Fußball
Wer zu viel wagt, verliert auch mal
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Landesliga: FCR unterliegt bei DV Solingen – SV 09/35 siegt beim Schlusslicht
Von Fabian Herzog und Peter Kuhlendahl
DV Solingen – FC Remscheid 3:2 (1:0). Viel bitterer, als der FCR zum Rückrundenstart beim Aufsteiger, kann man kaum verlieren. 0:2 zurückgelegen, dank toller Moral zurückgekommen und ausgeglichen – und am Ende trotzdem den Kürzeren gezogen. Sicherlich ging der Sieg der Solinger, die sich wie erwartet komplett anders als bei der 0:9-Niederlage zum Saisonstart im Röntgen-Stadion präsentierten, in Ordnung. Aber das Zustandekommen schmerzte doch sehr. „Wir hätten uns mit dem Unentschieden zufriedengeben müssen“, fand der weiter am Sprunggelenk verletzte Abwehrchef Adis Babic, der diese Woche das Training wieder aufnehmen und im neuen Jahr wieder auf dem Platz stehen will.
Rein optisch schienen die Remscheider den Sieg im Nachbarschaftsduell zu Beginn mehr zu wollen. Trotz eisiger Temperaturen liefen Malte Lüttenberg, Michele Buscemi und Armen Shavershyan mit Kurzarm-Trikots auf, was auf Solinger Seite nur Furkan Kücüktireli wagte, der frühere Radevormwalder und Wermelskirchener. Ein Indiz für Galligkeit war dies jedoch nicht. Denn der Gastgeber war es, der den Ton angab und ein Zweikampfplus verbuchen konnte. Die Führung durch DV-Torjäger Ismail Cakici, der nach einer Ecke am Fünfmeterraum völlig alleingelassen wurde, fiel dann auch nicht komplett überraschend (31.).
Die Solinger konnten sogar durch ihren ukrainischen Innenverteidiger Volodymyr Zaimenko, auf den der Wuppertaler SV aufmerksam geworden sein soll, auf 2:0 erhöhen (55.), ehe der FCR so richtig am Spiel teilnahm. Nach toller Einzelleistung verkürzte Germano Bonanno (72.) und leitete damit eine intensive Schlussphase ein. In der glich Serhat Kacmaz per Kopfball nach einer Ecke aus (85.), womit das Momentum endgültig zu den Remscheidern gewechselt war. Doch statt dieses auch zu nutzen, versetzte sie Emin Safikhanov mit dem 3:2 in Schockstarre (88.).
Was blieb, war die pure Enttäuschung. „Wir wollten das Spiel nach dem Ausgleich auch gewinnen“, gab Kapitän Ahmed Al Khalil zu. Allein es blieb beim Versuch.
1. FC Wülfrath – SV 09/35 Wermelskirchen 1:2 (0:1). Es ist noch einmal gut gegangen. Die Wermelskirchener waren mit dem mulmigen Gefühl ins Spiel gegangen, dass man sich beim abgeschlagenen Tabellenletzten nur blamieren könne. Und als die Gastgeber nach einer Stunde im Anschluss an einen Eckball zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich kamen, lag die böse Überraschung zumindest in der Luft. Doch der kurz zuvor eingewechselte Clinton Mampuya erlöste die Gäste in der 79. Minute mit seinem Treffer. In Überzahl – ein Wülfrather sah in der 73. Minute nach einem taktischen Foul die Ampelkarte – brachten die Wermelskirchener den knappen Vorsprung schließlich über die Zeit. Den schönsten Treffer des Tages hatte indes Eray Yigiter erzielt, der in der 39. Minute mit einem tollen Distanzschuss aus knapp 30 Metern das 1:0 erzielt hatte.
„Wir haben uns das Leben unnötig schwer gemacht“, erklärte Thorsten „Pille“ Frohn, der Co-Trainer des SV 09/35. Besonders in der Überzahlsituation ließen die Wermelskirchener doch viel zu viel zu. So mussten sie bis in die Nachspielzeit zittern, ehe der achte Saisonsieg feststand. Frohn: „Und das ist das Allerwichtigste.“
Aufstellungen
FCR: Horn, Suchanoff (57. Blume), Saibert, Kacmaz, Lüttenberg, Shavershyan (78. H. Al Khalil), A. Al Khalil, Buscemi, Maresch, Bonanno, Bamberg (57. Di Donato).
SV 09/35: Schoberth, Vlasiuc, Streit, Circir, August, Paß (88. Cetin), Lilliu, Yigiter, Raufeiser (82. Anderson), Fronia (82. Eryürük), Türksoy (70. Mampuya).