Verheerende Waldbrände
Feuer-Notstand in Kalifornien: Trump droht kalifornischer Regierung auf Twitter
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Seit Wochen wüten mehrere Waldbrände in Kalifornien und zerstörten dutzende Häuser. Zehntausende mussten fliehen, jetzt droht US-Präsident Trump der kalifornischen Regierung.
Update vom 4. November: Einmal mehr hat Donald Trump der kalifornischen Regierung damit gedroht, Bundeshilfen im Kampf gegen die verheerenden Waldbrände zurückzuhalten. Kaliforniens demokratischer Gouverneur Gavin Newsom habe "furchtbare Arbeit bei der Waldbewirtschaftung" geleistet, schrieb der US-Präsident am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter.
The Governor of California, @GavinNewsom, has done a terrible job of forest management. I told him from the first day we met that he must “clean” his forest floors regardless of what his bosses, the environmentalists, DEMAND of him. Must also do burns and cut fire stoppers.....
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 3. November 2019
"Jedes Jahr" bitte der Gouverneur die Bundesregierung in Washington um Hilfe. "Nicht mehr. Reißen Sie sich zusammen, Gouverneur", schrieb Trump. Newsom hatte zuvor Trumps Umweltpolitik heftig kritisiert. Newsom reagierte bei Twitter knapp auf Trumps Drohung. "Sie glauben nicht an den Klimawandel. Sie sind aus dieser Unterhaltung entlassen", schrieb der Gouverneur.
In Kalifornien wüten seit Wochen mehrere Brände. Vergangene Woche rief Newsom den Notstand für den gesamten Westküstenstaat aus. Rund 40.000 Hektar Land wurden bereits zerstört.
Waldbrände in Kalifornien: Tausende Anwohner müssen flüchten
Update vom 30. Oktober: Ein neuer Flächenbrand in Südkalifornien hat am Mittwoch Tausende Anwohner aus ihren Häusern getrieben. Nach Mitteilung der Feuerwehr bedrohte das sogenannte „Easy“-Feuer nordwestlich von Los Angeles am Vormittag (Ortszeit) mehr als 6000 Gebäude. Die Flammen fraßen sich nahe an die Ronald-Reagan-Präsidentenbibliothek in Simi Valley heran. Die Einrichtung, wo der frühere US-Präsident und seine Frau Nancy Reagan beigesetzt sind, wurde wegen des Feuers geschlossen. Die Ursache für den Brand war zunächst nicht bekannt.
Wegen starker Winde am Mittwoch hatte der US-Wetterdienst vor einem „extremen Feuerrisiko“ gewarnt. Trotz der starken, trockenen Stürme machten die Feuerwehrleute in Kalifornien Fortschritte. Das sogenannte „Getty“-Feuer nahe Los Angeles war am Mittwochmorgen (Ortszeit) zu 27 Prozent eingedämmt. Auch das „Kincade“-Feuer nördlich von San Francisco im Bezirk Sonoma County ist nach einem tagelangen Kampf gegen die Flammen fast zu einem Drittel unter Kontrolle, teilten die Behörden mit.
Auch "Terminator" Schwarzenegger muss fliehen: Verheerende Waldbrände wüten weiter in Kalifornien
Update vom 29. Oktober: Die seit Tagen wütenden Feuer in Kalifornien richten weiter Schäden an und treiben Menschen aus ihren Häusern. Im Westen von Los Angeles mussten am frühen Montagmorgen Wohngebiete schnell geräumt werden, auch Prominente waren betroffen.
Der Action-Star und ehemalige kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger, dessen Handyhülle aktuell für Furore sorgt, musste eigenen Angaben zufolge sein Haus in Brentwood verlassen. Befolgt die Evakuierungsanordnungen, mahnte der Schauspieler auf Twitter. Er dankte den „besten Feuerwehrleuten in der Welt“. Sie seien die wahren Action-Helden. Auch Basketball-Superstar LeBron James und Regisseur David O. Russell waren von den Räumungen betroffen.
Zeitweise musste eine viel befahrene Autobahn gesperrt werden. Mehr als 600 Feuerwehrleuten sei es aber gelungen, ein weiteres Ausbreiten der Flammen zu verhindern, teilte der Bürgermeister von Los Angeles, Eric Garcetti, am Montagnachmittag (Ortszeit) mit. Nach ersten Schätzungen wurden acht Häuser zerstört.
