Komplizierte Regierungsbildung?
So steht die Opposition vor der Landtagswahl in Bayern da
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Die Landtagswahl 2018 in Bayern gibt der Opposition Hoffnung. Mehrere Parteien haben Aussichten auf eine Koalition oder auf den Einzug in den Landtag.
Update, 14. Oktober 2018: Grünen laut ersten Hochrechnungen zweistärkste Kraft - CSU verliert absolute Mehrheit
Bereits Wochen vor der Landtagswahl 2018 in Bayern waren die Grünen laut Umfragen mit rund 19 Prozent zweitstärkste Kraft hinter der CSU. Nun scheint sich der Trend zu bestätigen: Laut ersten Hochrechnungen liegen die Grünen an diesem Wahlsonntag bei 18,5 Prozent. Die CSU dagegen hat mit 35,5 Prozent die absolute Mehrheit im bayerischen Landtag verloren und muss sich nun nach Koalitionspartnern umsehen. Alle weiteren Infos und Ergebnisse finden Sie in unserem Live-Ticker zur Landtagswahl 2018 in Bayern.
Landtagswahl 2018 in Bayern: Opposition könnte bald deutlich anders aussehen
Über Jahrzehnte hinweg war die Aufgabenteilung im Freistaat fast immer eindeutig verteilt: Die CSU regiert, alle anderen sind in der Opposition. Dass die Landtagswahl 2018 in Bayern eine völlig neue Situation entstehen lässt, lassen die Prognosen der Wahlforscher mit einiger Sicherheit vermuten.
Die CSU kann vermutlich weiter regieren, aber wohl kaum ohne einen Partner. Neben der Schwäche der Christ-Sozialen fällt deshalb vor allem ins Auge, dass sich die Opposition in Bayern vermutlich wandeln wird.
Wer kommt raus aus der Opposition und wer zieht möglicherweise erstmals als parlamentarische Opposition in den Bayerischen Landtag ein? Die wichtigsten Neuigkeiten hierzu erfahren Sie ab dem Wahlabend genau hier.
Landtagswahl 2018: Bayern bekommt vermutlich neue Opposition?
Die Opposition kann zu einem mächtigen Veto-Spieler einer Demokratie werden, in Bayern wird sie jedoch traditionsgemäß vielmehr belächelt: Mit der einzigen Ausnahme der schwarz-gelben Koalition von 2008 bis 2013 regiert die CSU den Freistaat seit über 60 Jahren mit absoluter Mehrheit – und einer dementsprechend schwachen Opposition. Die Landtagswahl 2018 in Bayern könnte nun drastisch ändern, wer zu Opposition und Regierung gehört.
Was bedeutet „in die Opposition gehen“?
Die Opposition ist der Teil des Parlaments, der nicht zu den Regierungsparteien gehört. Egal, wie das Ergebnis der Bayerischen Landtagswahl genau ausfällt, ein Teil des Landtags wird immer in der Opposition sein. Die Abgeordneten haben auch in dieser Rolle viele Aufgaben. Deshalb ist es sehr berechtigt, erst einmal zu fragen: Was genau bedeutet es, in die Opposition zu gehen?
Welche Rolle spielt die Opposition in Bayern?
Als Minderheiten im Landtag werden den Oppositionsfraktionen besondere Rechte eingeräumt, die insbesondere der Kontrolle der bayerischen Regierung dienen. So kann die Opposition Untersuchungsausschüsse bilden, die unter anderem das Recht auf Aktenvorlage gegenüber der Regierung, Verwaltungen und Gerichten haben. Um einen Untersuchungsausschuss zu bilden, braucht es neben einer Begründung des öffentlichen Interesses die Zustimmung eines Fünftels des Landtags. Allerdings können Untersuchungsausschüsse nur bereits abgeschlossene Verhandlungen untersuchen und nicht in das aktuelle Geschehen eingreifen.
