratungen im Koalitionsausschuss in Berlin von einem Bündel an Maßnahmen.

Nach einem aktuellen Bild-Bericht könnte Robert Habecks stufenweises Verbot von Gasheizungen gekippt worden sein. Stattdessen soll sich die Ampel auf „Energie-Offenheit“ geeinigt haben.

Justizminister Marco Buschmann twitterte kurz nach dem Ende der Verhandlungen: „19:19 Uhr. Fertig. Erschöpft und fröhlich. Da ist uns was gelungen.“ Worauf er sich genau bezog, blieb unklar.

Kanzler Olaf Scholz hatte zuvor angekündigt, dass man „ein großes Werkstück zustande bringen“ werde.

Klar ist nach der PK im Anschluss schon: Die Ampel-Koalition will die Lkw-Maut erhöhen, um mehr finanziellen Spielraum für Investitionen in die Bahn zu haben. Das Geld daraus solle zu 80 Prozent in den Ausbau der Schiene fließen, sagte Grünen-Chefin Ricarda Lang am Dienstagabend in Berlin.

Update vom 28. März, 16.40 Uhr: Am Sonntagabend hat der Koalitionsausschuss der Ampel begonnen. Jetzt, am Dienstagnachmittag, haben die Koalitionspartner immer noch keine Ergebnisse ihrer Beratungen vorzuweisen. Wie die Bild erfahren haben will, soll es vor allem zwischen Grünen-Vizekanzler Robert Habeck auf der einen Seite sowie Kanzler Scholz (SPD) und FDP-Finanzminister Christian Lindner auf der anderen Seite gewaltig knirschen.

Zwei gegen einen? Bei Koalitionsausschuss der Ampel sollen sich Kanzler Olaf Scholz (r.) und FDP-Chef Christian Lindner (l.) gegen die Pläne von Robert Habeck stellen.

Großes Streitthema soll das von Habeck geplante Verbot von Öl- und Gasheizungen sein. Der Kanzler wolle Ausnahmen dafür durchsetzen, Lindner eine Überarbeitung des geplanten Gesetzes: Nach dem Willen des FDP-Chefs sollen Gasheizungen auch nach 2045 noch erlaubt sein, wenn sie mit Öko-Gas betrieben würden. Das soll Habeck sauer aufstoßen: „Die Grünen werden zunehmend bockig, weil sie sich in die Enge gedrängt fühlen“, zitiert Bild eine anonyme Quelle aus Koalitionskreisen.

Offenbar ist so schnell kein Ende des Beratungs-Marathons zu erwarten: Geplante PR-Termine der Spitzen von SPD- und FDP-Bundestagsfraktion wurden wegen des andauernden Koalitionsausschusses bereits gecancelt.

Ampel-Krisengipfel läuft weiter – Baerbock gibt Einblick: „Leidenschaftliche Debatte“

Update vom 28. März, 11.30 Uhr: Im Ampel-Koalitionsausschuss ist es beim Thema Klimaschutz nach Aussagen von Außenministerin Annalena Baerbock zu einer „leidenschaftlichen Debatte“ gekommen. Die Grünen-Politikerin sagte am Dienstag zum Auftakt einer internationalen Konferenz zur Energiewende, saubere Energie sei eine Frage von nationalem Interesse und eine Frage der Sicherheit.

Deutschland habe sich wegen des Ukraine-Kriegs von fossilen Abhängigkeiten von Russland gelöst. Auch die Heizungen seien eine „Frage von Sicherheit“, sagte Baerbock. Sie sprach zugleich von kontroversen Debatten.

Ampel-Gipfel tagt wieder: „Ganz große Themen“ auf der Agenda

Update vom 28. März, 10.55 Uhr: Die Spitzen von SPD, Grünen und FDP haben ihre Gespräche im Koalitionsausschuss wieder aufgenommen. Das berichtet die dpa unter Berufung auf Teilnehmerkreise. Dem Vernehmen nach drehen sich die Verhandlungen vor allem um mehr Klimaschutz im Verkehrsbereich und einen schnelleren Bau von Autobahnen.

