Leichtathletik
Osterlauf: Nur die Harten kommen in den Garten
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Nach dreijähriger Pause feiert die Veranstaltung des TV Frisch Auf Lennep ein starkes Comeback.
Von Andreas Dach
Remscheid. Als er im Ziel angekommen war, sehnte er sich nach seinem Garten. „Da setze ich mich hin und mache gar nichts mehr“, sagte Oliver Christeleit, der bei der 11. Auflage des Osterlaufs der Gewinner über die Halbmarathon-Distanz geworden war. Man mochte den Mann vom Team Essen gut verstehen, der eine Top-Zeit von 1:22:14 Stunden gelaufen war. Nach gerade überstandener Zerrung waren die letzten der 21,1 Kilometer keine einfachen für ihn gewesen. „Ich bin sogar am Berg mal gegangen“, gab er zu. „Ein Kilometer länger – und ich wäre überholt worden.“ Doch: Nur die Harten kommen in den Garten . . .
Ehrliche und bescheidene Worte bei 17 Grad, strahlendem Sonnenschein und vielen gut gelaunten Menschen, welche die Mühen des veranstaltenden TV Frisch Auf Lennep belohnten. Dass es „nur“ knapp 400 Aktive waren, die auf einer der drei Strecken (21,1 km, 10 km, 5 km) unterwegs waren, mag den Osterferien geschuldet gewesen sein. „Da“, glaubte Marcus Behnecke vom Organisationsteam, „wollten viele auch einfach mal wieder in den Urlaub fahren.“ Die weiteren Medaillenplätze belegten Felix Mettke (TV Herkenrath, 1:22:31) und Stephan Weißner (Born2RunBergisch, 1:24:46).
Bei den Frauen hatte die siegreiche Anke Libuda aus Bochum (1:40:09) hinterher sogar noch die Kraft, zu ihrem Auto zu laufen, um die Heimfahrt in den Pott anzutreten, Lokalmatadorin Inge Raabe (1:45:30) holte Silber, Platz drei ging an Jessica Stübner (Herscheid, 1:48:08).
Der Abstand täuscht ein wenig, ich musste alles geben!
Daniel Schmidt musste über die 10 Kilometer ganz schön auf die Tempotube drücken, um sein Abo auf den Sieg zu bestätigen. „Der Abstand täuscht ein wenig“, sagte der Remscheider, der 34:38 Minuten gebraucht hatte. Und verwies auf seinen Verfolger und Kumpel Chris Zimmermann aus Wermelskirchen, der 35:50 Minuten gelaufen war und erst am Ende ein wenig abreißen lassen musste. Schmidt: „Ich musste alles geben.“ Noah Bader (RSV) wurde Fünfter.
Stark auch der Auftritt von Insa Blumentritt (Feuerwehr Wermelskirchen) über 10 Kilometer. Sie gewann in 46:58 Minuten bei den Frauen und verwies Laura Benkenstein (vereinslos) und Sara Wantschura (TriForce-Vital, 49:47) auf die Plätze. Vereinskollegin Camila Alfaro Solano wurde Vierte.
Die kürzeste Distanz, die 5 Kilometer, wurde von einer Frau dominiert. Daniela Wurm aus Wuppertal durfte sich für imponierende 20:33 Minuten feiern lassen. „Ich stamme ursprünglich aus dem Sauerland. Da kennt man sich mit Bergen aus“, lautete ihre erste Reaktion. Um sich für den Lauf aufzuwärmen, war sie vorher bereits zwölf Kilometer gelaufen. Kann man so machen . . . Ihr am nächsten kam ein Mann, Thomas Hake aus Leichlingen (24:13). „Ich hatte mich schon 2020 angemeldet“, berichtete er. „Da war es doch klar, dass ich jetzt mitmache.“
Gut vertreten war überraschend die ostfriesische Region. „Wir sind hier bei Bekannten“, sagte Karsten Urban aus Jever den Grund für seine Teilnahme. Für seine Teamkollegin Julia Miener sollte sich das Mitwirken besonders lohnen – sie wurde Zweite. Und warf sich danach happy auf den Boden. Ostfriesisch herb halt . . .
Kooperation
Es wird immer schwieriger, Helfer für solche Veranstaltungen zu finden. Das betonte unter anderem der frühere Vorsitzende Rolf New. Was mit ein Grund war, weshalb diesmal kein Catering für die Zuschauer angeboten werden konnte. Vielleicht greift man künftig auf ein Angebot der SG Hackenberg zurück. Deren Chef Joachim Weber sagte: „Man hätte uns ja mal fragen können.“