Einzelhandel

Handelsverband: Dortmund droht Kunden-Exodus zum Ruhr Park und ins Centro

  • Daniele Giustolisi
    VonDaniele Giustolisi
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Der Handelsverband fürchtet einen Kunden-Exodus aus Dortmund in Richtung Centro, Ruhr Park und Co. Es gäbe aber offenbar eine Lösung.

Dortmund – Drohen Westenhellweg, Ostenhellweg und Co. in den kommenden Jahren vor die Hunde zu gehen? Karstadt-Aus, explodierende Parkgebühren – der Handelsverband NRW fürchtet eine Abwanderung der Kunden auf die „Grüne Wiese“.

Handelsverband fürchtet Exodus aus Dortmund in Richtung Ruhr Park und Centro

Damit meint die Spitzenorganisation des NRW-Einzelhandels Einkaufstempel wie den Ruhr Park in Bochum oder das Centro in Oberhausen. Dort ist das Parken gratis. In Dortmund dagegen hat der Rat kürzlich beschlossen, die Parkgebühren teilweise um bis zu 200 Prozent zu erhöhen. Seit 30 Jahren waren die Preise nicht angetastet worden.

Die Entscheidung, so der Handelsverband, werde sich „nachteilig für den innerstädtischen Einzelhandel auswirken“. Beispiel: Ab Juli 2023 zahlt man in den Innenstadt-Parkhäusern in Dortmund pro Stunde zwei Euro, aktuell sind es 1,70 Euro. Auf oberirdischen Parkplätzen in der City steigt der Preis fürs Parken pro Stunde von aktuell 1,50 Euro auf 2,50 Euro.

Handelsverband fordert gute Alternativen zum Auto in Dortmund

Der Verband des Einzelhandels sehe deswegen nur einen Ausweg: Wenn die Parkgebühren steigen, dann müssten alternative Anreisemöglichkeiten nach Dortmund deutlich attraktiver werden. Welche das genau sind und wie diese aussehen sollen, dazu bleibt der Handelsverband allerdings unkonkret.

Grundsätzlich begrüße der Handelsverband aber die Mobilitätswende. Aber: „Der Mix aus ÖPNV, Pkw, Zweirad und Fußwegen muss aus der Sicht möglichst aller Besucherinnen und Besucher interessant, gefällig und annehmbar sein“, sagt Thomas Schäfer, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Westfalen Münsterland.

Sollten die Alternativen nicht gut ausgebaut werden, so würden viele Kunden der Dortmunder City fernbleiben. Thomas Schäfer fürchtet: „Davon profitieren dann nicht einmal die Dortmunder Vororte, sondern in erster Linie die Einkaufscenter auf der grünen Wiese, die keine Parkgebühren erheben, und der Online-Handel, der die bestellten Waren sogar noch anliefert.“

Neben Parkgebühren ärgert Händler in Dortmund auch der Radwall

Die ab Juli steigenden Parkgebühren sind nicht das einzige Problem der Dortmunder Händler. Auch der geplante Radwall um die Dortmunder City bereitet so manch einem Geschäftsinhaber Sorgenfalten. Dem breiten Radweg, der in Teilen schon fertig ist, fallen Parkplätze zum Opfer.

In der Dortmunder Innenstadt entstehen nach und nach neue Radwege – wie hier am Wall. Dadurch fallen Parkplätze weg, was wiederum einige Händler stört.

Die Stadt Dortmund hingegen verfolgt weiterhin das Ziel einer emissionsfreien Innenstadt – will auch damit ihre Klimaziele erreichen. Im Vorfeld ließ sich die Stadt durch eine Öffentlichkeitsbeteiligung ihre Pläne legitimieren. Letztlich geht es bei den Plänen für die Innenstadt und den Wall um positive Effekte für den Klimaschutz. (Hier weitere Dortmund-Themen bei RUHR24 lesen)

Rubriklistenbild: © Daniele Giustolisi/RUHR24, Sebastian Sendlak/Agentur 54 Grad/Imago, Udo Gottschalk/Imago; Collage: RUHR24

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