Das Treffen hatte bereits am Sonntagabend gegen 18.30 Uhr begonnen und war nach rund 19 Stunden am Montagmittag unterbrochen worden. Kanzler Olaf Scholz (SPD) und mehrere Minister, die Mitglieder des Koalitionsausschusses sind, reisten zu deutsch-niederländischen Regierungskonsultationen nach Rotterdam.

SPD-Fraktionsvize Matthias Miersch zeigte sich vor dem Neustart zuversichtlich - räumte aber auch größere Schwierigkeiten ein. „Wichtig ist, dass wir jetzt bestimmte Streitfragen zugespitzt klären, damit wir eine Vorlage haben, dann im parlamentarischen Verfahren tatsächlich diese Fortschritte zu erzielen, die dringend notwendig sind“, sagte er im ARD-„Morgenmagazin“. „Allerdings sind es eben ganz große Themen, teilweise Themen, die in der Großen Koalition liegen geblieben sind“, sagte Miersch.

Update vom 27. März, 17.50 Uhr: Einbruch während Ampelgipfel: Während des Treffens ist ein Maskierter in Olaf Scholz‘ Privathaus eingedrungen. Schlimmeres konnte jedoch verhindert werden.

Update vom 27. März, 16.57 Uhr: Kanzler Scholz hat sich zum heutigen Koalitionsausschuss geäußert. Die Spitzen von SPD, Grünen und FDP haben „sehr, sehr gute Fortschritte erzielt“, sagte Scholz nun nach der Landung in Rotterdam, wo er und mehrere Minister an deutsch-niederländischen Regierungskonsultationen teilnehmen wollten. Deswegen war das Spitzentreffen unterbrochen worden.

Die bisherigen Gespräche seien sehr vertraulich und freundlich verlaufen. Das sei eine gute Grundlage, um am Dienstag weiter zu sprechen, sagte Scholz laut dpa.

Koalitionsausschuss im Kanzleramt: Merz sieht Ampel „stehend K.O.“

Update vom 27. März, 16.16 Uhr: CDU-Chef Friedrich Merz hat den erneuten Aufschub der Ampel-Beratungen scharf kritisiert. „19 Stunden Dauerstreit im Kanzleramt ohne Ergebnis. Diese Bundesregierung ist stehend k.o.“, sagte Merz den RND-Zeitungen.

Der Oppositionsführer warf den Ampel-Parteien vor, das Volk aus den Augen zu verlieren. „Die Koalition aus FDP, Grüne und SPD sollte sich klarmachen, für wen sie eigentlich arbeitet“, forderte Merz. „Diese Regierung wurde gewählt, damit sie das Land regiert und nicht untereinander blockiert.“

Ampel-Koalitionsausschuss im Kanzleramt: Marathon-Gipfel vertagt

Update vom 27. März, 14.00 Uhr: Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP unterbricht ihr Spitzengespräch nach einer Marathonsitzung. Das Treffen soll am Dienstag fortgesetzt werden, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Die Beteiligten seien „in vertrauensvollen und konstruktiven Gesprächen weit vorangekommen“, teilten die Parteien am Montagnachmittag mit.

Koalitionsauschuss der Ampel: Lindner irritiert mit „Schlafmangel“-Tweet

Update vom 27. März, 13.00 Uhr: Die langen Nächte des Koalitionsausschusses fordern die Ampel-Regierung offenbar. „Ideenreichtum, #Schlafmangel - #Koalitionsausschuss“, schrieb Finanzminister Christian Lindner (FDP) auf Twitter – ohne jegliche weitere Erläuterungen.

Auch dem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ergeht es ähnlich. „Als ich den Kanzler vorhin traf, hatte ich nicht den Eindruck, dass er besonders viel geschlafen hätte heute Nacht“, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit Blick auf Scholz und die stundenlangen Verhandlungen der Koalitionsspitzen, die am Sonntagabend im Kanzleramt begonnen hatten.

Die Sitzungen der Ampel-Koalition dauern an. Lindner und Scholz scheinen unter Schlafmangel zu leiden.

