Judo

So lief der Heimkampftag RTV gegen Hamburger Judoteam

Nach seiner blutenden Kopfverletzung kämpfte sich RTV-Judoka Sam van´t Westende mit einem Verband zum Sieg.
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Nach seiner blutenden Kopfverletzung kämpfte sich RTV-Judoka Sam van´t Westende mit einem Verband zum Sieg.
  • Peter Kuhlendahl
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Judo: Bundesliga-Auftakt für Remscheid. Das sagen Trainer, Geschäftsführer, Zuschauer. Und wie es Johannes Frey nach seiner schweren Verletzung geht: „Hätte fast mein Bein verloren.“

Remscheid. Dieser Auftritt macht wahrlich Lust auf mehr. „Ich bin megastolz auf die Leistung des Teams“, kommentierte René Endres, der Geschäftsführer des RTV-Judoteams, trotz der 6:8-Niederlage am Samstagnachmittag gegen das Hamburger Judoteam den ersten Kampf der Remscheider in der Bundesligasaison 2023. Und Teammanager Michael Roschedor ergänzte: „Wir hatten den Topfavoriten am Rande einer Niederlage.“

Aber eben nur fast. Und dass es im entscheidenden letzten Kampf des Remscheiders Jesper Smink in der Gewichtklasse bis 90 Kilogramm nicht zum Sieg und damit zum hochverdienten Remis gereicht hatte, hatte für Manager Cedric Pick nur einen Grund: „Die Kampfrichter haben Jesper ganz klar zu unrecht wegen Passivität bestraft.“ Was Karl-Richard Frey, der in seiner Gewichtsklasse (bis 100 Kilogramm) zwei klare Siege gelandet hatte, ähnlich sah: „Die ging eher vom Hamburger aus.“

Dass die Niederlage vermeidbar gewesen sei, fand auch RTV-Trainer Peter Degen: „Da war natürlich mehr drin. Schade, dass ausgerechnet Jesper, der ansonsten bei Europa- und Weltmeisterschaften im Judo vorne mitmischt, sich zweimal knapp geschlagen geben musste.“ Hin- und hergerissen von seinen Emotionen war der Wermelskirchener Lokalmatador Luke Cabecana (-60 kg), der zum ersten Mal für den RTV in der Bundesliga kämpfte: „Es ärgert mich, dass ich verloren habe. Es war aber ein tolles Gefühl, dabei zu sein.“

Den Kampf des Tages lieferte sich Sam van´t Westende (-81 kg) gegen den Hamburger Johannes Rudi. Während der normalen Kampfzeit floss zum ersten Mal Blut, als der RTV-Judoka an der Nase getroffen wurde. In der Verlängerung erlitt er dann eine stark blutende Platzwunde oberhalb der linken Augenbraue. Van´t Westende wurde minutenlang am Mattenrand vom Arzt behandelt und setzte mit einem dicken Kopfverband den Kampf fort. Und als er den mit einem spektakulären Wurf gewann, sorgten die 400 Zuschauer auf der Tribüne für ein Tollhaus.

Auf RTV-Judoka Karl-Richard Frey (blau) war wieder Verlass. Er gewann seine Kämpfe souverän.

Judo-Bundesliga: Einzelergebnisse der RTV-Judoka

Die kamen ansonsten in den insgesamt sieben Kämpfen pro Durchgang auf ihre Kosten. Los ging es zwar mit einer Niederlage von RTV-Neuzugang Igor Mbakom (+100 kg). Dann wendeten die Gastgeber durch Siege von Alexander Gabler (-81 kg), Frey und Nicolas Kunze (-66 kg) das Blatt und gingen mit 3:1 in Führung. Viktor Wandtke (-73 kg), Christos Pintsis (-60 kg) und Smink verloren, sodass der Deutsche Vizemeister mit einer 4:3-Führung in die Pause ging.

Im zweiten Abschnitt unterlag Mbakom trotz eines couragierten Auftritts erneut. Doch nach den Siegen von van´t Westende, Frey und Kunze hatten die Remscheider wieder mit 6:5 die Nase vorn. Jasper Lefevere (-73 kg) und Cabecana unterlagen dann, ehe es zur umstrittenen Niederlage von Smink kam.

„Ich hätte fast mein Bein verloren.“

Johannes Frey, schwer verletzter Judoka des RTV

Einer, der beim Saisonstart natürlich zu gerne auf der Matte dabei gewesen wäre, saß nur auf der Tribüne. Johannes Frey, Medaillengewinner der Olympischen Spiele von Tokio, ist wegen einer schweren Knieverletzung außer Gefecht gesetzt. „Ich habe mir Ende des Jahres bei einem Wettkampf in Abu Dhabi unter anderem das Kreuzband gerissen.“ Was alleine schon schlimm genug war. Es gab aber auch noch einen Blutstau, der eine Notoperation zur Folge hatte. Frey: „Ich hätte fast mein Bein verloren.“ Mittlerweile ist er längst in der Reha und kämpft für sein nächstes großes Ziel: „Bei den Olympischen Spielen in Paris will ich 2024 dabei sein.“

Judo-Bundesliga: So geht es für Remscheid weiter

In knapp vier Wochen steht der zweite Kampftag in der Judo-Bundesliga auf dem Programm. Am 15. April sind die Remscheider beim UJKC Potsdam zu Gast. Der nächste Heimkampf des RTV-Judoteams findet am 3. Juni statt. In der Sporthalle Neuenkamp ist dann der TSV Hertha Walheim zu Gast.

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