Judo
RTV verliert Auftakt in der Bundesliga
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Remscheider Judoteam kassiert zum Auftakt in der Bundesliga eine 1:13-Niederlage in Hamburg
Von Peter Kuhlendahl
Remscheid/Hamburg. Dass der Wind in der Bundesliga rau sein würde, war allen Beteiligten des Judoteams des RTV klar. Dass sie ergebnistechnisch im hohen Norden am späten Samstagnachmittag gleich in einen Orkan geraten würden, hatten die Remscheider allerdings nicht erwartet. Am ersten Kampftag musste sich der Aufsteiger beim JT Hamburg klar und deutlich mit 1:13 geschlagen geben. Den Ehrenpunkt gewann Sam van´t Westende, der beim Zwischenstand von 0:12 in der Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm siegte.
Allerdings hatte sich vor 400 Zuschauern in der Sporthalle Wandsbek einiges gegen den RTV verschworen. Nachdem die Topathleten – wie beispielsweise Karl-Richard und Johannes Frey, die parallel beim Grand-Slam-Turnier in der Türkei starteten – ausfielen, mussten auch noch weitere Kämpfer aus Verletzungs- oder Krankheitsgründen passen. Insgesamt fehlten zehn Aktive vom Stammpersonal.
Die, die dann schließlich zum Teil in anderen Gewichtsklassen auf der Matte standen, mussten sich auch noch über einige umstrittene Kampfrichterentscheidungen ärgern. Wie Christos Pintsis (-60 kg), der in seinem Kampf seinen Gegner bewusstlos würgte und geistesgegenwärtig von ihm abließ. Dies hatten die Richter aber nicht bekommen, die sonst den Remscheider zum Sieger erklärt hätten. Der Kampf ging weiter, und Pintsis unterlag in der Verlängerung.
Große Verwunderung auch beim Kampf von Alexander Gabler (-73 kg). Per Kontertechnik schickte er sein Gegenüber auf die Matte und wurde vom Kampfrichter zum Sieger erklärt. Doch nur Sekunden später nahm der dies wieder zurück. Und auch hier siegte der Hamburger in der Verlängerung.
David Ickes macht den Kampf seines Lebens
Apropos Verlängerung: Im letzten Kampf des Tages trat David Ickes, der eigentlich in der Klasse bis 66 Kilogramm kämpft, aufgrund der personellen Situation in der Klasse bis 73 Kilogramm an. Gegen den Hamburger Sebastian Hofäcker machte er dann quasi den Kampf seines Lebens, der nach vier Minuten in die Verlängerung ging. Und erst nach unglaublichen 14 Minuten und 27 Sekunden musste sich Ickes knapp geschlagen geben.
Nicht nur aufgrund dieses Auftritts haderten die RTV-Verantwortlichen zwar mit der Höhe der Niederlage, blickten aber optimistisch in die Zukunft. „Es gab heute einige Dinge, die mich positiv gestimmt haben. Der Teamspirit war fantastisch. Wenn wir weiter hart arbeiten und unsere Stammkämpfer zurückkehren, haben wir Bundesliganiveau“, erklärte RTV-Trainer Peter Degen. Und Geschäftsführer René Endres ergänzte: „Hamburg hat verdient gewonnen. Auch wenn heute vieles gegen uns lief, ist das unstrittig. Wir werden unsere wahre Stärke aber noch zeigen. Mit uns ist weiterhin zu rechnen.“
Bundesliga
In der Nordgruppe der Bundesliga wurde an diesem Wochenende ein weiterer Kampf ausgetragen. Dabei trennten sich SU Annen und der JC 66 Bottrop mit einem 7:7-Unentschieden. Die Kämpfe zwischen UJKC Potsdam und Hertha Walheim sowie JT Hannover und KSC Spremberg finden erst im September statt.
Einwurf: Richtige Schlüsse ziehen
Kommentar von Andreas Dach
Niederlagen gehören zu einer positiven sportlichen Entwicklung oftmals dazu. Wer aus ihnen die richtigen Schlüsse zieht, wird schon bald (wieder) die Sonnenseiten erleben. Ob dies ein Trost ist für das Judoteam des Remscheider TV, das in den vergangenen Jahren eine atemberaubende Erfolgsgeschichte geschrieben hat und endlich in der Bundesliga angekommen ist? Zum Auftakt der Saison im Oberhaus gab es in Hamburg auf der Matte ordentlich Haue. Ein 1:13 steckt man nicht mal ebenso weg. Wer aber genauer hinschaut, weiß die bittere Pleite richtig einzuordnen. Fehlten doch fast alle Spitzenkräfte, und dem zweiten Anzug fehlt die Erfahrung. Zudem gehören die Norddeutschen seit Jahren zur Creme der deutschen Judoclubs, und einige Kämpfe endeten knapp. Insofern: Abhaken und nach vorne schauen. Das gilt auch für die Rollhockey-Frauen der IGR Remscheid, für die es mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft kaum etwas werden dürfte. Nach der 0:5-Schlappe gegen Calenberg kullerten Tränchen der Enttäuschung. Da hätte man am liebsten mitgeflennt.