Rollhockey
Minichance fürs Rückspiel bewahren
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IGR tritt im WSE-Cup beim italienischen Vertreter Follonica an. Die Frauen spielen in der Bundesliga.
Von Andreas Dach
Bella Italia wartet auf die Männer der IGR Remscheid. Am Samstag um 21 Uhr tritt der Rollhockey-Bundesligist im Achtelfinale-Hinspiel des WSE-Cups bei Galileo Follonica an und möchte eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel zwei Wochen später (11. Februar) in Remscheid schaffen. Ist das realistisch? Oder wird der Trip gen Süden eher nicht so bella?
Die Ausgangsposition spricht nicht für die Bergischen. Die mannschaftsinternen Ungereimtheiten der letzten Zeit sind nicht ausgeräumt. Zurzeit laufen Gespräche. Viele und wichtige Gespräche. Mit welchen Ergebnissen beziehungsweise Konsequenzen ist nicht bekannt. Trainer Marcell Wienberg sagt nur so viel: „Der Verein steht über allem.“ Zunächst einmal gilt die Konzentration dem Spiel gegen den vorjährigen Halbfinalisten des WSE-Cups. Schon alleine daraus lässt sich ablesen, wie hoch die Hürde ist, welche die IGR überschreiten muss. Für die Italiener war erst gegen Benfica Lissabon Schluss.
Jetzt greifen sie erneut an, werden sich an der IGR Remscheid nicht die Finger verbrennen und deshalb bereits am späten Samstag für eine Vorentscheidung sorgen wollen. Dass die Remscheider sich über Nationalspieler Max Thiel über die Qualitäten des Gegners informiert haben, ist sicherlich ein wichtiger Aspekt. Der Ex-Cronenberger lebt und spielt mittlerweile in Italien, kennt das Team aus der Nähe von Pisa gut. „Er hat uns ein paar Sachen mit auf den Weg gegeben“, formuliert Wienberg. Er sagt aber auch: „Es ist ein dickes Brett, welches wir bohren müssen.“ Follonica biete viele international erfahrene Akteure mit großen Qualitäten auf. Ob da die Remscheider (lange) gegenhalten können?
Sie müssen mit Yannik Lukassen und Max Richter (beide beruflich verhindert) zwei erfahrene Spieler ersetzen, die ihnen in dem Hexenkessel gut zu Gesicht gestanden hätten. Auch der hochtalentierte Henry Kulmer ist nicht dabei – er kommt am Wochenende erst von seiner Klassenfahrt zurück. Ole Kaldasch hat wegen offenbar fehlender Motivation ganz bei der Ersten der IGR aufgehört. Er spielt nur noch bei der U20.
„Es ist ein dickes Brett, welches wir bohren müssen!“
So weit die Personalien. Bleibt die Frage nach der An- und Abreise. Immerhin sind lässige 1265 Kilometer zurückzulegen. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag bricht die Delegation um 3.15 Uhr mit zwei Sprintern vom Jägerwald aus auf. Einen stellt Betreuer Oliver Schmidt, selbst auch mit dabei, zur Verfügung. Einen anderen hat man sich bei der ERG Iserlohn ausgeliehen. „So bleibt das in der Rollhockey-Familie“, sagt Marcell Wienberg lächelnd.
Am Freitagabend zwischen 17 und 19 Uhr will man den Zielort erreichen. Der Samstag ist wie folgt geplant: Frühstück, Kennenlernen der Bahn, Sightseeing in Follonica und ein Ausflug nach Siena oder Elba. Abends um 21 Uhr wird die Begegnung angepfiffen. Nach Übernachtung und Frühstück geht es auf den Weg zurück nach Remscheid. 1265 Kilometer weit. Und mit welchem Ergebnis will man die Heimreise antreten? „Mit einem stabilen“, sagt Wienberg. „Mit einem, welches uns noch eine Minimalchance fürs Rückspiel lässt.“
Favorisiert sind die Frauen der IGR Remscheid, die in der Meisterschaft am Samstag um 18.30 Uhr beim TuS Düsseldorf-Nord antreten. Mit einem Erfolg würde die Mannschaft von Thomas Beck wieder die Tabellenführung übernehmen. Dementsprechend lautet auch die Ansage des Trainers: „Wir wollen direkt für klare Verhältnisse sorgen und unser Spiel durchziehen.“
Wobei sich der Gastgeber als Wundertüte entpuppen könnte. Denn: Im Pokal hat man zuletzt gegen die Zweite des RSC Cronenberg verloren, in der Meisterschaft aber gegen die Erste der Wuppertalerinnen gewonnen. Ganz schön gaga. Beck glaubt: „Der TuS wird auf jeden Fall sehr motiviert sein.“ Da passt es, dass er bezüglich der Aufstellung die Qual der Wahl hat. Der komplette Kader steht zur Verfügung. Die Möglichkeit, sich für die Startformation zu empfehlen, hat es in dieser Woche sogar dreifach gegeben. Weil die IGR-Männer das Training am Donnerstagabend wegen ihrer Italienreise ausfallen lassen mussten, übernahmen die Frauen die Trainingszeit. Sie wurde für technisch-taktische Übungen genutzt.
Geografie
Follonica liegt am Meer, südlich von Pisa und Livorno beziehungsweise südwestlich von Florenz. Der Ort in der Provinz Grosseto besitzt ein modernes Stadtbild und ist einer der größten Badeorte der Toskana.