Einen Feuerwehr-Großeinsatz löste in Arnsberg eine unbekannte Substanz aus. Allerdings konnte kurz darauf Entwarnung gegeben werden. In Japan brannte die Historische Burg Shuri, die zum Weltkulturerbe gehört, nieder. Das Hauptgebäude wurde komplett zerstört.
Verheerende Waldbrände wüten weiter in Kalifornien
San Francisco - Ein Ende ist vorerst nicht in Sicht: Starke Windböen und eine niedrige Luftfeuchtigkeit sollen den Flammen bis einschließlich Montag ideale Bedingungen bieten. «Die nächsten 72 Stunden werden herausfordernd sein», sagte Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom auf einer Pressekonferenz am Samstagnachmittag (Ortszeit). Es sei eine Phase des Abwartens, die ziemliche innere Unruhe auslöse.
Nachdem sich das sogenannte «Kincaid»-Feuer weiter ausbreitete, ordneten die Behörden die Evakuierung eines großen Teils des Bezirks Sonoma an. Mehr als 80.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Die Anordnung betraf zunächst 14 Ortschaften. In der Nacht zum Sonntag wurde diese dann auf Sebastopol and Valley Ford ausgeweitet. Für die nahe gelegene Stadt Santa Rosa gaben die Behörden eine Warnung aus: Die rund Einwohner sollten sich jederzeit für eine Evakuierung bereit halten.
In der Weinbauregion rund 120 Kilometer nördlich von San Francisco haben sich die Flammen auf eine Fläche von mehr als 100 Quadratkilometern ausgebreitet - mehr als die Fläche Manhattans. Nach Angaben der Behörden fielen 77 Gebäude den Flammen zum Opfer, weitere 23.500 sind bedroht. Mehr als 2800 Helfer bekämpfen das «Kincaid»-Feuer.
Wegen des sogenannten «Tick»-Feuers» nahe der Stadt Santa Clarita in Südkalifornien mussten zwischenzeitlich 40.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Am Samstag konnten viele Betroffene wieder zurückkehren. Bei dem Brand rund 50 Kilometer nördlich von Los Angeles sind bislang 16 Gebäude zerstört und 18 weitere beschädigt worden. Rund 10.000 Bauwerke gelten weiterhin als gefährdet. Eine Fläche von mehr als 18 Quadratkilometern wurde verkohlt. Mehr als 900 Helfer waren Sonntagabend zur Bekämpfung dieses Feuers im Einsatz. Weder beim «Kincaid»- noch beim «Tick»-Feuer wurden bis Sonntagfrüh Tote oder Verletzte gemeldet.
Auch im mexikanischen Bundesstaat Baja California - mehrere hundert Kilometer weiter im Süden - wüteten Waldbrände. Am stärksten betroffen war die Gemeinde Ensenada an der Pazifikküste, wie Mexikos Zivilschutzbehörde am Samstag mitteilte. Am Freitag waren bei Bränden in der Region drei Menschen ums Leben gekommen, vier wurden verletzt. Hunderte Soldaten waren zur Brandbekämpfung im Einsatz.
Wegen der hohen Waldbrandgefahr begann der Energieversorger Pacific Gas & Electric (PG&E) am Samstagabend, fast einer Million Kunden in Nord- und Zentralkalifornien den Strom abzustellen. 940.000 Kunden müssen nach Angaben von PG&E bis Montag ohne Elektrizität auskommen - 90.000 mehr als zunächst geplant.
Bei starken Winden droht die Gefahr, dass Strommasten umstürzen oder Äste Leitungen abreißen und somit Feuer auslösen. Der Waldbrand in der nordkalifornischen Ortschaft Paradise, der im November vergangenen Jahres 85 Menschen das Leben kostete, soll durch defekte Stromleitungen verursacht worden sein.
Gouverneur Gavin Newsom warf dem privaten Versorger PG&E vor, die Blackouts seien das Ergebnis von «jahrelanger Gier, jahrelangem Missmanagement». PG&E habe es versäumt, seine Anlagen zu modernisieren und sicherer zu machen, etwa durch Investitionen in unterirdische Kabel. Newsom kündigte an, das Unternehmen für die wirtschaftlichen Schäden und für die Kosten zur Kasse bitten.
Der Nationale Wetterdienst warnte vor gefährlich starken Winden bei gleichzeitig niedriger Luftfeuchtigkeit bis Montag. Diese angesichts der Stärke und Dauer der Winde potenziell «historische» Kombination werde zur schnellen Ausweitung möglicher Brände führen.
dpa