Ampel berät weiter nach Koalitionsausschuss – Grüne geben FDP teils recht

Update vom 27. März, 11.25 Uhr: Eine der großen Streitthemen im Nachgespräch der Ampel bleibt die Verkehrspolitik. Im Interview mit ndr-info gibt der grüne Bundestagsabgeordnete Jürgen Trittin zum Thema Ausbau wichtiger Autobahnstrecken Finanzminister Christian Lindner (FDP) recht. Der Staat verfüge nicht über unendlich viele Ressourcen. Straßen und Brücken verfallen zu lassen, um Geld an anderer Stelle für Neuprojekte auszugeben, sei nicht der richtige Weg, so Trittin. Hingegen kritisierte Trittin den Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hinsichtlich der Klimapolitik. Scholz ist laut dem Politiker „ein Teil des Problems.“

Ampel-Gespräche dauern nach Koalitionsauschuss an – „Wir haben eine Menge Aufgaben vor uns“

Update vom 27. März, 08.15 Uhr: Die Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen im Bundestag, Irene Mihalic, führt die Nachtsitzung der Koalitions-Spitzen auf die Reihe der zu lösenden Probleme zurück. „Wir haben eine Menge Aufgaben vor uns, die wir akut bewältigen müssen, insbesondere im Bereich der Klimakrise“, sagte Mihalic am Montagmorgen der ARD. Es sei zwar schon viel erreicht worden beim Ausbau erneuerbarer Energien, nun müsse man aber auch auf andere Bereiche schauen. Sie nannte das Heizen im Gebäudesektor und den Verkehr.

Ampel kommt für Koalitionsausschuss in Berlin zusammen – Gespräche dauern an

Update vom 27. März, 6.40 Uhr: Die Spitzen der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP verhandeln weiter im Kanzleramt. Die Gespräche über eine Reihe von Konfliktthemen dauerten nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Montagmorgen (27. März) noch an. Bereits im Vorfeld war eine lange Sitzung bis in die Nacht hinein erwartet worden.

Bei dem Treffen wollen die Koalitionäre Lösungen für eine lange Liste von Streitthemen finden. Dazu zählen etwa ein schnellerer Ausbau von Autobahnen, die umkämpften Pläne zum Austausch von Öl- und Gasheizungen sowie die Finanzierung der Kindergrundsicherung. Der Ton innerhalb der Koalition war in den vergangenen Wochen rauer geworden, Konflikte waren in der Öffentlichkeit ausgetragen worden.

Koalitionsausschuss in Berlin: Bündnispartner ringen um gemeinsame Position

Update vom 26. März, 21.59 Uhr: Die Spitzen der Koalitionsparteien SPD, Grünen und FDP ringen bei ihrem Treffen im Berliner Kanzleramt weiter um eine gemeinsame Position in wichtigen Streitfragen. In der Sitzung des Koalitionsausschusses am Sonntagabend ging es nach Angaben aus Koalitionskreisen um den beschleunigten Ausbau der Infrastruktur und um Gesetze zum ökologischen Umbau von Wirtschaft und Energieversorgung. Neben diesen konkreten Projekten seien bei dem Spitzentreffen aber auch „sehr grundsätzliche Fragen“ zur Arbeit und zum Kurs des Ampel-Bündnisses zur Sprache gekommen, hieß es am Abend aus Koalitionskreisen.

