Handball
Die HGR wartet auf den Leuchtturm
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Handball: Panther bestätigen den dritten Rang in der 3. Liga und siegen erstmals in Wermelskirchen.
3. Liga: Bergische Panther – TuS Nettelstedt-Lübbecke II 29:27 (15:13). Wer behauptet eigentlich, dass Siege immer glanzvoll herausgespielt sein müssen? Mit spektakulären Szenen und allem Zipp und Zapp. Der Erfolg der Panther lässt sich einvernehmlich nicht in eine solche Kategorie einordnen, muss es aber auch nicht. „Es war eine zähe Angelegenheit“, gab Trainer Marcel Mutz zu, „aber wir hatten immer alles unter Kontrolle.“ Genau so ist es. Die Panther leisteten sich 19 Fehlwürfe und 13 technische Fehler. Sie ließen den Gegner, trainiert vom früheren WTV-Handballer Daniel Gerling, lange leben. Gefühlt zu lange. Trotzdem gingen sie erstmals überhaupt in der Wermelskirchener Schwanen-Halle als Gewinner vom Feld. Das zählt, ließ das Punktekonto auf überragende 21 anschwellen und festigte den dritten Rang.
„Entscheidend war der Zwischenspurt in der zweiten Hälfte“, meinte Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Middendorf. Aus der stetigen Drei-Tore-Führung wurde da ein komfortables und wichtiges 28:22. Einer, der in dieser Phase mit drei Treffern maßgeblich dazu beitrug, hatte Geburtstag. Rechtsaußen Jan Blum wurde 28 Jahre alt. Er bekam keine Geschenke am Schwanen. Er schenkte. Tore eben. Kann man mal so machen. „Der große Glanz war es aber nicht von uns“, stellte er heraus. Konnte es angesichts einer fast schon prekären personellen Lage aber auch nicht sein. So war Dorian Wöstmann komplett ausgefallen. Henning Padeken saß nur für den Fall der Fälle auf der Bank. Beide waren beziehungsweise sind noch immer krank. Andere hatten sich aus dem Bett quasi in die Halle geschleppt. Alles für das große Ganze.
Regionalliga: HG Remscheid – HSG Refrath/Hand 26:23 (11:13). War da nicht vor zwei Wochen gegen Aachen etwas? Fast glich es einem Deja-vu, was die Zuschauer in der ersten Hälfte von der HGR zu sehen bekamen. Wieder missriet diese völlig, und wieder musste man klaren Rückständen hinterherlaufen (3:7, 8:13). Der Unterschied diesmal: Der Gastgeber ging am Ende einer hektischen Partie als Gewinner vom Feld, feierte sich für die folgende Weihnachtsfeier in Wuppertal warm.
„Was haben wir schon alles probiert“, sinnierte Trainer Alexander Zapf, warum die Anfangsphase einmal mehr misslungen ist. Das Gute: An mangelnder Einsatzbereitschaft lag es nicht. „Wir waren übermotiviert“, fand der Sportliche Leiter Tobias Geske. Das hatte eher etwas mit vogelwild zu tun als mit strukturiertem Handballspiel. Abspielfehler, unplatzierte Würfe – man musste sich echt sorgen. „Aber wir haben gewonnen“, sollte Abwehrmann Ole Grewe später lächelnd sagen. Er wird immer mehr zu einem wichtigen Faktor, was Kampf und Energie angeht. „Die Defensive ist halt mein Ding.“
So berappelte sich der Gastgeber, ging in der 39. Minute mit 16:15 in Führung und profitierte von Undiszipliniertheiten des Aufsteigers, der nach Zeitverweisen teilweise nur mit drei Feldspielern und einem Torhüter auf der Platte gestanden hatte. Refrath/Hand machte sich vieles selbst kaputt, was man sich zuvor aufgebaut hatte. Das gilt auch für die Momente nach dem Abpfiff, als nicht jeder Offizielle und Spieler ein gutes Bild abgab, als man mit dem Schiedsgericht in den „Dialog“ trat.
Der HGR dürfte es egal sein. Sie trotzte allen personellen Problemen, hatte in Torhüter Linus Mathes wieder den herausragenden Mann und dürfte gespannt sein, welchen ersten Neuzugang die Verantwortlichen in den nächsten Tagen aus dem Hut zaubern. Es soll sich um einen sogenannten Leuchtturm-Spieler handeln. Einen mit Strahlkraft. Einen, der die HGR auch für einige andere noch attraktiver macht. Geschäftsführer Tiberius Jeck sagt: „Drei oder vier neue Akteure brauchen wir.“
Statistik
Panther-Tore: Ueberholz (6), Schlösser (6/4), Weiß (5), T. Blum (4), J. Blum (3), Steinhaus, Görgen (je 2), Wolter (1).
HGR-Tore: Jansen (6/6), Jung, Hinkelmann, Taymaz (je 4), Rath, Hermann (je 2), Suiters, Hertz, Pflüger, Luciano (je 1).