Fußball
Verkleidung sorgt für mächtig Frust
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SV 09/35 und DTV testen – FCR ärgert sich über eine späte Absage.
Von Peter Kuhlendahl und Fabian Herzog
Für ein Testspiel am Karnevalssonntag ist besondere Kreativität gefragt. Dachten sich jedenfalls scheinbar die Landesliga-Fußballer des SV 09/35 Wermelskirchen, die sich für die Partie beim VfB Hilden II, der Platz vier in der Parallelgruppe belegt, ungewöhnlich kostümierten. Eine Woche nach dem starken Nachholspiel gegen Niederwenigern (2:2) hatten sie sich als durchschnittlicher Bezirksligist verkleidet und verloren hochverdient mit 0:3 (0:2). „Das war desaströs. So darfst du dich einfach nicht präsentieren“, konstatierte Sebastian Pichura.
Der Trainer hatte seinen Frust während der 90 Minuten auf unterschiedliche Weise zum Ausdruck gebracht. Mal starrte er mit versteinerter Miene auf den Boden, mal malträtierte er sein Kaugummi in bester Carlo-Ancelotti-Manier, mal schlug er mit der flachen Hand gegen die Bedachung der Auswechselbank. „Der Spielaufbau fand bei uns überhaupt nicht statt, das Pressing auch nicht“, analysierte er niedergeschlagen, ließ sich aber seinen Humor nicht nehmen: „Testspiele sind irgendwie nicht so unser Ding.“
In der Anfangsphase beider Halbzeiten waren noch Ansätze der Vorwoche zu sehen gewesen. Dazwischen und auch in der Schlussphase konnten sich die Wermelskirchener bei Keeper Martin Schoberth bedanken, der mit zahlreichen Paraden eine höhere Niederlage verhinderte. Auf der anderen Seite strahlte 09/35 nahezu keine Torgefahr aus. Mit Ausnahme von Umut Demirs Flanke in Halbzeit eins und Leo Fronias Schüsschen in Durchgang zwei.
Eine böse Überraschung erlebte der FC Remscheid. Der Landesligist war am Freitagabend mitten in einer Trainingseinheit, als Teammanager Mike Zintner ein Anruf aus der Landeshauptstadt erreichte. Der SC Düsseldorf-West sagte das für Samstagnachmittag angesetzte Testspiel ab. „Sie hätten nur zehn Feldspieler und einen Torhüter. Aber das und ein paar Spieler aus ihrer 2. Mannschaft hätten ja wohl gereicht, um aufzulaufen. So kurzfristig abzusagen, ist eine echte Frechheit“, betont FCR-Trainer Marcel Heinemann, der stinksauer ist.
Kurzfristigen Ersatz zu finden, war am Karnevalswochenende unmöglich. So wurde am Samstag eine Trainingseinheit absolviert. Und am Sonntag stand für alle ein Sieben-Kilometer-Lauf auf dem Programm. Wohl auch als Reaktion auf den schwachen Auftritt im Nachholspiel gegen Mintard. Über den ärgert sich Heinemann auch eine Woche später noch. „Aber auf die Jungs ist im Vorfeld viel eingeprasselt“, sagt der Coach und spielt damit auf seine Ankündigung an, den FCR am Saisonende aus beruflichen Gründen zu verlassen. Heinemann: „Die Spieler waren echt geschockt. Es herrschte eine Totenstille. Wie auf einer Beerdigung.“ Ob vor der Landesligapartie am nächsten Sonntag in Wülfrath in dieser Woche noch ein Testspiel stattfindet, wird kurzfristig entschieden.
Einziger Bezirksligist des Remscheider Kreises, der eine Woche vor dem Liga-Wiederbeginn testete, war der Dabringhauser TV. Gegen den gleichklassigen SC Velbert II gab es ein 0:0. „Man hat gemerkt, dass Karneval ist“, sagte Trainer Patrick Grün. „Das war eher ein müder Sommerkick.“ Marvin Dattner und Ahmed Öztürk hatten noch die besten Chancen des DTV, der nächsten Sonntag Kellerkonkurrent Berghausen empfängt. Grün: „Dann zählt´s.“
Ein Testspiel steht in dieser Woche noch an: Am Dienstag (20 Uhr, Kollenberg) trifft der SC 08 Radevormwald auf die U19 des SC West Köln.
Benefizspiel
Am vergangenen Mittwoch fand auf dem Jahnplatz in Lüttringhausen das Benefizspiel des FC Remscheid gegen den SC Ayyildiz Remscheid. Hintergrund war das schwere Erdbeben in der Türkei und in Syrien. Für die Aktion „Wir sind der Westen“ kamen insgesamt 2500 Euro zusammen. Organisator FCR hat die Summe, die aus Eintrittsgeldern und Spenden zusammengekommen war, aufgerundet.