„Mars Dune Alpha“
Nasa sucht Freiwillige für „analoge“ Mars-Mission
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Wer zum Mars fliegt, muss viele Herausforderungen bewältigen. Die Nasa sorgt vor – und sucht Neugierige für eine „Analog-Mission“.
Frankfurt – Erst zurück zum Mond, dann weiter zum Mars* – das ist der langfristige Plan der US-Raumfahrtorganisation Nasa*. Derzeit erforschen zwei Rover und mehrere Orbiter der Nasa den roten Planeten, denn noch haben es noch keine Astronaut:innen dorthin geschafft. Das hat mehrere Gründe. Neben fehlender Ausrüstung (es gibt weder eine Rakete noch eine Raumkapsel, geschweige denn einen Raumanzug, der für den Mars geeignet wäre) geht es dabei vor allem um menschliche Faktoren.
Der Mars ist sehr weit entfernt, eine Reise dorthin würde mehrere Monate dauern, in der die Raumfahrer:innen auf engstem Raum in einem Raumschiff zusammenleben müssten. Auf dem roten Planeten angekommen, müssten die Forscher:innen mit äußerst widrigen Umständen klarkommen: Enge Unterkünfte, ein lebensfeindlicher Planet (alleine die Strahlung auf dem Mars kann für Menschen auf Dauer tödlich sein), eine lange Missions-Dauer und kaum Kontakt zur Außenwelt sind nur einige Punkte, die auf Menschen zukommt, die eines Tages den Mars erforschen. Doch wie werden sie mit solchen Bedingungen zurechtkommen? Um das herauszufinden, plant die Nasa eine Langzeitstudie, die eine Mars-Mission simulieren soll.
Analoge Mars-Mission der Nasa: Probleme simulieren, bevor sie auf dem roten Planeten auftreten
Nacheinander sollen drei jeweils einjährige Mars-Simulationen im Johnson Space Center der Nasa stattfinden, dabei sollen Methoden und Technologien entwickelt und getestet werden, die potenzielle Probleme bei künftigen Mars-Missionen verhindern oder lösen sollen. Simulierte Missionen dieser Art werden „Analog-Missionen“ genannt. „Simulationen auf der Erde werden uns verstehen helfen, vor welchen physischen und mentalen Herausforderungen die Astronaut:innen stehen“, erklärt Nasa-Mitarbeiterin Grace Douglas. „Die Analog-Mission ist wichtig, um Lösungen zu testen.“
Jede der drei Analog-Missionen soll aus vier Team-Mitgliedern bestehen, jedes Team soll in einem etwa 158 Quadratmeter großen, 3D-gedruckten Modul namens „Mars Dune Alpha“ leben und arbeiten. Diese Unterkunft wird nicht auf dem Mars stehen, sondern in einer Halle im Johnson Space Center in Houston, Texas, wo sie gerade von einem 3D-Drucker gebaut wird. In dem Habitat werden bei der Analog-Mission die Herausforderungen von Mars-Missionen simuliert werden – inklusive limitierter Ressourcen, defekter Ausrüstung und verzögerter Kommunikation mit der Erde. Wegen der großen Entfernung zwischen Erde und Mars kann diese Verzögerung in der Kommunikation schon einmal mehr als vierzig Minuten betragen.
Simulierte Mars-Mission der Nasa: Aufgaben von Astronaut:innen übernehmen
Die Analog-Astronaut:innen sollen nach Angaben der Nasa während der Mars-Simulation Aufgaben übernehmen, die bei einer echten Mars-Mission auch auf die Astronaut:innen zukämen: (Simulierte) Außeneinsätze, wissenschaftliche Forschung, die Nutzung von Roboterarmen sowie die Kontaktaufnahme mit „Mission Control“.
Bevor es im Herbst 2022 losgehen kann mit der simulierten Mars-Mission, sucht die Nasa Kandidat:innen für das Programm. Bewerben können sich jedoch nur US-Bürger:innen zwischen 30 und 55 Jahren, die entweder Pilot:in sind oder eine Ausbildung im naturwissenschaftlich-technischen Bereich haben. Eine weitere wichtige Voraussetzung: Die Bewerber:innen dürfen nicht rauchen.
Bis die Nasa tatsächlich erstmals Astronaut:innen zum Mars schickt, dürfte noch einige Zeit vergehen. Zuletzt hörte man, dass die Nasa das Jahr 2037 als das Jahr anpeilt, in dem erstmals Menschen den Mars betreten – doch bis dahin kann in der Raumfahrt* noch einiges geschehen. Derzeit erforschen Roboter den Mars für die Nasa. Zuletzt hatte der Rover „Curiosity“ ein „seltsames Bauwerk“ auf dem Mars entdeckt. Der kleine Helikopter „Ingenuity“ sorgte auf dem Mars für eine Überraschung und brachte die Nasa dazu, ihre Pläne zu ändern. (tab) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.