16. Türchen
Schneider tickt etwas anders als andere Handballer
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Nächstes Türchen in unserem Rückennummer-Adventskalender – es ist diesmal die 16.
Von Andreas Dach
Wie wird man Handballtorhüter? Und warum wird man Handballtorhüter? Die Geschichte, die Fabian Schneider dazu parat hat, passt nicht in die Kategorie Einzelfall. Es ist vielen schon so ergangen wie dem Schlussmann der Bergischen Panther III, der mit seiner Mannschaft in der Landesliga spielt.
Der heute 25-Jährige hatte als Kreisläufer bei der TG Hilgen begonnen. Das war im Jahr 2003 gewesen. Bei einem Turnier in Solingen hatte dann ein Torsteher gefehlt – und Fabian Schneider ist eingesprungen. Seitdem gibt es für ihn keine andere Position mehr, die er sich vorstellen kann: „Es hat mir Spaß gemacht, und es macht mir Spaß.“
Unabhängig davon, dass er dort auch regelmäßig zu überzeugen weiß. In der Jugend bei der TGH, später dann bei den Panthern. Einen anderen Verein hat es für den in Leverkusen geborenen Sportler, der mit seinen 25 Lenzen schon zu den Erfahrensten bei der Drittvertretung der Panther zählt, nie gegeben. Er nennt den Grund völlig unaufgefordert: „Ich fühle mich dort einfach wohl.“
Was es zusätzlich leichter macht: Schneider wohnt nur einen Steinwurf weit entfernt von der Max-Siebold-Halle in Hilgen, wo er trainiert und spielt. Zu unserer adventlichen Serie gehört die Frage nach seiner Rückennummer. In diesem Fall nach der 16. Was hat es damit Besonderes auf sich? Der Schlussmann bedauert förmlich, sagen zu müssen: „Ich habe dazu keine spezielle Geschichte parat.“ Torhüter tragen meist die 1, die 12 oder die 16. Er entschied sich für die 16. Das war im Jahr 2016. Wenigstens eine kleine Story . . .
Schneider tickt ein wenig anders als andere Handballer. Er ist kein Schwärmer, hat keine Vorbilder. THW Kiel? SC Magdeburg? SG Flensburg-Handewitt? Rhein-Neckar Löwen? Füchse Berlin? Der Torhüter der Panther III hängt nicht in den großen Hallen der Republik rum oder hockt bei den Spielen der Superstars vor dem Fernseher, um jede Szene in sich aufzusaugen. „Ich hatte nie wirklich Vorbilder“, sagt er. „Mich interessiert eher, was ich mache beziehungsweise, was um mich rum passiert.“ Bedeutet: Bei Spielen anderer Panther-Teams schaut er mit großem Interesse zu, ist ein echter Vereinsmensch. Panther-Manager Frank Lorenzet sagt über ihn: „Er ist ein richtig, richtig guter Junge. Für mich ist er der beste Torhüter der Landesliga. Für die kommende Spielzeit haben wir ihn für die 2. Mannschaft auf dem Schirm.“
Sogar bei der Ersten hat Fabian Schneider in der Vergangenheit mal mittrainiert, dann aber schnell wieder den Rückzug angetreten. Der Aufwand war mit seinem Studium nicht kompatibel: „Darauf will ich mich konzentrieren.“ In Wuppertal studiert er Chemie, will Chemielaborant werden. Ursprünglich sollte es die forensische Toxikologie sein. Mittlerweile gilt sein Fokus komplett der Chemie. Und eben dem Handball. Der gibt ihm viel. Und dem gibt er viel. Abwarten, was für sportlich-chemikalische Pülverchen er noch zusammenbraut . . .