Ampel-Koalition: Das Kabinett Scholz im Überblick

Olaf Scholz spricht zur Energiepolitik.
Olaf Scholz (SPD) ist der neunte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Politisch wird er dem konservativen Flügel der Sozialdemokraten zugerechnet. Lange Zeit galt er als reiner „Scholzomat“ – ein Spitzname, den er sich wegen seiner mechanisch wirkenden Sprechblasen in seiner Zeit als Generalsekretär unter Kanzler Gerhard Schröder verdiente. Kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine kündigte er in einer Sondersitzung des deutschen Bundestages einen Wandel der deutschen Politik an: „Wir erleben eine Zeitenwende.“  © Britta Pedersen/dpa
Robert Habeck auf Deutschlandtour.
Robert Habeck ist Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz im Kabinett Scholz sowie Stellvertreter des Kanzlers. Vom 27. Januar 2018 bis zum 14. Februar 2022 hatte er zusammen mit Annalena Baerbock den Bundesvorsitz der Partei Bündnis 90/Die Grünen inne. Habeck ist auch als Schriftsteller tätig. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Andrea Paluch veröffentlichte er mehrere Romane, u.a. Hauke Haiens Tod (2001). © Soeren Stache/dpa
Christian Lindner im Kanzleramt in Berlin am 27. Juli 2022.
Christian Lindner ist Bundesminister der Finanzen im Kabinett Scholz. Der FDP-Politiker ist seit dem 7. Dezember 2013 Bundesvorsitzender der Liberalen. Schon 2017 sah es lange so aus, als würde die FDP an der Regierung beteiligt sein. Doch nach vierwöchigen Sondierungsgesprächen zur Bildung einer Jamaika-Koalition erklärte Lindner die Verhandlungen schließlich für gescheitert. Seine Begründung: „Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren!“ © Emmanuele Contini/Imago
Nancy Faeser (SPD), alte und neue Landesvorsitzende der SPD in Hessen und Bundesinnenministerin, freut sich über ihre Wiederwahl.
Nancy Faeser führt im Kabinett Scholz als erste Frau das Bundesministerium des Innern und für Heimat. Die Juristin ist seit dem 2. November 2019 Vorsitzende der SPD Hessen. Zuvor war sie 16 Jahre lang Abgeordnete des Hessischen Landtags und ab 2019 als Vorsitzende der hessischen SPD-Fraktion auch Oppositionsführerin. Als Abgeordnete im Landtag erhielt sie zwei Drohbriefe, die mit NSU 2.0 unterschrieben waren. © Andreas Arnold/dpa
Annalena Baerbock ist im Kabinett Scholz Bundesministerin des Auswärtigen. Sie ist die erste Frau, die dieses Amt innehat. Bei der Bundestagswahl 2021 trat sie als Kanzlerkandidatin der Grünen an, die sich aber mit 14,8 Prozent der Zweitstimmen mit Platz drei hinter SPD und Union begnügen mussten. Von Januar 2018 bis Februar 2022 war sie gemeinsam mit Robert Habeck Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen.
Annalena Baerbock ist im Kabinett Scholz Bundesministerin des Auswärtigen. Sie ist die erste Frau, die dieses Amt innehat. Bei der Bundestagswahl 2021 trat sie als Kanzlerkandidatin der Grünen an, die sich aber mit 14,8 Prozent der Zweitstimmen mit Platz drei hinter SPD und Union begnügen mussten. Von Januar 2018 bis Februar 2022 war sie gemeinsam mit Robert Habeck Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. © Thomas Imo/Imago
Marco Buschmann FDP, Bundesjustizminister, stellt Eckpunktepapier zum Selbstbestimmungsgesetz vor.
Marco Buschmann ist Bundesminister der Justiz im Kabinett Scholz. Der FDP-Politiker war von Oktober 2017 bis Dezember 2021 Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Bundestagsfraktion. Im Herbst 2020 warnte er während der Corona-Pandemie vor einer Verfassungskrise. Buschmann war auch Mitkoordinator der erfolgreichen Verfassungsklage der Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und FDP gegen den Berliner Mietendeckel. © Jürgen Heinrich/Imago
Hubertus Heil besucht die Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Berlin-Spandau.
Hubertus Heil ist im Kabinett Scholz Bundesminister für Arbeit und Soziales – ein Amt, das der SPD-Politiker bereits seit dem 14. März 2018 innehat. Heil ist seit Dezember 2019 stellvertretender Bundesvorsitzender der Sozialdemokraten. Von November 2005 bis November 2009 und von Juni bis Dezember 2017 war er Generalsekretär seiner Partei. Heil spricht sich für einen Mindestlohn von mindestens 12 Euro aus, eine Erhöhung des Rentenalters auf über 67 Jahre lehnt er ab. © M. Popow/Imago
Boris Pistorius ist als Nachfolger von Christine Lambrecht ins Chefbüro des Verteidigungsministeriums im Bendlerblock gerückt. Pistorius gehört dem SPD-Parteivorstand an und gilt als erfahrener Polit-Manager. Von 1980 bis 1981 absolvierte er seinen Wehrdienst, anschließend studierte er Rechtswissenschaften in Osnabrück und Münster. Pistorius war zuvor seit 2013 Innenminister in Niedersachsen.
