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Die Handballerin mit Herz braucht Unterstützung für Ukraine-Tour
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Lidia Morante Maldonado bringt mit ihrer Hilfsorganisation dringend benötigte Güter ins Kriegsgebiet und holt Flüchtlinge ab.
Von Fabian Herzog
Lidia Morante Maldonado und ihr großes Herz. Das hat die Handballerin der Bergischen Panther, die sogar eine gemeinnützige Hilfsorganisation („One Change, One Future“) gegründet und mit dieser vor allem in Ghana in den vergangenen Jahren Außergewöhnliches geleistet hat, schon oft eindrucksvoll bewiesen. Klar, dass der Wermelskirchenerin auch die schrecklichen Geschehnisse in der Ukraine extrem nahe gegangen sind. „Ich habe mich zuerst so hilflos gefühlt“, erzählt die 21-Jährige. Doch schnell war für sie klar, dass sie helfen wollte. Helfen musste. „Meine Organisation steht ja dafür, für Menschen in Not da zu sein“, verdeutlicht sie.
Über ihren in Essen lebenden Vater nahm sie Kontakt zu einer dort ansässigen Hilfsorganisation auf und saß schon wenige Tage später in einem eigens organisierten Kleinbus, um Hilfsgüter nach Lemberg zu bringen. Über 1400 Kilometer legte sie in die Stadt in der Ost-Ukraine zurück und erlebte vor Ort den blanken Horror: „Plötzlich gingen die Sirenen in der Stadt los. Sechs Kilometer Luftlinie entfernt von uns ist eine Bombe eingeschlagen.“ Zwar sei die Detonation nicht zu spüren gewesen, doch die Familien, die sie mit zurück nach Deutschland nehmen sollte, verschanzten sich in einem Bunker.
Mit leeren Fahrzeugen wollte Morante Maldonado aber auf keinen Fall ins Bergische zurückkehren. So hielt sie an der polnisch-ukrainischen Grenze an einem Flüchtlingslager an, nahm sechs Stunden Wartezeit in Kauf und drei Mütter samt jeweils einem Kind mit in ihre Heimat. „Ich habe sie alle privat untergebracht und betreue sie auch weiterhin“, berichtet die Wermelskirchenerin. Dazu gehört auch die Freizeitgestaltung. Gemeinsam besuchten sie ein Spiel von Lidia Morante Maldonados Bruder Eloy, als dieser mit Handball-Zweitligist TuSEM Essen auf den VfL Gummersbach traf. Ein schönes Erlebnis für die ukrainischen Familien. Und eine willkommene Ablenkung.
Der Krieg in Ost-Europa tobt aber weiter. Und so lange wird auch die 21-Jährige weiter alle Hebel in Bewegung setzen, um zu helfen. An Karfreitag geht´s zum zweiten Mal mit einem Hilfsgüter-Konvoi auf den weiten Weg in Richtung Lemberg. Diesmal von ihrer eigenen Organisation initiiert. Doch dafür benötigt Morante Maldonado noch Unterstützung in unterschiedlichster Form. „Fahrer haben wir genug“, erzählt sie. Aber alleine die Spritkosten von 400 Euro pro Fahrzeug müssten aufgebracht werden – ein Spendenkonto ist über folgende Homepage erreichbar: www.onechangeonefuture.de
Auch Kleinbusse werden – logischerweise leihweise – benötigt. Dazu sammelt Lidia Morante Maldonado folgende Sachspenden: Babynahrung, Windeln, Getreideprodukte/Cerealien, Nudeln, Tee, Schlafsäcke, Iso-Matten, Feuchttücher, Zahnbürsten, Zahnpasta, Seife und Shampoo sowie medizinische Produkte wie unter anderem Verbandsmaterial, Spritzen oder Medikamente. Über Letztgenannte sagt sie: „Die sind ganz wichtig.“