Fußball
Janowski glaubt noch an den Aufstieg
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Gespräch: Der Trainer des Fußball-Bezirksligisten SSV Bergisch Born verbreitet Optimismus.
Von Andreas Dach
Macht es im Moment gerade Spaß, der Trainer des SSV Bergisch Born zu sein?
Tim Janowski: Ja, auf jeden Fall. Ich habe am Dienstag noch in der Mittagspause mit Carlos Dantas zusammengesessen, und wir sind weiter positiv gestimmt, was die künftigen Aufgaben angeht. Im Verein herrscht insgesamt eine gute Stimmung. Die von mir trainierte 1. Mannschaft hat einen guten Charakter. Wir müssen und werden für den weiteren Verlauf der Saison noch enger zusammenrücken.
Woran machen Sie fest, dass der SSV in der Bezirksliga von sechs möglichen Punkten im Jahr 2023 nur einen eingesackt hat?
Janowski: Es fehlen im Moment ein wenig das Selbstverständnis, der Glaube und das Selbstvertrauen. Blickt man auf die Spielverläufe beim 1:1 gegen den SC Ayyildiz und beim 1:3 beim SSV Germania, hatten wir auch eine Menge Pech. Gegen die Wuppertaler waren wir Minimum auf Augenhöhe. Von der Spielanlage fand ich uns sogar besser.
Aber?
Janowski: Die Konterabsicherung hat gefehlt. Daran hat es gemangelt. Nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit. Da müssen wir dringend dran arbeiten. Zudem haben wir im bisherigen Saisonverlauf zu oft Punkte liegengelassen, weil wir das als Mannschaft nicht vernünftig zu Ende gespielt haben. Mehrfach haben wir bis kurz vor Schluss geführt, um noch den Ausgleich zu kassieren. Manchmal denken wir zu offensiv und lassen uns auskontern. Wir müssen einen Vorsprung auch einfach mal runterspielen.
Sie haben doch genügend Führungsspieler im Team, welche in solchen Momenten die Marschrichtung vorgeben müssten.
Janowski: Sicherlich haben wir die. Aber in solchen Momenten ist die gesamte Mannschaft gefragt, welche die Fehler abstellen muss. Es geht nur als geschlossene Einheit.
Sehen Sie noch Möglichkeiten, am Ende dieser Spielzeit ganz oben zu stehen und in die Landesliga aufzusteigen?
Janowski: Die sehe ich. Ich habe schon so viel in meinem Fußballerleben erlebt, dass ich daran weiter glaube. Keine Mannschaft marschiert komplett durch. Davon bin ich überzeugt. Auch nicht die Mettmanner, auf die wir im Moment einen Rückstand von sieben Punkten haben. Die 1. Spvg. Solingen-Wald ist auch wieder voll im Rennen. Noch sind 36 Punkte zu vergeben. Wenn wir 31 oder 32 holen, können wir es noch schaffen. Wir sollten nicht auf die anderen schauen, sondern nur auf uns. Ich erinnere an die vergangene Saison, als wir in der Rückrunde auch sechs Spiele in Folge gewonnen haben. Das kann gerne wieder gelingen.
Wie haben die drei Neuen eingeschlagen, die in der Winterpause kamen?
Janowski: Pascal Schmid hat sich in der Vorbereitung stark präsentiert, dann aber Pech gehabt. Erst hatte er Corona, dann Magen-Darm-Probleme. Aleksandar Stanojevic war beruflich und privat verhindert, ist in dieser Woche wieder ins Training eingestiegen. Und Luca Dantas erfüllt auf der 10 oder als Sturmspitze unsere Erwartungen.
Müsste Born mit solch einem Kader nicht ganz oben stehen?
Janowski: Von den Einzelspielern her möglicherweise. Aber so einfach ist das nicht. Man darf nicht vergessen, dass wir auch viele hochtalentierte junge Leute aus dem 2003er-Jahrgang regelmäßig aufbieten. Meist stehen drei bis von ihnen auf dem Platz. Sie müssen natürlich noch Erfahrungen sammeln.
In der kommenden Woche können Sie einen Rückkehrer begrüßen.
Janowski: Martin Bormann kehrt aus München zurück. Er wird uns guttun und gibt uns personell noch mehr Möglichkeiten. In der kommenden Saison werden wir Endrit Vishi aus der eigenen A-Jugend hochziehen.
Die A-Jugend ist ein gutes Stichwort. Sie hat in der Bergischen Leistungsklasse gerade ein irres Spiel gegen Baumberg mit 5:6 verloren.
Janowski: Beide haben mit offenem Visier gespielt. Wir haben mit 0:3 zurückgelegen, dann mit 5:3 geführt. Für die Zuschauer ein Spektakel.
Bleiben Sie in der kommenden Saison Borner Trainer?
Janowski: Ja, Co-Trainer Gennaro Buonocoro und ich machen weiter. Er ist ein Supertyp. Wir sind ligaunabhängig auch 2023/2024 verantwortlich.
Zur Person
Tim Janowski wurde am 23. März 1974 in Remscheid-Lennep geboren. Mit Ehefrau Susanne hat er drei Kinder (Louis, Silas, Dean). Der Berufssoldat aus Köln war selbst als Spieler für den RSV Hückeswagen und den SSV Bergisch Born am Ball. Seit 2006 ist er Trainer beim SSV (Jugend, Co-Trainer der Ersten und Trainer der Ersten).