Boris Pistorius ist als Nachfolger von Christine Lambrecht ins Chefbüro des Verteidigungsministeriums im Bendlerblock gerückt. Pistorius gehört dem SPD-Parteivorstand an und gilt als erfahrener Polit-Manager. Von 1980 bis 1981 absolvierte er seinen Wehrdienst, anschließend studierte er Rechtswissenschaften in Osnabrück und Münster. Pistorius war zuvor seit 2013 Innenminister in Niedersachsen. © Michael Kappeler/dpa
Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft läuft beim Treffen der G7 Agrarminister zum Eingang des Schlosses Hohenheim.
Cem Özdemir ist Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft im Kabinett Scholz. Özdemir ist der erste Bundesminister mit türkischem Migrationshintergrund. Von November 2008 bis Januar 2018 war er Bundesvorsitzender der Grünen. Im Dezember 2021 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden des gemeinnützigen Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ gewählt. © Bernd Weißbrod/dpa
Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, spricht beim hybriden Gipfeltreffen „Women7-Summit“.
Elisabeth „Lisa“ Paus ist seit dem 25. April 2022 Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Kabinett Scholz. Sie ist die Nachfolgerin von Anne Spiegel, die zuvor von diesem Posten zurückgetreten war. Paus gehört zum linken Parteiflügel der Grünen. Sie ist seit 2009 Abgeordnete im Deutschen Bundestag.  © Bernd von Jutrczenka/dpa
Karl Lauterbach (SPD), Bundesgesundheitsminister, beantwortet auf einer Pressekonferenz Fragen von Journalisten zum Infektionsgeschehen und zur Impfentwicklung.
Karl Lauterbach ist Bundesminister für Gesundheit im Kabinett Scholz. Der SPD-Politiker ist Professor am Universitätsklinikum Köln und dort Leiter des Instituts für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie. Wegen seines Bundestagsmandats ist er derzeit beurlaubt. Während der Pandemie ist er für viele zu einer Reizfigur geworden. Als Minister konnte er sich mit seiner Forderung nach einer allgemeinen Corona-Impfpflicht nicht durchsetzen.  © Wolfgang Kumm/dpa
Volker Wissing, Bundesverkehrsminister FDP, vor der Kabinettssitzung im Berliner Kanzleramt Bundeskanzleramt in Berlin
Volker Wissing ist Bundesminister für Digitales und Verkehr im Kabinett Scholz. Der Jurist war vom 19. September 2020 bis zum 23. April 2022 Generalsekretär der FDP. Wissing gibt als Hobby Weinbau an, vor allem im familieneigenen Weingut. © Stefan Boness/Imago
Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz beim Treffen der G7 Klima-, Energie- und Umweltministerinnen und -minister.
Steffi Lemke hat im Kabinett Scholz den Posten als Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz inne. Die Politikerin von Bündnis 90/Die Grünen absolvierte ein Studium der Agrarwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin, das sie 1993 als Diplom-Agraringenieurin abschloss. Von 2002 bis 2013 war sie politische Bundesgeschäftsführerin ihrer Partei. © Chris Emil Janssen/Imago
Bettina Stark-Watzinger im Portrait bei der Bundespressekonferenz zum Thema Veroeffentlichung des nationalen Bildungsberichts Bildung in Deutschland.
Bettina Stark-Watzinger ist Bundesministerin für Bildung und Forschung im Kabinett Scholz. Seit 2017 ist sie Abgeordnete im Deutschen Bundestag und seit März 2021 Vorsitzende der FDP Hessen. Ihr Studium der Volkswirtschaftslehre an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main schloss sie 1993 als Diplom-Volkswirtin ab. Sie ist Mitglied im Stiftungsrat der Karl-Hermann-Flach-Stiftung. © Imago
Svenja Schulze SPD, Bundesministerin fuer wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, aufgenommen im Rahmen der Konferenz fuer globale Ernaehrungssicherheit im Auswaertigen Amt in Berlin.
Svenja Schulze ist Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland im Kabinett Scholz. Die SPD-Politikerin ist Mitglied der Arbeiterwohlfahrt, der IG Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), ver.di, im Naturschutzbund Deutschland (NABU) und im Verein Slowfood. Sie ist Mitbegründerin des Netzwerkes „Frauenzeiten“. © Florian Gaertner/Imago
Klara Geywitz im Kanzleramt in Berlin am 27. Juli 2022. Kabinettssitzung in Berlin.
Klara Geywitz ist Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Kabinett Scholz. Zudem ist sie Beauftragte der Bundesregierung für den Berlin-Umzug und den Bonn-Ausgleich. Im Dezember 2019 wurde sie zu einer der stellvertretenden Bundesvorsitzenden der SPD gewählt. Geywitz gehört seit 2014 dem Vorstand der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit an. © Emmanuele Contini/Imago
Wolfgang Schmidt hisst die Regenbogenfahne am Bundeskanzleramt in Berlin.
Wolfgang Schmidt ist Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes im Kabinett Scholz. In dieser Funktion ist er außerdem Beauftragter der Nachrichtendienste des Bundes. Schmidt, der seit 1989 der SPD angehört, gilt als engster Vertrauter von Olaf Scholz. © Christian Spicker/Imago

