Er dachte nicht, dass er überleben würde

Elitesoldat O‘Neill: So tötete ich Bin Laden

Von Angesicht zu Angesicht: Das ehemalige Mitglied des US Navy Seals Team 6, Robert O'Neill hat Osama Bin Laden 2011 getötet.
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Von Angesicht zu Angesicht: Das ehemalige Mitglied des US Navy Seals Team 6, Robert O'Neill hat Osama Bin Laden 2011 getötet.

2011 rächte US-Elitesoldat Robert O‘Neill eine ganze Nation, als er Terrorführer Osama Bin Laden in dessen Haus tötete. Nun erklärt er den Moment und seine dramatischen Gedanken dabei.

Berlin/München - Es war der 2. Mai 2011, als die Truppe der Navy Seals um Elitesoldat Robert O‘Neill Al-Qaida-Anführer Osama Bin Laden im im pakistanischen Abbottabad aufspürte und tötete. Was mag in einem Menschen vorgehen, der den bekanntesten Terroristen der Welt vor dem Lauf seines Gewehres hat und abdrückt?

„Er war größer und dünner, als ich erwartet hatte“, sagt O‘Neill in der Bild-Zeitung. „Sein Bart war kürzer. Aber ich habe ihn sofort erkannt. Verdammt, er ist es wirklich, dachte ich. Das ist so cool.“

„Ich wollte es nur hinter mir haben!“

Dabei hatte Bin Laden demnach eine Frau als lebenden Schutzschild vor sich gehalten. O‘Neill drückte zweimal ab, traf Bin Ladens Kopf. „Und dann – nichts, keine Explosion, Stille. Zur Sicherheit habe ich ihm noch ein drittes Mal in den Kopf geschossen“, sagt der heute 41-Jährige. Dabei hatte er gar nicht damit gerechnet, lebend aus dem Haus des Terrorführers zu kommen: „Ich wollte es nur hinter mir haben. Es schien mir unwirklich, dass wir alle noch am Leben waren, dass das Haus noch nicht explodiert war“, sagt er dem Blatt. „Ich ging davon aus, dass bin Laden den Auslöser hielt, dass es gleich vorbei sein würde.“

Wie konnte er dann überhaupt zu dieser Mission aufbrechen? Er dachte an den 11. September 2001 und die Menschen, die aus den brennenden Türmen des World Trade Centers sprangen, aber auch an die Menschen im United-Airlines-Flug 93, die sich gegen die  Terroristen auflehnten und so wohl vielen Menschen das Leben retteten. 

„Es war die größte Ehre meines Lebens!“

„Sie waren keine Soldaten. Ihr Auftrag war es nicht, für andere zu kämpfen und ihr Leben zu riskieren“, findet O‘Neill. „Irgendwann sterben wir alle. In 50 Jahren hätte ich mir nicht verzeihen können, vor dieser Mission gekniffen zu haben. Es war die größte Ehre meines Lebens.“

Aus der Navy ist er inzwischen ausgeschieden, arbeitet seither als Buchautor, Redner und TV-Analyst.

mke

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