Fußball
Hier Gelb-Rot-Ärger, dort desaströs
- 0 Kommentare
-
Feedback
schließen
- Weitere
- VonAndreas Dachschließen
- Peter Kuhlendahlschließen
Fußball: SV 09/35 kassiert in der Landesliga späten Ausgleich, der FCR kommt unter die Räder.
SV 09/35 Wermelskirchen – SF Niederwenigern 2:2 (1:1). Zuerst wurde der Opfer des Erdbebens in der Türkei und in Syrien gedacht. Dann fand der kürzlich an der Hüfte operierte Stadionsprecher Guido Krüger einfühlsame Worte für den Ende Dezember verstorbenen Edgar Müller. Besinnliche Momente im Dönges-Eifgen-Stadion. Davon konnte im Anschluss beim Spitzenspiel aber keine Rede mehr sein. Es ging ordentlich zur Sache. Sehr intensiv und dem Aufeinandertreffen des Fünften mit dem Zweiten würdig.
Der Gastgeber wird sich sehr geärgert haben, nur mit einem 1:1-Remis in die Pause gegangen zu sein. Denn nach dem Führungstreffer von Leo Fronia aus kurzer Distanz (20.) dauerte es nur wenige Augenblicke bis zum überraschenden Ausgleich. Torhüter Martin Schoberth hatte nach einem Freistoß der Gäste ein wenig den Überblick im Strafraum verloren (26.), zack stand es per Kopf 1:1. Der Schlussmann sollte sich später ärgern: „Das war ganz klar mein Fehler.“
Das Tempo blieb auch im zweiten Abschnitt hoch, und der SV 09/35 belohnte sich für sein unvermindertes Engagement mit dem zweiten Treffer von Leo Fronia (58.). Schoberth, der später einmal stark parierte, wird ein Stein vom Herzen gefallen sein. Nicht ahnend, dass die Gäste spät zum Ausgleich kommen würden. Gerade hatte Emre Circir Gelb-Rot gesehen (90.), da glich Niederwenigern aus. Circir hatte den Schiedsrichter nach eigenen Angaben nach seiner gelben Karte gefragt: „Und für so etwas bekomme ich Gelb?“ Die Konsequenz: Er bekam Gelb-Rot.
Bitter für eine gute Wermelskirchener Mannschaft, die nur eins verpasst hatte – den Deckel draufzumachen. „Wir haben einige Situationen zu schlampig ausgespielt“, bedauerte Trainer Sebastian Pichura.
FC Remscheid – DJK BW Mintard 0:4 (0:1). Natürlich ist es jetzt müßig, darüber zu spekulieren, ob die Entscheidung von FCR-Coach Marcel Heinemann, sein Amt am Ende der Saison aus beruflichen Gründen aufzugeben, Einfluss auf die schwache Leistung der Remscheider hatte. „Man kann den Jungs immer nur vor den Kopf gucken“, erklärte FCR-Präsident Ralf Niemeyer, der ob des Auftritts reichlich bedient war. Und auf die Frage, wie es um Heinemanns Nachfolger bestellt sei, erklärte er konkret: „Es kann jetzt alles sehr schnell gehen.“
Der aktuelle Coach biss sich auf die Lippen: „Das war desaströs, katastrophal. Mehr sage ich besser nicht.“ Und die, die besonders nach der Pause enttäuschten, schlichen wortlos in die Kabine. Derweil konnte sich Gästecoach Guido Contrino über einen prima Einstand auf der Trainerbank der Mintarder freuen: „Besser geht es doch nicht. Entscheidend war, dass wir unsere Fehler abgestellt haben.“
Apropos Fehler: Den dicksten Bock leisteten sich die Gastgeber nach einer halben Stunde. Da waren sich FCR-Keeper Maurice Horn und seine Vorderleute nicht einig, und Timo Conde traf zum 1:0. Bis dahin war die Partie ausgeglichen. Mit Chancen auf beiden Seiten. Die Remscheider vergaben durch Armen Shavershyan (21.) und Toni Zupo (45.) beste Möglichkeiten. Derweil war Horn zweimal prima zur Stelle und verhinderte weitere Gegentreffer.
Nach dem Seitenwechsel war er dann aber auch mehrfach machtlos. Serkan Güzel traf zunächst die Latte und erhöht dann mit dem Abpraller auf 2:0 (51.). Conde gelang nach einem klaren Foulspiel von FCR-Neuzugang Vittorio Di Mari per Elfmeter das 3:0 (88.), und Niklas Nett markierte schließlich in der Nachspielzeit den Schlusspunkt. Und der FCR im zweiten Abschnitt? Da kann man nur an den knappen Kommentar des Trainers erinnern . . .
Aufstellungen
FC Remscheid: Horn, Buscemi, Babic, Saibert, Oberlies (28. Kerkien), Di Mari, Kirschsieper (46. Bonanno), Shavershyan, Zupo (67. Di Donato), Posavec (82. H. Al Khalil), A. Al Khalil.
SV 09/35 Wermelskirchen: Schoberth, Kayala, Streit, Circir, Vlasiuc, Raufeiser (76. Lilliu), Paß (90. Anderson), Yigiter, Demir, Fronia (78. Eryürük), Türksoy (87. August).