Auch wegen dieses Gesprächsbedarfs werde mit einer Sitzung bis in die Nacht gerechnet, hieß es weiter. Die Ergebnisse des Koalitionsausschusses sollten aller Voraussicht nach erst am Montagmorgen der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Kompromisslinien in den wichtigsten Streitfragen seien aber erkennbar geworden.

Update vom 26. März, 18.30 Uhr: Das Treffen läuft. Die Spitzen der Koalitionsparteien SPD, Grünen und FDP sind am Sonntagabend zusammengekommen, um nach Kompromissen bei strittigen politischen Vorhaben zu suchen. In Koalitionsreisen wurde damit gerechnet, dass die Gespräche bis in die Nacht dauern könnten.

Update vom 26. März, 16.12 Uhr: Um 18 Uhr wollen die Spitzen der Ampel-Koalition heute zusammenkommen. Die Liste der abzuarbeitenden Streitpunkte ist lang. Positiv auf die Stimmung der könnte sich vielleicht der Verbrenner-Kompromiss mit der EU-Kommission auswirken. Seit Freitagabend (24. März) ist klar, dass mit klimaneutralen Kraftstoffen betriebene Autos auch über 2035 hinaus zugelassen werden dürfen. Darauf hatte die FDP bestanden.

Update vom 26. März, 15.45 Uhr: Im Koalitionsvertrag hatten sich SPD, Grüne und FDP darauf verständigt, dass der fast 20-köpfige Koalitionsausschuss monatlich zusammenkommt – in der Praxis tagte das Gremium allerdings deutlich seltener, betont die Nachrichtenagentur AFP.

Zoff vor Koalitionsausschuss: „Dem Alkoholkranken die Flasche Schnaps vom Mund schlagen“

Update vom 26. März, 14.28 Uhr: Rund um den Koalitionsausschuss sind die Aussagen ähnlich hitzig wie jüngst bei der Abstimmung zur Wahlrechtsreform. „Manchmal muss man dem Alkoholkranken die Flasche Schnaps vom Mund schlagen“, hatte FDP-Fraktionsvize Christoph Meyer metaphorisch gemeint zu den Funke-Zeitungen gesagt – er warf den Grünen „ungezügelte Ausgabensucht“ vor.