Ein weiteres Mittel der Opposition ist die Einberufung einer Enquete-Kommission. Eine solche Kommission dient der Vorbereitung des Landtags auf besonders komplexe oder schwerwiegende Abstimmungen im Parlament. Die Kommissionen werden im Regelfall aus Abgeordneten und Experten gebildet, die vom gesamten Landtag angewiesen werden. Zur Einrichtung einer Enquete-Kommission bedarf es eines Fünftels der Stimmen im bayerischen Landtag.
Opposition in Bayern darf zur Landtagswahl 2018 hoffen
SPD und Grüne, die ewigen Oppositionsparteien, waren immer wieder die großen Verlierer der Landtagswahlen in Bayern: Sie bildeten in der vergangenen Legislaturperiode, gemeinsam mit den Freien Wählern, stets eine schwache Opposition.
Teilweise konnten sie frustriert feststellen, dass eigene Gesetzesvorschläge erst von der CSU vehement abgelehnt wurden – und Jahre später von der Regierungspartei als ihre eigenen durchgesetzt wurden. So reklamieren die Oppositionsparteien beispielsweise die Abschaffung der Studiengebühren oder die Einführung von Ganztagesschulen als ihre politischen Vorschläge.
Vor Landtagswahl 2018: Wer bildet aktuell die Opposition in Bayern?
Die Opposition besteht aus den Fraktionen beziehungsweise einzelnen Abgeordneten, die nicht Teil der Regierung sind. Die aktuelle Opposition im bayerischen Landtag bilden die Fraktionen der SPD, der Freien Wähler und der Partei Bündnis 90/Die Grünen.
Die SPD hat mit 42 Sitzen im Maximilianeum die Oppositionsführung inne, mit jeweils 17 Sitzen folgen Grüne und Freie Wähler, außerdem gibt es drei fraktionslose Abgeordnete.
Landtagswahlen in Bayern 2018: Wer verlässt die Opposition?
Lange Zeit schien es so, als könnte kaum etwas an der CSU-Mehrheit rütteln – selbst nach dem Landesbank-Skandal und der Verwandtenaffäre erlangte die CSU 2013 erneut die absolute Mehrheit im bayerischen Landesparlament. Die Opposition dagegen erleidet traditionsgemäß eine Wahlniederlage nach der anderen.
Aus der Entwicklung von einer Umfrage zur nächsten wird deutlich: Die absolute Mehrheit der CSU bei der bayerische Landtagswahl 2018 ist beinahe unerreichbar. Als zweitstärkste Kraft konnten sich in den Umfragen vom September die Grünen behaupten. Voraussichtlich käme eine schwarz-grüne Koalition allerdings nicht in Frage. Laut Aussagen der CSU seien die thematischen Unstimmigkeiten zu groß.
Die Christ-Sozialen werden aller Voraussicht prüfen müssen, welche Koalitionen nach der Landtagswahl in Bayern möglich sind. Eine Zwei-Parteien-Regierung mit dem früheren Koalitionspartner FDP wird wohl kaum eine Mehrheit haben. Vermutlich wird also eine der bisherigen Oppositionsparteien zum ersten Mal seit Jahrzehnten - oder zum ersten Mal überhaupt - an der Landesregierung beteiligt.
Landtagswahl in Bayern: Wer kommt in die Opposition?
Aktuelle Umfragen zur Bayern-Wahl sprechen dafür, dass 2018 erstmals auch die AfD in das bayerische Landesparlament einziehen könnte. So liegen sie in Prognosen teilweise gleichauf mit der SPD. Für die FDP könnte es auch in diesem Jahr wieder knapp werden. In den Wochen vor der Wahl war noch nicht absehbar, ob die Liberalen den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde schaffen werden.
Die Freien Wähler schwanken im etwas höheren einstelligen Bereich. Die Linke hatte zuletzt knapp an der 5-Prozent-Hürde gekratzt. Sie wäre zum ersten Mal im Bayerischen Landtag vertreten.
Wer noch nicht genau weiß, welcher Partei er die Stimme geben möchte, kann sich vor der Landtagswahl etwas Hilfe holen. Das Online-Tool „Wahl-O-Mat Bayern“ findet anhand Ihrer Antworten heraus, mit welchen Wahlprogrammen Sie am meisten übereinstimmen.
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