Porträt

Jeck? Jeck setzt auf neues Bewusstsein

Melanie Jeck (l.) mit Konkurrentin Katharina Urbainczyk beim Röntgenlauf. Auch das gehört zu ihrer sportlichen Vita.
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Melanie Jeck (l.) mit Konkurrentin Katharina Urbainczyk beim Röntgenlauf. Auch das gehört zu ihrer sportlichen Vita.
  • Andreas Dach
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Die einstige Handballerin und Läuferin ist zu einer erfolgreichen Unternehmerin geworden.

Von Andreas Dach

Melanie Jeck? Das war doch die Handballerin . . . Stimmt. Melanie Jeck? Das war doch die Läuferin . . . Stimmt ebenfalls. Melanie Jeck? Das ist doch die Ehefrau von HGR-Geschäftsführer Tiberius Jeck . . . Auch das ist richtig. Drei Fragen, drei richtige Antworten. Viele erinnern sich an sie als Klassesportlerin, die in mehreren Sparten ihre Frau gestanden hat. Aber weiß jemand, dass die heute 47-Jährige eine erfolgreiche Geschäftsfrau ist und kürzlich erst an einem Weltrekord beteiligt war? Nein? Dann wird es höchste Zeit, das zu ändern.

Sie hat Tore geworfen bei der Lenneper TG, beim SV 09 Wermelskirchen, beim Turnerbund Wülfrath (in der Oberliga) und bei der HSG Radevormwald/Herbeck. Handball – das war ihr Ding. Sie hat immer alles gegeben, galt in ihren Teams als Führungsspielerin. Bis sie einen Vortrag von Hubert Schwarz hörte. „Rad extrem – in 80 Tagen um die Welt“, lautete dieser. Und hat für erhebliche Veränderungen in ihrem Leben gesorgt. Sie wurde keine Radfahrerin – sie wurde Läuferin, veränderte ihre Ernährung, ihre Einstellung zu vielen Dingen des Lebens und ihr Bewusstsein. 16 Kilogramm nahm Melanie Jeck ab und hat das neue Gewicht von 59 Kilogramm bis heute gehalten.

Ich liebe die Natur – sie erdet mich!

Melanie Jeck, Unternehmerin

„Im Wald werden keine Tore geworfen“, wurde ihr aus Handballerkreisen oft gesagt. Das ließ sie kalt. „Ich liebe die Natur“, sagt sie, „sie erdet mich.“ Viele Jahre ist das her und hat noch immer Gültigkeit, auch wenn die Lenneperin nicht mehr an Veranstaltungen wie dem Röntgenlauf teilnimmt. Stattdessen läuft sie ganz privat und hält sich fit. Im Hausflur liegen ein paar Hanteln – auch sie gehören zum Sportprogramm der dreifachen Mutter.

Die letzten Jahre waren voll mit Aus-, Fort- und Weiterbildungen. Hunderte von Büchern hat sie konsumiert. „Ich habe viel investiert“, sagt sie. Heute ist sie Unternehmerin, hat die „Fit-statt-fertig-GmbH“ gegründet. Sie sieht sich als Expertin für Bewusstseinsveränderung, bietet Coaching (Gesundheit, Energie), Dozententätigkeit („Man kann mich für Impulsvorträge buchen“) und Onlinekurse an. Sie sagt: „Wer sein Leben verändern möchte und den Umgang mit sich selbst, ist bei mir richtig.“

Ihr Thema heißt: Verknüpfung von Bewusstsein für Körper, Geist und Seele. Unter anderem empfängt sie Klienten zu Heilsitzungen und ganzheitlichen Beratungen, verdeutlicht: „Mein Ziel ist es, ein neues Bewusstsein in die Welt zu tragen.“ Verwundert es bei solchen Sätzen, dass man sie gerne mal in die esoterische oder spirituelle Ecke verfrachtet? „Mir wird ein Stempel aufgedrückt“, schildert sie vereinzelte Erfahrungen. Und wehrt sich dagegen. Voller Leidenschaft. Voller Überzeugung. Voller Kraft. Veränderungen gehören ihrer Meinung nach zum Leben. Am besten positive. „Wenn mir jemand zum Geburtstag sagt, ich soll bleiben, wie ich bin, finde ich das fürchterlich“, sagt sie. Was sie lieber hört? „Behalte deine guten Seiten.“

Melanie Jeck isst schon seit Jahren keinen Zucker und kein Fleisch mehr, trinkt keinen Alkohol. Aus voller Überzeugung. Vermisst sie denn kein Gläschen Wein in einer netten Runde mit Freunden? „Nein, absolut nicht.“ Sie ist konsequent, zieht ihr Ding durch und wirkt glücklich dabei.

Beim „Speaker Slam“ in Mastershausen hat Melanie Jeck viel Eindruck hinterlassen. Innerhalb von vier Minuten brachte die Lenneperin ihr Thema (Bewusstseinsveränderung) genau auf den Punkt.

Das hat man ihr auch bei einem „Speaker Slam“ in Mastershausen (Pfalz) abgenommen. Dort war die 47-Jährige bei einem Rednerwettstreit, hatte sich in einer Vorausscheidung dafür qualifiziert. Alle 147 Mitwirkenden – das bedeutete Weltrekord – hatten auf zwei Bühnen vier Minuten Zeit, ein ganz spezielles Thema auf den Punkt zu bringen. Ihres lautete selbstredend: Bewusstsein und bewusste Veränderungen. Eine ihrer Thesen: „Das Leben ist kein Sprint, sondern ein Marathon.“

Das sollte man ihrer Meinung nach verinnerlichen. Bei ihr hat es schon früh begonnen, dass sie sich damit auseinandergesetzt hat. Auch familiäre Prozesse waren mit daran beteiligt. Ihr Vater ist früh gestorben, ihre Mutter wurde chronisch krank. Das hat sie nachdenklich gemacht und in ihrem Handeln bestärkt: „Wenn man den Marathon falsch angeht, kommt man nicht ins Ziel. Oder in einem ganz schlechten Zustand nach acht statt vier Stunden.“ Es ist halt vorher wichtig, sich mit der Strecke (des Lebens) auseinanderzusetzen.

Sie ist überzeugt von dem, was sie tut. Anders wäre es auch gar nicht möglich, anderen Menschen Wege aufzuzeigen. Inzwischen interessieren sich immer mehr für ihr Wirken, für ihr Tun. Zum Teil reisen Klienten von weit her an. Auch Handballer kommen zu ihr – zu Heilsitzungen. Und verspüren, wie sie sagt, nach mehreren Behandlungen Linderung bei ihrer Problematik.

Zur Person

Melanie Jeck hat auch ihre Familie von ihrem gesunden Weg überzeugt. Für die Mahlzeiten daheim gilt: Gegessen wird, was sie auf den Tisch bringt. Und das ist weit von Zucker und Fleisch entfernt. Auch Mann und Söhne gehen längst viel bewusster mit sich um. Es ist also auch bei ihnen einiges in Gang gesetzt worden – auf ganz freiwilliger Basis.

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