Grünen-Chefin Ricarda Lang nannte als Ziel, „einen Knoten nach dem anderen“ zu durchschlagen. „Wir sind dafür gewählt worden, dass wir Probleme lösen. Das werden wir“, kündigte sie in der Bild am Sonntag von heute an. Allerdings müsse sich „jedes Ergebnis an der Realität der Klimakrise messen lassen“.

Koalitionsausschuss der Ampel: „Pragmatismus statt Denkverbote“

Update vom 26. März, 13.26 Uhr: „Im Koalitionsausschuss gilt es jetzt, Knoten in einigen wichtigen Sachfragen zu durchschlagen“, sagte im Vorfeld SPD-Fraktionsvize Achim Post der dpa. Bei schwierigen Haushaltsfragen sei es nur vernünftig, nach dem Prinzip Gründlichkeit vor Schnelligkeit vorzugehen, meinte er – und er rate er zu „Pragmatismus statt Denkverboten oder Polemik“.

Das gelte zum Beispiel auch mit Blick auf nichtverbrauchte Mittel des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF), der die deutsche Wirtschaft in Folge der Corona-Pandemie stabilisieren soll. „Wo es Spielräume in diesem (Fall) und anderen Fällen gibt, sollten wir diese auch konstruktiv prüfen.“

Update vom 26. März, 11.15 Uhr: Vor dem Spitzentreffen der Ampel-Koalition im Kanzleramt reißt die Kritik an Verkehrsminister Volker Wissing nicht ab. Politiker werfen ihm vor, lediglich Show und unseriöse Politik zu betreiben. Der grüne Bundestagspolitiker Anton Hofreiter fordert Wissing jetzt unmissverständlich zum Handeln auf: „Da muss deutlich mehr passieren.“

Koalitionsausschuss im Kanzleramt: Scholz zeigt sich optimistisch

Erstmeldung vom 26. März: Berlin – Der Umgang der Politik mit der Klimakrise, wichtige Infrastrukturprojekte, die Finanzierung der Bundeswehr in Zeiten des Ukraine-Kriegs: Innerhalb der Parteien der aktuellen Bundesregierung wird vor allem über diese Themen viel gestritten. Ziel des Koalitionsausschusses vom Sonntagabend (26. März) wird wohl sein, in möglichst vielen dieser Themen Einigungen und Kompromisse zu erzielen. Zumindest Bundeskanzler Olaf Scholz zeigte sich am Samstag optimistisch.

Er sei „zuversichtlich, dass wir jetzt einen kleinen Sprung nach vorne machen“, sagte der SPD-Kanzler gegenüber der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam, rechnet aber wohl mit einer langen Sitzung. An dem Treffen nehmen neben den Partei- und Fraktionschefs der drei Ampel-Parteien und dem Bundeskanzler auch mehrere Ministerinnen und Minister teil, eine Runde von knapp 20 politischen Entscheidungsträgern.

Koalitionsausschuss am Sonntag in Berlin: Viele Streitthemen in der Regierung

Wichtige Themen sollten neben den politischen Strategien zum Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen, auch die Pläne für einen beschleunigten Ausbau wichtiger Verkehrswege sein. In diesen Fragen gehen die Positionen von SPD, Grünen und FDP teils besonders weit auseinander. Auch am Wochenende gab es zu diesen Themen erneut gegenseitige Blockadevorwürfe.

In den letzten Wochen war der Ton in der Koalition deutlich rauer geworden. Grünen-Vizekanzler Robert Habeck hatte sogar einen Vertrauensbruch moniert, weil ein Gesetzentwurf aus seinem Wirtschaftsministerium an die Medien durchgestochen wurde.

Auch die Haushaltsplanung für 2024 und die darauf folgenden Jahre zählt in der Koalition zu den Themen, über die besonders heftig debattiert wird. Während die Grünen auf eine hinreichende Finanzierung der geplanten Kindergrundsicherung drängen, wirbt SPD-Verteidigungsminister Boris Pistorius für einen höheren Finanzbedarf der Bundeswehr. (saka mit AFP/dpa)

Rubriklistenbild: © Michael Kappeler/dpa

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